Monopolkommission: Grünes Licht für Viessmann-Deal erwartet

    Monopolkommission:Grünes Licht für Viessmann-Deal erwartet

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    Beim geplanten Viessmann-Deal erwartet die Monopolkommission grünes Licht. Die Klimatechnik-Sparte des deutschen Unternehmens soll an den US-Konzern Carrier Global verkauft werden.

    Eine Außenaufnahme des Viessmann-Werkes im hessischen Allendorf.
    Das Viessmann-Werk im hessischen Allendorf.
    Quelle: dpa

    Die Monopolkommission erwartet, dass die Übernahme der Klimatechnik-Sparte des Heizungsherstellers Viessmann durch den US-Konzern Carrier Global genehmigt wird. "Die Prüfung dieser Fusion durch die Kartellbehörden wird zeigen, ob damit Wettbewerbsprobleme verbunden sind. Es spricht nicht viel dafür", sagte der Vorsitzende des unabhängigen Beratungsgremium, Jürgen Kühling, der "Rheinischen Post".
    "Mit dem sprunghaften Anstieg der Wärmepumpen-Nachfrage in Deutschland aufgrund des geplanten Verbots von Gas- und Ölheizungen kommen auf die Hersteller offensichtlich rosige Zeiten zu", so Kühling. "Dies ruft natürlich auch ausländische Anbieter auf den Plan, was für die Verbraucherinnen und Verbraucher nur gut sein kann."
    Auf dem Bild sind zwei Flaggen und das Gebäude von Viessmann zu sehen.
    Der hessische Heizungsbauer Viessmann verkauft seine Klimatechnik-Sparte für rund zwölf Milliarden Euro an den US-Konzern Carrier Global. 26.04.2023 | 1:31 min

    Deutsche Hersteller eher klein?

    Die deutschen Hersteller seien im internationalen Vergleich "eher klein und bisher vergleichsweise abgeschottet, weil die deutschen Handwerker über Fachschulungen und Kundendienstbeziehungen eng an Hersteller wie Viessmann oder Bosch gebunden sind", sagte Kühling. Perspektivisch werde sich das ändern, wenn die großen Hersteller aus Japan, Südkorea oder China ihr Angebot in Europa ausweiten.

    Größere Produktionszahlen ermöglichen die Nutzung von Skalenerträgen, was wiederum die Herstellerpreise senken dürfte.

    Jürgen Kühling, Monopolkommission

    Viessmann hatte am Dienstagabend mitgeteilt, seine Klimatechnik-Sparte, zu der auch das Wärmepumpen-Geschäft gehört, für zwölf Milliarden Euro an den Klimaanlagenhersteller Carrier Global zu verkaufen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kündigte eine Prüfung der Übernahme an. Er deutete aber an, dass er die Notwendigkeit eines staatlichen Eingreifens im Fall Viessmann für unwahrscheinlich halte.

    Debatte über Heizungsgesetz der Ampel

    Die Übernahme der Klimatechnik-Sparte des hessischen Heizungsbauers durch den US-Konzern fachte die Debatte über das Heizungsgesetz der Ampel-Regierung weiter an. Unions- und auch FDP-Politiker warfen Habeck vor, mit den strengen Vorgaben für neue Heizungen die Hersteller zu überfordern. Das Unternehmen selbst bezeichnete den Schritt als notwendig, um weiter gegen weltweite Konkurrenten bestehen zu können.
    Quelle: AFP