Leben im Extremzustand
- Leben im Extremzustand (1/17)
Ein Großteil der Erdoberfläche gilt als lebensfeindlich. Elf Prozent des Globus sind dominiert von ewigem Eis und unwirtlicher Kälte.
- Leben im Extremzustand (2/17)
Minus 89 Grad Celsius – die Antarktis hält den Rekord für die tiefste Temperatur, die jemals gemessen wurde. Dennoch haben Kaiserpinguine die Südpolarzone zu ihrem Reich gemacht.
- Leben im Extremzustand (3/17)
Die Vögel schließen sich zu einer Art Superorganismus zusammen, der im Zentrum eine Temperatur von etwa 37 Grad bewahrt. Im Minutentakt wird rotiert, damit keines der Tiere auskühlt.
- Leben im Extremzustand (4/17)
Für das Ausbrüten ihres Eis wählen sie ausgerechnet die Monate dauernde Polarnacht. Der Vorteil: Wenn die Sonne zurückkehrt, sind die Küken groß genug, den extremen Bedingungen zu trotzen.
- Leben im Extremzustand (5/17)
Auch der Eisbär auf der entgegengesetzten Seite des Globus ist ein Meister der Anpassung: Eine bis zu 10 Zentimeter dicke Fettschicht unter der Haut isoliert seinen Körper gegen die Kälte.
- Leben im Extremzustand (6/17)
Zusätzlich schützt den „König der Arktis“ ein besonderes Fell: Die Deckhaare sind hohl und bilden ein Luftpolster um den Eisbären.
- Leben im Extremzustand (7/17)
56 Prozent der Erdoberfläche nimmt die Tiefsee ein. Dieses Reich der absoluten Finsternis beginnt unterhalb von 800 Metern. Wer hier lebt, benötigt besonders große, leistungsfähige Augen …
- Leben im Extremzustand (8/17)
… oder andere "Spezialeffekte", um in der endlosen schwarzen Leere potenzielle Partner oder Beute anzulocken, wie dieser Tiefsee-Anglerfisch mit seinem Leuchtorgan.
- Leben im Extremzustand (9/17)
Ein Zehntel der Erde gehört den Wüsten. Auch hier findet das Leben seinen Weg. Die Zwergpuffotter berührt nur mit zwei Körperstellen gleichzeitig den heißen Sand und schützt sich so vor Überhitzung.
- Leben im Extremzustand (10/17)
Die Düneneidechse erträgt bis zu 44 Grad Körpertemperatur. Auf dem noch heißeren Sand tanzt sie einen Tanz, bei dem sie ihre Füße abwechselnd kühlt.
- Leben im Extremzustand (11/17)
In Nordamerikas Halbwüsten lebt die Krötenechse. Sie nutzt die Wärme der Sonne, um auf Touren zu kommen. Das spart Energie für den Stoffwechsel, hat aber einen Nachteil.
- Leben im Extremzustand (12/17)
In den kühlen Morgenstunden ist sie noch nicht fluchtbereit und damit ein leichtes Opfer, zum Beispiel für Greifvögel. Daher nutzt sie einen Trick: Sonnenbaden im Erdversteck.
- Leben im Extremzustand (13/17)
Sie pumpt Blut in ein Reservoir im Kopf. Dort erwärmt es die Morgensonne um 5 Grad. Das warme Blut durchfließt dann den Körper und bringt die Echse – unsichtbar für Feinde – auf Betriebstemperatur.
- Leben im Extremzustand (14/17)
Es gibt jedoch Regionen, die so lebensfeindlich sind, dass kein Überlebenstrick hilft. Eine davon ist der Salar de Uyuni, eine 12.000 Quadratkilometer große Salzwüste im Hochland Boliviens.
- Leben im Extremzustand (15/17)
Einmal im Jahr, wenn Schmelzwasser aus den Bergen Salzseen entstehen lässt, besuchen Schwärme von Flamingos die Uyuniwüste. Als einzige Wirbeltiere profitieren sie von den extremen Bedingungen.
- Leben im Extremzustand (16/17)
Sie haben sich eine einmalige Futterquelle erschlossen: Salztolerante Kleinkrebse der Gattung Artemia bilden eine Biomasse von vielen Tausend Tonnen – ein All-you-can-eat-Buffet mitten in der Ödnis.
- Leben im Extremzustand (17/17)
Und wovon leben die Krebse? Die Salzlake birgt ein unsichtbares Geheimnis: Mikroorganismen stehen am Anfang der Nahrungskette. Als Pioniere haben sie sogar die extremsten Lebensräume der Erde erobert.