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Interview mit den beiden Hauptdarstellern

Antoine Monot, Jr. und Wanja Mues über ihre Freundschaft, über Frankfurt und Grüne Soße.

Wanja Mues und Antoine Monot, Jr.
Quelle: ZDF/Felix Holland

Vor fünf Jahren standen Sie das erste Mal in Frankfurt für die ZDF-Krimiserie vor der Kamera. Wie heimisch fühlen Sie sich in der Stadt?
Wanja: Ich habe mich längst akklimatisiert – mit den Menschen, der Stadt, ihren Bräuchen. Das ging schnell, Frankfurt hat es mir auch leicht gemacht. Vorausgesetzt natürlich, man lässt sich auf diese Metropole richtig ein und betrachtet sie nicht nur als Stop-Over oder Transitstation für internationale Flüge. Aufgrund der Dreharbeiten lebe ich ja selbst für mehrere Monate mittendrin, da kam ich sofort mit den Hessen ins Gespräch. Ich mag sie und ihre offene Mentalität sehr. Ich empfinde Frankfurt auch als wahnsinnig gastfreundlich und schön.
Antoine: So ist es. Ich bin ja auch dort großgeworden, habe in Frankfurt die Waldorfschule besucht, habe in Hessen fast meine komplette Jugend verbracht – bis zum 15. Lebensjahr. Von daher sind mir die Menschen und Bräuche total vertraut. Ich kann sagen: Ich drehe in meiner Heimat.

Und was denken Sie kulinarisch über Ihre Heimat?
Handkäs mit Musik, Rippchen mit Sauerkraut … kenn ich alles bestens. Ich mag die typische Küche der Wirtschaft, schon gerne das Deftige, Bodenständige. Ganz ehrlich: Nur der Äppelwoi ist mir zur sauer. Ich trinke sowieso wenig Alkohol – und wenn, dann lieber Rotwein.

Und Sie, Wanja?
Wanja:
Apfelwein schmeckt mir schon: leicht, erfrischend, köstlich und durstlöschend. Ich halte aber dennoch Maß. Einmal hatte ich zu viel davon getrunken und bekam – nicht wegen des Alkohols, sondern wohl wegen des Schwefelmittels - Kopfschmerzen. Und ich bin auch ein großer Fan von "Grüner Soße". So hieß eine Folge, in der es indirekt um diese berühmte Kräutersoße ging, die man mit Eiern und Pellkartoffeln isst. Ich habe sie probiert und war begeistert, schmecke sogar die Unterschiede: Eine gute ist mir mit das liebste Leibgericht, das ich mir wünschen würde.

Sie spielen den Privatdetektiv Leo Oswald – wäre das auch ein Job im wirklichen Leben für Sie?
Wanja:
Wenn der Beruf wirklich genauso wie in unserer Serie ablaufen würde, könnte ich mir das schon vorstellen. Was Leo alles so erlebt, finde ich aufregend. Aber im Zuge der Recherche und Vorbereitung auf diese Fernsehrolle habe ich erfahren: In Wirklichkeit sind die Jobs viel langatmiger und bestehen oft aus unendlichen Wartezeiten, in denen nichts Verdächtiges passiert. Oft sind Beschattungen auch reine Routinesache. Hinzu kommen inzwischen viele Tätigkeiten am Computer. Nein, dieser Beruf wäre dann wirklich nichts für mich.

Teilen Sie denn Leos großes Hobby: das Tüfteln und Basteln an alten Elektrogeräten?
Wanja:
Nein, Leo Oswald und Wanja Mues haben gar nicht so viele Gemeinsamkeiten. Ich bin privat ein großer Familienmensch, Leo ein Einzelgänger, ein einsamer Wolf, der sich stundenlang alleine mit seinen Basteleien beschäftigen kann. Das liegt mir gar nicht. Das Einzige, das mich mit meiner Figur verbindet, ist die Lebensfreude und das Bedürfnis, eine gute Zeit mit Freunden zu verbringen. Leo ist eine Kunstfigur, die ich erfunden habe.

Wanja, gefällt es Ihnen denn privat, wie Leo in Frankfurt lebt: auf einem Hausboot?
Wanja:
In den vergangenen Sommerferien flog ich als Botschafter für eine Umweltschutzorganisation nach Indonesien, um mich vor Ort im Regenwald auf Borneo umzuschauen. Da verbrachte ich ein paar Tage auf einem Hausboot. Das war wunderschön, aber auf Dauer auf einem Hausboot leben möchte ich nicht.

Warum?
Wanja:
Ich fühle mich an Bord ständig in Bewegung – durch die Wellen im Wasser. Selbst beim Drehen auf dem Main merken wir das: Wenn ein großes Transportschiff vorbeifährt, gerät Leos Hausboot in große Schwankungen. In diesen Situationen wird mir richtig gewusst: Ich ziehe einen festen Boden unter den Füßen und ein stabiles Mauerwerk um mich herum ganz klar vor.

