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Agneta Psczolla über die Online-Angebote des ZDF und neue Möglichkeiten des Zugangs

Für ZDF-Fernsehrätin Agneta Psczolla ist klar: „Immer mehr Menschen möchten eine Sendung schauen, wenn sie Zeit dafür haben, und nicht ihren Alltag am Fernsehprogramm ausrichten.“ Eines der neuen Features findet die Leiterin der Geschäftsstelle des Städte- und Gemeindebundes Rheinland-Pfalz besonders praktisch.

Porträt Fernsehratsmitglied Agneta Psczolla
Fernsehratsmitglied Agneta Psczolla
Quelle: ZDF/Jana Kay

#Fernsehrat: Mit seinen Streaming-Angeboten auf eigenen Plattformen erreicht die ZDF-Familie 9,2 Millionen Erwachsene ab 14 Jahren. Wie wichtig ist die Online-Verbreitung der Inhalte - auch im Vergleich zu den linearen TV-Sendern des ZDF?

Agneta Psczolla: Die Zahlen der ARD/ZDF-Online-Studie sind hier eindeutig. Immer mehr Menschen möchten eine Sendung schauen, wenn sie Zeit dafür haben, und nicht ihren Alltag am Fernsehprogramm ausrichten. Durch die Corona-Pandemie hat das sicher auch nochmals einen Schub erhalten. Plötzlich hatten wir alle eine völlig andere Alltagsstruktur. Die einen mussten sehen, wie sie Arbeit und Kinderbetreuung plus Homeschooling bewältigen und waren froh, wenn sie dann spät am Abend über die Mediathek trotzdem die Chance hatten, sich die Nachrichten anzusehen oder einfach „nochmal was zu schauen“. Die anderen konnten nicht arbeiten und haben Unterhaltung in den Streaming-Angeboten gefunden, zumal das lineare Nachmittagsprogramm auch auf eine andere Zielgruppe ausgerichtet ist. Daran haben wir uns gewöhnt, und dieser Trend ist sicher auch unumkehrbar. Früher war klar, die „Biene Maja“ läuft am Sonntagnachmittag. Wenn ich die schauen will, dann müssen meine Eltern das erlauben, ich muss zu Hause sein und vor allem, bis zur nächsten Folge muss ich eine Woche warten. Für meine Tochter ist das wahrscheinlich unvorstellbar. Für sie ist es das Selbstverständlichste der Welt, dass ihre Lieblingsserie immer da ist und nur die Erlaubnis der Eltern die einzige Hürde darstellt.

#Fernsehrat: Mit der Möglichkeit von „Personalisierung" und „Empfehlungen" wendet das ZDF Algorithmen-basierte Prozesse an und will zugleich seiner öffentlich-rechtlichen Verpflichtung, der Gesellschaft Orientierung, Vielfalt, Vertrauen und Transparenz zu bieten, gerecht werden. Wie kann das aus Ihrer Sicht gelingen?

Psczolla: Das ist vor allem die Frage, wie diese Funktionen ausgestaltet werden. Wenn jemand gerne „Herzkino“ schaut, dann kann vielleicht auch eine „37°“ -Reportage über Liebeskummer interessant sein und kommt so allgemein auf den Geschmack von Reportagen und schaut, was es da denn noch so gibt. Es kommt also auf die Mischung an. Es darf natürlich auch nicht etwas komplett Fremdes vorgeschlagen werden, damit man nicht das Gefühl erhält, diese Funktion in der Mediathek ist defekt. 

#Fernsehrat: Das ZDF will im Rahmen des Projekts „Mediathek 2025" das Angebot zu einer Streaming-Plattform weiterentwickeln und damit deutlich jüngere Zielgruppen ansprechen. Wie bewerten Sie das?

Psczolla: Nur wenn der eingeschlagene Weg, verstärkt auf Online-Angebote zu setzen, weiterverfolgt wird, kann das ZDF zukunftsfähig sein. Ich glaube nicht, dass die jüngere Generation, die vor allem Online-Angebote nutzt, nochmal zum linearen Fernsehen wechselt. Wer sich einmal an die Vorteile von Streaming-Angeboten gewöhnt hat, wird auf diese kaum verzichten wollen. Die Konkurrenz auf dem Streaming-Markt ist groß. Das wird keine einfache Aufgabe, aber um die jüngeren Zielgruppen zu erreichen und zu binden, muss das ZDF hier am Ball bleiben und präsent sein. 

#Fernsehrat: Inzwischen sind die personalisierten Angebote "Mein ZDF" und "Mein Programm" nach einer Anmeldung abrufbar. Wie finden Sie diese Angebote?

Psczolla: Personalisierungen und Empfehlungen sind eine gute Sache, die den Medienkonsum noch komfortabler machen. Viele haben bei Personalisierungen oder Empfehlungen Hemmungen, weil sie hiermit eine Datenkrake verbinden. Dabei kommen die Prozesse in der ZDFmediathek mit wenigen Informationen aus. Im Gegensatz zu den Angeboten anderer Anbieter braucht das ZDF für eine gut funktionierende Personalisierung weder mein Alter noch mein Geschlecht.

Ein echter Mehrwert ist meines Erachtens die Option, auf freiwilliger Basis eine Altersverifizierung vorzunehmen. So kann ich auch um 20:15 Uhr den Krimi schauen, der sonst erst ab 22:00 Uhr in der Mediathek freigeschaltet ist. Wenn man die Hürde der Freischaltung genommen hat, ist das eine gute Sache. Hier ist die Anwendung zum Glück mittlerweile auch nutzerfreundlicher geworden.

Zur Person: Agneta Psczolla ist Mitglied im Fernsehrat seit 10. Juli 2020 als Vertreterin des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Sie wirkt im Programmausschuss Partnerprogramme und im Ausschuss Telemedien mit. Die Juristin arbeitet als Leiterin der Geschäftsstelle des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz in Mainz.

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