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Auf der Suche nach alter Stärke

Leichtathletik-WM: David Storl im Kugelstoß-Finale

Seit 2011 stand Kugelstoßer David Storl bei jeder WM auf dem Treppchen, zweimal gewann er Gold, zuletzt Silber. Aktuell steckt der 27-Jährige in einem Formtief - daraus will er sich am Sonntag in London (live im ZDF) befreien.

David Storl
Im Kugelstoß-Finale: David Storl
Quelle: dpa

Die Erfolgsgeschichte des David Storl begann vor zehn Jahren. 2006 war der gebürtige Rochlitzer vom Mehrkampf zum Kugelstoßen gewechselt. Eine im Vergleich zu anderen Kugelstoßern athletische Figur zeichnet ihn bis heute aus.

Nur Olympiasieg fehlt

2007, mit 17 Jahren, wurde er Junioren-Europameister im Kugelstoßen. Auf diese erste Goldmedaille folgten neun weitere. Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften, U23-Europameisterschaften, Halleneuropameisterschaften und natürlich EM und WM, alles hat Storl gewonnen.

Nur der Olympiasieg fehlt ihm noch. 2012 in London wurde er Zweiter, im vergangenen Jahr in Rio nur Siebter. Storl war frustriert.

Quali locker geschafft

Das will er ändern. Am liebsten schon am Sonntagabend (21.35 Uhr/ZDF) im Finale der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London. Die Qualifikation am Samstagvormittag hat er problemlos überstanden. Ein Stoß, ein Schrei, 21,41 Meter. Gefordert waren 20,75 Meter.

Besser war bei dieser ersten Kraftdemonstration der Kugelstoßer nur Hallen-Weltmeister Tom Walsh (Neuseeland), der im ersten Versuch mit 22,14 Metern gleich mal die magische Marke seiner Disziplin knackte.

Favoriten kommen aus den USA

Die Topfavoriten auf den Titel sind die beiden US-Amerikaner Ryan Crouser und Joe Kovac. Der eine Olympiasieger, der andere Titelverteidiger. Sie führen die Weltjahresbestenliste mit 22,65 und 22,57 Metern an.

Vor allem Crouser scheint schwer zu schlagen, er hat die Kugel in dieser Saison schon sieben Mal über die 22 Meter katapultiert. In der Qualifikation in London leistete er mit 20,90 Metern nicht viel mehr als die nötige Maßarbeit. Kovacs blieb mit 20,67 Metern sogar unter der geforderten Qualifikations-Weite, kam als Zehnter aber dennoch ins Finale der besten Zwölf.

Storls Bestleistung steht seit 2015 bei 22,20 Metern. In diesem Jahr hat er sich mühsam auf 21,87 Meter vorgearbeitet. Die Weltspitze um Crouser, Kovacs, Walsh und noch ein paar andere ist ihm enteilt, während er im letzten Jahr mit Knieproblemen zu kämpfen hatte. Nun liegt Storl auf Rang acht der Weltjahresbestenliste.

2011 ist er mit 21,78 Metern jüngster Kugelstoß-Weltmeister aller Zeiten geworden, 2013 verteidigte er seinen Titel mit 21,73 Metern. Weiten wie diese reichen gegen die aktuelle Konkurrenz eher nicht mehr für große Siege. Und so ist dem Polizeimeister aus Chemnitz, der für Leipzig startet, die Unbeschwertheit verloren gegangen, die ihn einst auszeichnete.

Deutsche Medaillenhoffnungen

Storl baut auf Mentalcoach

Um sie zurückzugewinnen, hat Storl sich Hilfe geholt. Matthias Große, der Lebensgefährte von Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, steht ihm fortan als Mentalcoach zur Seite. Was den Immobilienmakler, Pechstein-Beschützer und ehemaligen Soldaten der Nationalen Volks Armee der DDR dazu befähigt, wird im Gespräch mit Große uns Storl nicht ganz klar. "Wer die älteste Eisschnellläuferin trainieren kann, kann auch den ehemals jüngsten Kugelstoßweltmeister trainieren“, sagt Große.

Storl habe ihm gesagt, er müsse etwas tun, um wieder Spaß am Kugelstoßen zu bekommen, weil er sonst aufhöre. Storl sagt: "Die Arbeit mit Matthias gibt mir mehr Struktur im Wettkampf. Ich renne nicht mehr nur den Leistungen der anderen hinterher, sondern kann mich auf mich konzentrieren.“

Ich renne nicht mehr nur den Leistungen der anderen hinterher, sondern kann mich auf mich konzentrieren.
David Storl

Gescheitertes Experiment

Der Kugelstoßer hat im vergangenen Jahr auch die Zusammenarbeit mit einer klassischen Sportpsychologin probiert. Aber das war nichts für ihn. Das war ihm zu theoretisch. "Ich bin niemand, der drei Stunden über irgendwelche Probleme reden muss“, sagt Storl.

Große arbeite sehr praktisch mit ihm. "Ergebniskorridor“ ist das Zauberwort. Große und Storl legen ihn fest, Storl stößt seine Kugel dort hinein. Klingt auch ein bisschen theoretisch. In der Qualifikation hat es aber offenbar funktioniert. Vielleicht sollten sich die Amerikaner jetzt ein bisschen fürchten.

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