Kunterbuntes Tor zur Hölle
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Kein Baum, kein Strauch, Temperaturen um die 50 Grad und staubtrocken: Die Danakilwüste im Afar-Dreieck zählt zu den heißesten und lebensfeindlichen Orten unseres Planeten.
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Das Volk der Afar, das diese Region seit vielen Jahrhunderten besiedelt, nennt die Danakilwüste das „Tor zur Hölle“. Und tatsächlich wurde ihre Heimat aus Höllenfeuer geboren.
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Vor rund 30 Millionen Jahren bahnte sich eine riesige Magmablase ihren Weg nach oben in die Erdkruste. Sie zerrt bis heute an Äthiopien.
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Der Ostafrikanische Grabenbruch, der von Äthiopien bis Mosambik reicht, ist sichtbares Zeichen dieser tektonischen Spannungen. Immer wieder entstehen neue Risse in der Erdkruste.
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Die Nähe des Magmas hat die Landschaft geformt. Vulkane wie der Erta Ale erheben sich in der Grabenbruchzone. In seinem Krater befindet sich ein aktiver Lavasee.
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Östlich des äthiopischen Hochlandes senkte sich das Land bis unter dem Meeresspiegel. Wie in einem Kessel staut sich in der Danakilsenke die Hitze. Heiße Winde aus Südarabien trocknen die Gegend aus.
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Doch die extreme Trockenheit herrscht nicht überall. Der Vulkan Dallol zaubert mit seinen heißen, schwefelhaltigen Quellen ein quietschbuntes Wunderland mitten in die Ödnis.
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Das Geheimnis der Farbenpracht sind die großen Mengen an Schwefel- und anderen Mineralsalzen, die im Wasser des Tümpels gelöst sind. Verdunstet es in der Hitze, lagern sich die Mineralien am Ufer ab.
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Das Wasser entstammt einem Ozean, der einst das Land überflutete. Es wurde unterirdisch in den geologischen Verwerfungen eingeschlossen, als Vulkane die Verbindung zum Meer abschnitten.
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Die Magmablase bringt es zum Kochen. Das heiße Wasser löst die Mineralien aus dem Gestein und wird sauer.
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An der Oberfläche verdunstete das Wasser allmählich – zurück blieb Kochsalz. Einige Salzschichten sind über 80 Meter dick. Die größte Lagerstätte Äthiopiens befindet sich nahe beim Vulkan Dallol.
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Für die Afar ist das Salz eine wertvolle Ressource. Bis heute kommen in der Trockenzeit täglich über hundert Männer und noch mehr Kamele zu den Abbaustellen, um den Rohstoff zu gewinnen.
- Kunterbuntes Tor zur Hölle (13/16)
Ware und Währung zugleich: Die Äthiopier haben die Metapher vom „weißen Gold“ wörtlich genommen. Bis in die 1930er Jahre nutzten sie Salzbarren, die sogenannten Amoli, als Zahlungsmittel.
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Auf traditionelle Weise wird das Salz mit Äxten aufgebrochen. Die abgelösten Salzplatten werden dann zu kleineren quadratischen Platten von je sieben Kilogramm behauen.
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Die Platten werden auf Lasttiere verladen und mithilfe von Karawanen ins Hochland transportiert. Dort werden sie von Händlern in Barrenform gebracht und gegen Geld und Grundnahrungsmittel getauscht.
- Kunterbuntes Tor zur Hölle (16/16)
Der lange Weg in der Gluthitze bedeutet höchste Strapazen für Mensch und Tier. Der Verlust eines Kamels wäre hier eine Katastrophe: In einem einzigen Tier steckt der Profit von 200 Tagen Arbeit.