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Richtige Ernährung im ersten Lebensjahr

Baby wird gefüttert

In den ersten zwölf Lebensmonaten ist die richtige Ernährung ganz entscheidend, da die Weichen für das spätere Ernährungsverhalten sowie die Gesundheit gestellt werden.

Datum:
09.06.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Ein Gremium aus verschiedenen Experten gibt auf Grund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse Handlungsempfehlungen heraus. Zu diesem Gremium gehört auch Professor Berthold Koletzko. Er ist Kinderarzt an der Uniklinik München.

Für ihn steht fest, dass Stillen das Beste ist für Mutter und Kind: „Stillen enthält Nährstoffe, die, in Jahrtausenden der Evolution perfekt angepasst sind und sich in ihrer Zusammensetzung und ihrem Gehalt an den Bedürfnissen eines Säuglings orientieren. Stillen ist nicht nur Ernährung, es schützt vor Infektionen und hilft das Immunsystem zu einer Reifung zu bringen. Außerdem kostet Stillen nichts, ist absolut umweltfreundlich und fördert die Bindung des Kindes an die Mutter.“ Die einzige Alternative zum Stillen ist industriell gefertigte Säuglingsnahrung, die dem europäischen Standard entspricht. Von selbst hergestellter Säuglingsmilch ist unbedingt abzuraten.

Der erste Brei ab dem fünftem Monat

Früher hieß es, man solle möglichst lange stillen, um Allergien vorzubeugen. Aktuell empfehlen aber Experten bereits mit Beginn des fünften Monats, spätestens mit Beginn des siebten Monats, mit der Beikosteinführung zu beginnen: „Am Ende des ersten Lebenshalbjahres gibt es ein besonders empfindliches Zeitfenster, in dem es den Kindern gut gelingt, mit fremden Antigenen umzugehen. Wenn man in dieser Zeit Fisch und Ei und andere allergen wirkende Beikostlebensmittel gibt, haben die Kinder im späteren Lebensjahr seltener Allergien“, so Professor Koletzko. Die WHO empfiehlt sechs Monate voll zu stillen. Das bezieht sich aber auf die Entwicklungsländer, um Kinder vor Infektionen durch verunreinigte Lebensmittel zu schützen.

Idealerweise stillt die Mutter ihr Kind parallel zur Beikosteinführung, mit Einführung der dritten Breimahlzeit sollten die Kinder zusätzlich Wasser trinken. Wie lange eine Mutter stillt, ist ihr und dem Kind überlassen. Wichtig ist zu wissen, dass sich die Zusammensetzung der Milch nach sechs Monaten verändert und daher nicht mehr der ganze Vitamin- und Mineralstoffbedarf eines Babys ausschließlich über die Muttermilch gedeckt werden kann.

Fertig oder selbst gekocht?

Daher sollte der erste Brei ein Brei aus Gemüse, Kartoffeln und Fleisch sein, da die Eisenvorräte des Kindes wieder aufgefüllt werden müssen. Auch vegetarische Varianten sind möglich, hier sollten sich die Eltern aber gut informieren, auf was zu achten ist. Jeweils ein Monat später folgt der Milch-Getreide-Brei und der Getreide-Obst-Brei.

Fertige Breie in Gläschen haben den Vorteil, dass sie gut auf Schadstoffe kontrolliert und gut zusammengesetzt sind, mit selbst gekochten Breie entwickeln aber die Babys ein anderes Geschmacksempfinden. Studien zeigen, dass Babys, die schon früh selbst gekochte Gemüsebreie gegessen haben, später auch häufiger zu Gemüse greifen. Fertige Breie sollten keine Zusätze, kein Salz und keine Süßungsmittel enthalten. Werden Kinder lange gestillt und bekommen ausschließlich selbst gekochtes Essen, sollte mit dem Kinderarzt über eine Nahrungsergänzung mit Jod gesprochen werden.

Fragwürdiger Trend

Immer mehr Eltern folgen dem Trend des sogenannten „Baby-led Weaning“, bei dem Babys keine Breie, sondern direkt feste Nahrung angeboten bekommen. „Eltern verbinden damit die Hoffnung, dass die Kinder ein mehr selbst gesteuertes Ernährungsverhalten erlernen und damit später auch bessere Essgewohnheiten haben, also weniger Krankheitsrisiken“ erklärt Professor Koletzko: „Dafür gibt es aber keine Belege, es gibt keine Studien, die zeigen, dass das wirklich langfristig einen Vorteil hat.

Wir wissen aber, dass diese Art der Säuglingsernährung, wenn sie ausschließlich angewandt wird, von Nachteil ist. Zum einen essen die Kinder weniger Menge in den ersten Monaten, sie sind also viel länger von der Milchernährung abhängig. Damit ist das Risiko größer, dass die Qualität der Nährstoffversorgung nicht ausreichend ist. Es besteht die Gefahr, dass der Energiebedarf nicht gedeckt werden kann, und es gibt viele Fallberichte von Kindern, die tatsächlich durch das „Baby-led weaning“ in eine Mangelernährung gekommen sind.

Trotzdem soll man die Kinder vieles ausprobieren und neue Lebensmittel mit allen Sinnen entdecken lassen. Und mit der Ernährung den Kindern selbst ein gutes Vorbild sein.

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