Ein neues Herz für Kinder wie Noah

Täglich werden in Deutschland ca. 15 Babys mit einer Fehlbildung des Herzens geboren und ca. 16 Kinder am offenen Herzen operiert. Herzfehler sind die häufigste angeborene Fehlbildung. Jedes hundertste Kind kommt mit einem Herzfehler auf die Welt, doch durch innovative Forschung und exzellente medizinische Versorgung konnten auch schwerste Herzfehler therapierbar gemacht werden. Die Lebenserwartung und Lebensqualität der Herzkinder wurde deutlich verbessert, inzwischen erreichen ca. 90 Prozent der kleinen Patienten das Erwachsenenalter. In Deutschland leben derzeit schätzungsweise ca. 200.000 - 300.000 "Herzkinder", die inzwischen erwachsen sind.

Die ersten Symptome des Herzfehlers sind meist, dass Kinder müde sind, schlecht trinken und essen, schnell außer Atem geraten oder öfter unter Husten und Atemwegsinfekten leiden. Bei größeren Kindern schwellen oft Knöchel oder Beine an. Durch die verminderte Pumpleistung kann sich das Blut in Herz, Lunge, Leber und anderen Organen sowie in den Gefäßen anstauen.

Jedes zweite Kind, das in Deutschland etwa auf ein Spenderherz wartet, erhält inzwischen ein externes Herzunterstützungssystem. Bei kleinen Kindern schränkt das Herzunterstützungssystem das Alltagsleben stark ein, da die Pumpe mitsamt dem Antrieb außerhalb des Körpers liegt, sofern der Patient weniger als 20 Kilogramm wiegt oder unter fünf Jahre alt ist. Dieser Apparat ist dann so groß, dass das Kind ihn nicht mit nach Hause nehmen kann, zumal das Kind mehrmals täglich untersucht wird. Es muss, häufig mitsamt Familie, im Krankenhaus leben.

Solch ein Herzunterstützungssystem für Kinder ist ca. 90 Kilo schwer, so groß wie ein Einkaufswagen und hilft schwachen Herzen, Blut durch die Körper zu pumpen. Durch die hohe Infektionsgefahr und die enorme Größe der Herzunterstützungssysteme müssen die Kinder oft monate- bis jahrelang in der Intensivstation liegen, bis sie ein Spenderherz erhalten.

Durch das lange Warten werden die Kinder meist sozial isoliert und können nicht in den Kindergarten oder zur Schule gehen. Oft bekommen die Kinder Privatunterricht und verpassen eine schöne, unbeschwerte Schulzeit. Auch Freunde treffen und draußen spielen stellt ein Problem dar, da die Kinderpatienten durch Bewegungseinschränkung der enormen Apparate, auf Besuch angewiesen sind. Für die betroffenen Familien ist ebenfalls sehr schwierig, da die Eltern oft ihre Arbeitsplätze aufgeben, um möglichst viel Zeit mit ihrem Kind verbringen zu können.