Sie sind hier:

Diabetes und die Ernährung

Von der Glukosemessung bis zu Ernährungstipps

Diabetes - Blutzuckermessung

Etwa sechs Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Diagnose Diabetes. Zum Welt-Diabetes-Tag stellt Volle Kanne aktuelle Verfahren der Glukosemessung vor und wirft einen Blick auf den Stand der Forschung.

Datum:
14.11.2018
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Diabetes ist eine Stoffwechselstörung des Zuckerhaushalts. Dabei spielt das Hormon Insulin eine zentrale Rolle. Es leitet den Traubenzucker (Glukose) aus dem Blut in die Zellen weiter, wo er als Energielieferant gebraucht wird. Diabetiker produzieren entweder kein Insulin mehr, weil das Immunsystem dies verhindert (Typ-1-Diabetiker) oder die Körperzellen sprechen immer schlechter auf das Insulin an (Typ-2-Diabetiker). Um ungesunde „Zuckerstaus“ oder auch gefährliche Unterzuckerungen zu vermeiden, müssen Diabetiker deshalb über ihre Blutzuckerwerte Bescheid wissen.

Blutzuckermessung:  Häufigkeit und Probleme

Wie oft Diabetiker ihren Blutzucker kontrollieren müssen, hängt ab von der Art des Diabetes, der Therapieform und der Häufigkeit von Schwankungen. Für einige Typ-2-Diabetiker kann es ausreichend sein, den Blutzucker und den Blutzucker-Langzeitwert (HbA1c) regelmäßig vom Arzt messen zu lassen. In der Regel übernimmt die Blutzuckermessung aber der Patient selbst – per Blutzuckermessgerät und Teststreifen. Besonders häufig müssen Diabetiker, die eine intensivierte Insulintherapie brauchen, ihren Blutzucker messen: etwa vier bis acht Mal täglich, weil sie anhand der Werte, die zu spritzende Dosis Insulin berechnen.

Das Problem: Viele Patienten führen die Messungen nicht so häufig durch, wie sie eigentlich sollten. Vor allem, weil das Blutzuckermessen als lästig, im Alltag unpraktisch oder zeitaufwendig empfunden wird. Hinzu kommt, dass Diabetiker in bestimmten Situationen tatsächlich keinen Blutzucker messen können (z.B. während des Schlafens, beim Sport, bei der Ausübung bestimmter Berufe, etc.), was die Therapie erschweren kann. Medizintechnik-Unternehmen forschen deshalb seit Jahren an neuen, möglichst schmerzfreien Messmethoden, die den Glukosegehalt im Körper kontinuierlich überwachen. In den vergangenen Jahren hat sich besonders die Gewebezuckermessung stark weiterentwickelt und verbessert – und der Diabetestherapie neue Möglichkeiten eröffnet.

Kontinuierliche Glukosemessung (CGM) mit Gewebezucker

Systeme zur Gewebezuckermessung messen den Zuckergehalt nicht im Blut, sondern in der Gewebsflüssigkeit im Unterhautfettgewebe. Hierzu führt sich der Patient mit einer Setzhilfe einen Sensor unter die Haut ein (meistens am Bauch oder Oberarm), der dann kontinuierlich  im Abstand von wenigen Minuten den aktuellen Glukosegehalt misst und die Werte drahtlos übermittelt – zum Beispiel an ein gesondertes Empfangsgerät, ein Smartphone, eine Smartwatch oder eine Insulinpumpe. Der Sensor muss nach Ablauf der Lebensdauer (je nach Modell etwa alle fünf bis 14 Tage) entfernt und durch einen neuen ersetzt werden.

Auf dem Display des Empfangsgeräts erscheinen zusätzlich zu den aktuellen Messwerten auch Trendpfeile, in welche Richtung sich der Glukosespiegel gerade entwickelt; das kann helfen, herannahende Über- oder Unterzuckerungen früher zu erkennen und zu vermeiden. Die meisten Modelle verfügen auch über eine Alarmfunktion, sodass der Patient automatisch informiert wird, wenn der Glukosegehalt individuell festgelegte Grenzwerte über- oder unterschreitet. Besonders wichtig: Die Vielzahl von Messwerten (Tagesprofile) kann der behandelnde Arzt elektronisch auswerten und zur besseren Einstellung der Therapie verwenden.

Bei der Interpretation der Werte ist zu beachten, dass der Gewebezuckergehalt dem Blutzuckergehalt zwar sehr ähnlich ist, aber mit einer Verzögerung von etwa fünf bis zehn Minuten steigt oder sinkt, was sich vor allem bei raschen Glukosespiegelveränderungen auswirken kann. Zwar gelingt es den Herstellern immer besser, die Unterschiede mit Algorithmen herauszurechnen, trotzdem sollten die Anwender regelmäßig Kontrollmessungen durchführen. Systeme mit Alarmfunktion müssen ohnehin zwei Mal täglich per Blutzuckermessung kalibriert werden. Geräte ohne Alarmfunktion müssen nicht kalibriert werden, dennoch werden aufgrund möglicher Abweichungen tägliche Kontrollmessungen empfohlen.

Kostenübernahme

Nach einem Beschluss des G-BA von 2016 müssen die sogenannten CGM-Systeme mit Alarmfunktion unter bestimmten Voraussetzungen als Kassenleistung gewährt werden. Dies betrifft vor allem Patienten, die eine intensivierte Insulintherapie oder Insulinpumpe benötigen. Der behandelnde Arzt muss außerdem eine medizinische Notwendigkeit feststellen, weil die „individuellen Therapieziele zur Stoffwechseleinstellung auch bei Beachtung der jeweiligen Lebenssituation“ bislang nicht erreicht werden konnten. Andere, günstigere Therapieoptionen müssen erfolglos ausgeschöpft oder aufgrund fehlender Wirksamkeit ausgeschlossen worden sein. Der Patient muss außerdem eine Schulung zur Gewebezuckermessung absolvieren.

Geräte ohne Alarmfunktion fallen nicht unter den Beschluss, werden von einigen Krankenkassen aber als freiwillige Leistung erstattet. Privat Versicherte sollten generell prüfen, ob die Versicherung ein Hilfsmittelverzeichnis hat, indem CGM-Systeme aufgenommen sind.

Datenschutz

Kontinuierliche Glukosewerte sind sensible Krankheitsdaten und erlauben möglicherweise auch Rückschlüsse auf Bewegungs- und Essverhalten. Laut Vorgabe des G-BA dürfen nur Geräte verordnet werden, wenn damit eine Nutzung der Daten „ohne Zugriff Dritter, insbesondere der Hersteller, möglich ist.“ Diese Daten dürfen „allein zum Zwecke der Behandlung“ der Patienten dienen. Patienten, die ein System nutzen, bei dem Daten direkt in eine internetbasierte Akte gesendet werden, sollten darauf achten, ob die Daten vor der Übermittlung sicher verschlüsselt werden.

Frühstücksrezepte für Diabetiker von Brigitte Bäuerlein

Weitere Gesundheitsthemen

Rückengesundheit bei Kindern

Volle Kanne - Rückengesundheit bei Kindern 

Auch Kinder haben oft schon Rückenprobleme, weil sie zu lange sitzen und sich zu wenig bewegen. Ein Orthopäde zeigt Schülerinnen und Schülern, was sie dagegen machen können.

15.03.2024
Videolänge
Dialyse zu Hause

Volle Kanne - Dialyse zu Hause 

Für Dialyse-Patienten gibt es die Möglichkeit, eine Blutwäsche auch zu Hause durchzuführen.

14.03.2024
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.