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Der geheime Azteken-Code

Eduard Seler entschlüsselt die Geheimsprache der Atzteken

Männer in indianischen Kostümen konzentrieren sich auf das "pok ta pok"-Spiel.

Eduard Seler, ein Gelehrter aus Berlin, entschlüsselte die rätselhaften aztekischen Bilderschriften. Langsam lernte Seler sie zu verstehen und legte damit den Grundstein für eine ganze Wissenschaft.

Datum:
17.04.2016
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Jahrhundertelang zweifelte so gut wie niemand an den Berichten der spanischen Chronisten über den Opferkult der Azteken. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts macht sich ein deutscher Wissenschaftler auf den Weg ins ferne Mexiko und entschlüsselt die Geheimsprache der Azteken. Unterstützt wird Eduard Seler auf den strapaziösen Expeditionen von seiner Frau Caecilie.

Mit der Entdeckung kam der Untergang. Jahrhundertelang waren die Azteken die unangefochtenen Herrscher über Mittelamerika. Bis die spanischen Eroberer kamen, Anfang des 16. Jahrhunderts. Hernan Cortez führte 1519 die Konquistadoren an und unterwarf in nur zwei Jahren das mächtige Volk für Spanien. Ihr erbarmungsloses Vorgehen gegenüber den Azteken rechtfertigten die Spanier mit der angeblich großen Brutalität der Azteken gegen ihr eigenes Volk. Spanische Chronisten berichten von blutigen Kulten und sprechen von Hunderttausenden - Männern, Frauen und Kindern -, die die aztekischen Priester ihren Göttern opferten. Doch ist das wirklich wahr?

Grundstein für eine ganze Wissenschaft

Jahrhundertelang zweifelte so gut wie niemand daran. Bis ein Deutscher dieser Frage erstmals wissenschaftlich auf den Grund ging. Eduard Seler, ein Privatgelehrter aus Berlin, glaubte nicht, dass die spanischen Überlieferungen die Wahrheit sagen. In monatelanger Arbeit entschlüsselte er in Mexiko die aztekischen Kodizes: Bilderschriften - fast wie ein geheimer Code, den nur Eingeweihte lesen können. Nach und nach lernte auch Seler sie zu verstehen und legte damit den Grundstein für eine ganze Wissenschaft. Sein sehnlichster Wunsch, durch Feldforschung seine Erkenntnisse zu belegen, scheiterte jedoch an den Gegebenheiten vor Ort.

Bis heute begräbt die Millionenmetropole Mexiko City das Zentrum des untergegangenen Reiches fast vollständig unter sich. Ausgrabungen sind nur während Sanierungsarbeiten zugelassen. Eine Sisyphosarbeit für die Archäologen. In der Nähe von Tlatelolco, mitten im einstigen Herzen des Aztekenreiches, wurde vor kurzem ein aufsehenerregender Fund gemacht. Die Archäologin Elsa Hernandez stieß auf einen Tempel und einen privaten Opferaltar, der Montezuma II., dem größten Herrscher der Azteken, gehörte.

Zweifel an spanischen Berichten

Weitere Funde und Ausgrabungen an anderen Orten belegen, dass es Menschenopfer zu Ehren der aztekischen Götter gab. "Doch die Zahl der Toten, die wir hier finden, deckt sich nicht mit den Zahlen, die die Spanier berichtet haben", sagt Dr. Salvador Guilliem, einer der renommiertesten Archäologen Mexikos. Und er erinnert an Eduard Seler, den Deutschen, der schon vor mehr als 100 Jahren den Grundstein für die moderne Mexikanistik legte und die angeblichen Opferzahlen in den spanischen Überlieferungen anzweifelte. Bis heute geben die Ausgrabungen Seler recht.

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