Helden des Wassers
- Helden des Wassers (1/17)
Es ist kaum zu glauben: Mitten im tropischen Regengürtel Brasiliens gibt es eine Sandwüste – Lençóis Maranhenses, das „Bettlaken von Maranhão“, auch „brasilianische Sahara“ genannt.
- Helden des Wassers (2/17)
Der Legende nach hat ein Riese dieses Laken aus Sand ausgebreitet. Es hat zwei Gesichter: Einmal im Jahr bilden sich unzählige Süßwasserseen – scheinbar aus dem Nichts. Woher stammt das Wasser?
- Helden des Wassers (3/17)
Regen versickert hier im Sand. Doch von Januar bis Juni fällt so viel Regen, dass er sich unterirdisch sammelt. Eine undurchlässige Tonschicht bewirkt, dass das Wasser zurück an die Oberfläche steigt.
- Helden des Wassers (4/17)
Wie ein Magnet ziehen die Seen das Leben an. Woher kommen plötzlich all die Tiere? Frösche überdauern die Trockenzeit unter der Erde. Sie verlangsamen ihren Stoffwechsel und brauchen so kaum Nahrung.
- Helden des Wassers (5/17)
Und die Fische? Möglicherweise übersteht ihr Laich die Trockenzeit im feuchten Sand des Seegrunds. Beim nächsten großen Regen schlüpfen dann die Larven. Auf die Elterntiere aber wartet der Tod.
- Helden des Wassers (6/17)
Die Regentropfen, die in Lençóis verdunsten, werden Teil des großen Wasserkreislaufs. Der Wind trägt die Wolken nach Westen, bis zum Regenwald des Amazonas.
- Helden des Wassers (7/17)
Hier fällt manchmal so viel Regen, dass ihn das Land und die Flüsse nicht mehr aufnehmen können. Zur Regenzeit wird der Wald zur Wasserlandschaft und der mächtige Amazonas tritt über seine Ufer.
- Helden des Wassers (8/17)
Das Leben hat sich auf die Wasserkapriolen eingestellt. Gerade jetzt sind die Samen vieler Pflanzen reif. Über die neuen Wasserwege verbreiten sie sich flussabwärts.
- Helden des Wassers (9/17)
Für viele Tiere sind die Wassermassen eine Herausforderung. Besonders die Kleinen bringen sie in Lebensgefahr. Aber der Brasilianische Zwerggecko besitzt eine Verteidigungswaffe: einen Trockenanzug.
- Helden des Wassers (10/17)
Dank des Lotuseffekts wird der Gecko selbst bei einem Spaziergang über den Fluss nicht nass: Mikroskopisch kleine Noppen halten die Wassertropfen auf Distanz.
- Helden des Wassers (11/17)
Theraphosa blondi, die größte Vogelspinne der Welt, gräbt tiefe Wohnhöhlen in die Erde und lauert dort auf Beute. Ihre Strategie gegen die Flut? Gebiete meiden, die regelmäßig überschwemmt werden.
- Helden des Wassers (12/17)
Im trüben, sumpfigen Wasser der Amazonas-Nebenarme leben die Botos: Flussdelfine. Ihre Augen sind klein, fast verkümmert – die intelligenten Tiere verlassen sich bei der Jagd auf Echoortung.
- Helden des Wassers (13/17)
Mit ihrem Melonenorgan erzeugen Botos gerichtete Schallwellen. Objekte im Wasser reflektieren diese und versetzen die Gehörknochen in Schwingung. Im Gehirn entsteht so ein Bild der Umgebung.
- Helden des Wassers (14/17)
Der mächtige Amazonas fließt extrem langsam, er hat über Tausende Kilometer kaum Gefälle. Und doch offenbart sein Wasser von Zeit zu Zeit zerstörerische Kraft.
- Helden des Wassers (15/17)
Pororoca nennen die Brasilianer die Tidenwelle, die vor allem bei Voll- und Neumond durch die Gezeiten im Mündungsgebiet verursacht wird. Sie kann bis zu 800 Kilometer flussaufwärts rollen.
- Helden des Wassers (16/17)
Auch wenn die Welle gefährlich ist und so viel Kraft hat, dass sie Teile der Vegetation am Ufer mitreißt: Für wagemutige Surfer ist ein Ritt auf der Pororoca das höchste der Gefühle.
- Helden des Wassers (17/17)
Zerstörung bedeutet auch Erneuerung. Das freigelegte Land kann von Tieren und Pflanzen neu besiedelt werden. Aras zum Beispiel finden hier Lehm, der ihnen beim Verdauen giftiger Nahrung hilft.