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Superbauten (1/3): Der Kölner Dom

Meisterhaftes Bauwerk

Sebastian Koch vor dem Kölner Dom.

Sein Bau verschlang astronomische Summe: Umgerechnet zehn Milliarden Euro wurden für den Kölner Dom ausgegeben. Er ist damit das teuerste Bauwerk Deutschlands. Und das Beliebteste.

Datum:
26.07.2016
Verfügbarkeit:
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Sein Bau verschlang astronomische Summe: Umgerechnet zehn Milliarden Euro wurden für den Kölner Dom ausgegeben. Er ist damit das teuerste Bauwerk Deutschlands. Und das Beliebteste: Zuletzt in einer Umfragen des Deutschen Tourismus-Verbands rangiert der Kölner Dom als nationale Sehenswürdigkeit auf dem ersten Platz.

Es gibt ein Kölner Sprichwort: "Wenn der Dom vollendet ist, geht die Welt unter." Die Welt kann beruhigt sein: Auch wenn der Dom nach 632 Jahren Bauzeit steht - ganz fertig wird er nie: Überall nagt der Zahn der Zeit. Umwelteinflüsse lassen den Stein verwittern und restaurierungsbedürftig bleiben.

Dombaumeisterin Prof. Barbara Schock-Werner über die Bedeutung der Vollendung des Kölner Doms für die noch nicht geeinte deutsche Nation.

Vorbild Frankreich

An ein solch langwieriges Bauvorhaben mag sein damaliger Baumeister nicht gedacht haben. Von ihm ist nur wenig bekannt: Meister Gerhard von Ryle hieß er und er lebte im 13. Jahrhundert. Einige Zeit war er Gastarbeiter in Frankreich. Von hier brachte er Ideen für den Bau des prunkvollen Gotteshauses in Köln mit.

In Frankreichen war die Gotik modern. Die neuen Kirchen waren viel höher als ihre romanischen Vorgänger. Ihre tragenden Wände waren von Fenstern durchbrochen. Seitliche Strebebögen stützten die Wolkenkratzer; sie waren das Markenzeichen der Gotik - mächtig und filigran zugleich.

Mittelalterliches Werkzeug

Meister Gerhard war ein Könner seines Fachs. Mit kaum mehr als einem Senkblei ausgerüstet, schaffte er es, gerade Wände zu ziehen. Und ein Fundament zu legen, das über 144 Meter fast schnurgerade liegt. Dessen Massivität trägt das steinerne Gebirge des späteren Doms bis heute.

Doch er selbst erlebte nicht einmal die Vollendung des Chors. Unter mysteriösen Umständen stürzt Meister Gerhard 1271 vom Gerüst und stirbt. Dreihundert Jahre bleibt der Dom eine Baustelle. Dann werden die Arbeiten mangels Geld eingestellt.

Barbara Schock-Werner über Sulpiz Boisseree als die treibende Kraft bei der Vollendung des Kölner Doms

Goethe als Mitstreiter

Erst im 19. Jahrhundert findet sich im Kunstsammler Sulpiz Boisseree ein Mann, der sein Leben wie Meister Gerhard dem Dom von Köln verschreibt. In akribischer Recherche stöbert er alte Baupläne auf und sorgt hartnäckig für die astronomischen Summen, die der Weiterbau kostet. Sogar Johann Wolfgang von Goethe kann er als entscheidenden Mitstreiter gewinnen.

Doch auch Boisseree sieht den Dom nie fertig. Er stirbt 30 Jahre, bevor der Dom am 15. Oktober 1880 endlich in einer pompösen Zeremonie mit Kaiser Wilhelm I. eingeweiht wird.

Ausgeklügelte Bauweise

Die Dokumentation erzählt mit Hilfe aufwändiger Computeranimationen die Geschichte des steinernen Kolosses, der bis heute Rätsel aufgibt. Erstaunlich ist das Wissen der mittelalterlichen Baumeister, denen es gelang ein ausgeklügeltes Wasserableitungs-System aus Rohren und Rinnen zu bauen, dass ein Einstürzen des Daches selbst bei Starkregen verhindern kann.

Interessant ist auch die Idee, den Dom unterirdisch genauso schwer zu bauen wie überirdisch - 120.000 Tonnen Mauerwerk lasten auf 120.000 Tonnen Fundament, um so seine Standfestigkeit zu sichern. Sechs Jahrhunderte Bauzeit und eine Fülle persönlicher Dramen und historischer Geheimnisse zeugen für den Werdegang eines wahren Superbaus.

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