Antoine Monot, Jr., wären Sie auch im wirklichen Leben gerne Anwalt? Antoine: Ja, ich hätte mir eine Tätigkeit in diesem Beruf vorstellen können, aber das Studium zuvor wäre nicht mein Ding gewesen, zumindest nicht in der damaligen Zeit, als es um meine berufliche Richtung ging. Von daher habe ich es als Schauspieler genau richtig gemacht.

Welche Gemeinsamkeiten haben Sie mit Anwalt Benni Hornberg?
Antoine:
Was ich wie Benni sehr spannend finde: Die Frage nach Wahrheit oder Lüge ist für einen Juristen im Strafrecht irrelevant, sondern die zur Verfügung stehenden, gesicherten Tatsachen sind ausschlaggebend. Wenn zehn Zeugen behaupten, das Auto sei grün gewesen, dann spielt es keine Rolle, ob das Auto wirklich grün war. Auch diesem immer wieder geforderten Ruf nach Gerechtigkeit kann unser Rechtsystem nicht leisten, dafür ist es auch nicht gemacht. Das ist in unserer Serie natürlich etwas anders, Benni muss dafür sorgen, dass sein Mandant ein gerechtes Verfahren bekommt. Dafür kämpft Benni bis aufs Blut.

Haben Sie privat selbst schon einmal Erfahrungen mit Anwälten gemacht?
Antoine
: Sehr viele. Ich bin seit zwölf Jahren im Vorstand der Gewerkschaft der Schauspieler, dem Bundesverband Schauspiel. Dadurch habe ich fast täglich mit unseren beiden geschäftsführenden Justitiaren zu tun. Von daher kenne ich Anwälte sehr gut, auch freundschaftlich. Seit fünf Jahren stehen Sie mit Antoine Monot, Jr. gemeinsam vor der Kamera.

Wie hat sich Ihr persönliches Verhältnis entwickelt?
Wanja: Im ersten Jahr haben wir uns erst mal beschnuppert und näher kennengelernt.
Antoine: …und eines ganz schnell festgestellt: Wir können super miteinander arbeiten. Wir ergänzen uns prima, vielleicht gerade, weil wir unterschiedliche Typen sind und auch völlig anders an Dinge herangehen. Das macht nicht nur den Reiz der Serie aus, sondern auch unser privates Verhältnis.
Wanja: Auf dieser tollen beruflichen Basis ist aber schnell auch privat eine Freundschaft im besten Sinne entstanden. Wir arbeiten nicht nur gern zusammen, sondern verbringen darüber hinaus auch gerne Zeit zusammen.
Antoine: Wir können uns die Bälle vor wie hinter der Kamera gut zuspielen.
Wanja: Uns fällt es überhaupt nicht schwer, Freunde zu spielen – wir sind es – und Spaß miteinander zu haben. Dieses Gefühl überträgt sich auch immer deutlicher in unsere Serie.
Antoine: Wir treffen uns auch zum Rollenlernen abends, gehen die Texte zusammen für den nächsten Tag durch. Das ist gar nicht selbstverständlich, mehr Zeit, als man muss, miteinander zu verbringen. Wenn man so viele Wochen auf engstem Raum miteinander klarkommen muss, besteht ja schon die Gefahr, dass man sich mit der Zeit auf die Nerven geht. Da ist unser 1a-Verhältnis schon ein großes Geschenk.

Wann sehen Sie sich das nächste Mal außerhalb des Drehplans?
Wanja:
Ich besuche Antoine in München, er nimmt mich dann mit zum Oktoberfest. Premiere für mich.
Antoine: Das wird eine tolle Sache, einem Preußen die Wiesn näherzubringen.
Wanja: Ich freue mich schon sehr darauf und habe mir schon eine Tracht organisiert. Wenn schon, denn schon.

Bringen Sie ihm das Weißwurst-Zuzzeln bei?
Antoine:
Nein, ich bin ein Aufschneider (lacht). Ich zuzzle nicht, ich schneide sie, das bringe ich Wanja aber gerne bei. Denn auch da gibt’s ein paar Tricks.
Wanja: Und ein paar Wochen später treffen wir uns erneut, dann in Frankfurt, aber wieder nicht zum Drehen. Nach der Vorabpremiere eine neuen Folge aus der neuen Staffel "Ein Fall für zwei" auf Einladung des Frankfurter Oberbürgermeisters werden Antoine und ich auch bei der Apfelernte und dem Keltern mithelfen.
Antoine: Bei dem Wirt, in dessen Sachsenhäuser Äppelwoi-Lokal wir auch eine der vier neuen Folgen gedreht haben. Sie sehen also: Wir sind auch im Herzen Frankfurter.
Wanja: …geworden.

Das Interview führte Christian Schäfer-Koch.

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