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Was macht Hamilton so stark?

Formel 1: Mercedes-Pilot steht dicht vor dem Triumph

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich Lewis Hamilton am Sonntag in Mexiko zum vierten Mal nach 2008, 2014 und 2015 zum Formel-1-Weltmeister krönen. Was macht ihn und das Mercedes-Team so stark? Ein Erklärungsversuch.

Lewis Hamilton
Lewis Hamilton
Quelle: dpa

Es kann wohl nur ein Ausfall verhindern, dass Lewis Hamilton am Sonntag in Mexiko zum vierten Mal in seiner Karriere Formel-1-Weltmeister wird: Bei 66 Punkten Vorsprung reicht ihm schon ein fünfter Platz – selbst wenn Sebastian Vettel zum ersten Mal seit dem Rennen in Ungarn Ende August wieder gewinnen sollte.

Es macht Spaß, dieses Auto zu fahren. Weil es nicht einfach zu fahren ist.
Lewis Hamilton

Besonders seit dem Ende der Sommerpause läuft alles für den Mercedes-Piloten. Seit Belgien hat er fünf von sechs Rennen gewonnen, holte bei jedem Grand Prix mehr Punkte als sein Titelrivale Sebastian Vettel. Davon, dass Ferrari ihm durch die vielen Pannen in den letzten drei Rennen den WM-Titel quasi auf dem Silbertablett serviere, will der 32-Jährige aber nichts wissen. Ferraris Schwächephase würde aus seiner Sicht den WM-Triumph nicht entwerten. "Wenn ich Weltmeister werde, verdiene ich es auch."

Gesteigertes Wohlfühlklima

Ein bisschen leichter hatte er es durch die Probleme der Konkurrenz zwar sicherlich. Was aber ebenso stimmt, speziell jetzt in der zweiten Saisonhälfte: Hamilton fährt extrem stark, macht praktisch keine Fehler und holt aus jeder sich bietenden Möglichkeit das Maximum heraus. In einem Auto, das zwar sehr schnell ist, wenn Mercedes das Reifen- und Abstimmungsfenster optimal trifft, das aber auch biestig sein kann, wenn nur der kleinste Parameter nicht stimmt.

Dann macht der Fahrer den Unterschied. Zu sehen am teaminternen Duell mit Valtteri Bottas, in dem der Finne kein Land mehr sieht. Ein Hinweis darauf, dass Hamilton wie kein Zweiter in der Lage ist, sich anzupassen, Probleme zu umfahren? Er selbst formuliert es ein bisschen anders: "Ich bin mir der Stärken und Schwächen unseres Autos bewusst. Es macht Spaß, dieses Auto zu fahren. Weil es nicht einfach zu fahren ist. Zusammen mit meinen Ingenieuren bringen wir die Balance meistens so hin, dass ich mich wohlfühle."

Nahezu makelloser Leckerbissen

Toto Wolff und Lewis Hamilton
Toto Wolff und Lewis Hamilton
Quelle: dpa

Der langjährige Formel-1-Techniker Pat Symonds – Wegbegleiter von Ayrton Senna bei Toleman, von Michael Schumacher bei Benetton und von Fernando Alonso von Renault – findet: "Es ist ganz selten, dass wir in der Formel 1 ein solches Maß an Perfektion erleben dürfen. Hamilton fährt beinahe makellos. Das ist wirklich ein Leckerbissen." Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht es ähnlich. "Für mich hat Lewis in diesem Jahr ein ganz neues Niveau erreicht. Wir sind nun im fünften gemeinsamen Jahr. Und ich sehe, dass er im Rennwagen, aber auch außerhalb nochmals einen großen Schritt getan hat. Es macht sehr viel Freude, das miterleben zu dürfen."

Woran liegt das? "Vieles bei diesem neuen Niveau hat mit der ganzen Dynamik im Team zu tun", sagt Wolff. "Lewis kommt mit Valtteri Bottas hervorragend aus. Das bedeutet, dass wir keinerlei Kontroversen haben. Auch zwischen den Technikern herrscht ein hervorragender Team-Geist, ich finde, das ganze Team ist weiter aufgeblüht." Eine Theorie, die Hamilton bestätigt: Nach dem Abgang von Nico Rosberg habe er noch einmal ein ganz neues Leistungsniveau erreicht – weil er sich einfach wohler fühle...

Konsequent auf Schwächen reagiert

Und auch Mercedes wird tatsächlich im Laufe der Saison immer stärker. Die Erklärung von Wolff dafür liegt in der Fähigkeit von Mercedes, auf schwierige Situationen konsequent und doch ohne Panik zu reagieren – vielleicht ein gewisser Unterschied zu Ferrari: "Wir haben in unserem Team ein Motto: Es sind die schwierigen Tage, die unsere Gegner bereuen werden", sagt er. "Die schmerzhaften Erfahrungen machen dich sehr viel stärker. Wenn du ruhig bleibst, das Geschehen analysierst und versuchst, dich zu verbessern, vergrößert sich dadurch nur dein Wissen und du gehst gestärkt daraus hervor. Wir haben das im Laufe der Jahre erlebt und ganz besonders in diesem Jahr, in dem wir diese schmerzhaften Erfahrungen gemacht haben. Aber sie gehören zur Weiterentwicklung des Teams dazu."

Motorenchef Andy Cowell teilt diese Einschätzung. "Die Mannschaftsleistung, die Kombination aus Brackley, Brixworth und all den individuellen Abteilungen und Teams, sie alle konzentrieren sich auf eine Sache: Sie wollen das Rennauto im Qualifying sowie über die Renndistanz so schnell wie möglich machen", so Cowell. "Diese unermüdliche, beharrliche Besessenheit zahlt sich aus und schweißt uns zusammen."

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