Merkel gegen Schulz - auf Tour mit den Kandidaten
- Auf deutschen Marktplätzen (1/10)
Fünf Monate quer durch die Republik. Das Team der Wahlkampf-Dokumentation hat gemeinsam viele hundert Kilometer durch die Republik zurückgelegt – immer auf den Spuren der beiden Kandidaten. In der Bildmitte die Kameraleute Frank Vieltorf (links) und Jürgen Dombrowski. Beide immer auf der Suche nach dem besten Bild.
- Im Kleingartenverein (2/10)
In Landsberg in Sachsen-Anhalt besucht Martin Schulz den Kleingartenverein „Am Pfarrberg“. Im Osten ist die Wählerbasis der Sozialdemokraten besonders dünn. „Hier sind die Menschen, für die ich Politik machen möchte, die so sind wie ich oder ich wie sie“, sagt Martin Schulz.
- Schulz im Interview (3/10)
Das Team der Dokumentation trifft Martin Schulz zum Interview im Willy-Brandt-Haus. Tonassistentin Lotta Sahlstedt steckt ihm das Mikrofon an. Im Interview spricht er auch über den schwierigsten Moment seiner Kampagne, als er nach der NRW-Wahl die dritte Niederlage in den Landtagswahlkämpfen des Frühjahres vertreten muss: „Wir haben in Nordrhein-Westfalen acht Prozent verloren. Klar ist mir das am Wahltag in die Glieder gefahren. Und ich bin der Vorsitzende der SPD. Dass das kein vergnügungssteuerpflichtiger Abend war, ich glaube da sind wir uns schnell einig. Aber die Brocken hinschmeißen? Nee.“
- Schulz im Interview (4/10)
Schulz betont, dass er der bessere Kanzler für Deutschland ist. Angela Merkel und die Union hätten sich verbraucht: „Ich glaube, dass wir dieses Land besser machen können, dass dieses Land unter seinem Potential regiert wird.“
- Merkel im Interview (5/10)
Auch Angela Merkel stellt sich den Fragen der beiden Filmautoren Andreas Huppert (rechts) und Mathis Feldhoff. Nach dem Interview geht das Gespräch weiter - auch über die Frage, ob sie inzwischen das Bad in der Menge sogar genießen kann: „Heute geht es sehr stark um Bilder. Und da lasse ich mich darauf ein. Also wenn es der Herzenswunsch der Menschen ist, ein Selfie zu bekommen: Warum nicht?“
- Merkel unter Menschen (6/10)
Zwischen Wahlkampfauftritten und Regierungsalltag beackert Merkel ihren Wahlkreis an der Ostsee. Im Juni hatte sie versprochen, beim Sommerfest der Mutter-Kind-Klinik in Zingst vorbeizuschauen. Kontaktpflege in der politischen Heimat: „Das hier sind Menschen, die sind sehr verschwiegen, es steht nicht immer alles sofort in der Zeitung. Hier bin ich verortet und tanke Kraft.“
- Merkel unter Menschen (7/10)
Die Jahre in der Politik haben Merkel misstrauisch gemacht und vorsichtig werden lassen. Auf dem Sommerfest kann sie für einen Moment abschalten. Ein Moment ohne Putin und Trump, ohne die Krisen in der Türkei und in der EU. Merkel wird von der politischen Akteurin zur Zuschauerin, sogar zur Teilnehmerin. Mit dem Diabolo-Spiel kann sie – mit etwas Hilfe – schon ganz gut umgehen.
- Die internationale Bühne (8/10)
Merkel, die Weltpolitikerin. Ihre ständigen Auseinandersetzungen mit den Despoten der Welt zählen zu ihren größten Wahlhilfen. Kameramann Jürgen Dombrowski dreht Angela Merkel, wie sie beim Abflug in Sotschi das Regierungsflugzeug besteigt. Gerade hat sie den russischen Präsidenten Wladimir Putin davor gewarnt, sich mit Fake-News in den deutschen Wahlkampf einzumischen.
- Außenpolitiker Schulz (9/10)
Auch Schulz setzt auf die Außenpolitik. Mit großem Presseaufgebot reist er mitten im Sommer nach Italien. Er weiß, dass das Flüchtlingsthema die Achillesferse seiner Konkurrentin ist. Und vielleicht seine Chance. Deshalb fordert der SPD-Kanzlerkandidat eine neue europäische Flüchtlingspolitik. Es brauche endlich eine gerechte Verteilung der geflohenen Menschen: „Wenn ich eine Mehrheit in Deutschland bekomme, werde ich darauf drängen, dass die Finanzierung der Europäischen Union verbunden wird mit der Solidaritätsleistung. Solidarität ist kein Rosinenpicken.“
- Merkel und die CSU (10/10)
Der Streit über Merkels Flüchtlingspolitik hat über zwei Jahre lang zu einem tiefen Riss zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU geführt. Insbesondere das Verhältnis von Horst Seehofer und Angela Merkel war zeitweise sehr schwierig. Im Bierzelt von Trudering zelebrieren CDU und CSU Ende Mai endgültig die Beilegung ihres Streites. So, als wäre gar nichts gewesen. Horst Seehofer lobt Merkel über alles und sie dankt es, indem sie das Streitthema „Obergrenze für Flüchtlinge“ einfach nicht mehr erwähnt. Die Plakate, die die CSU hat drucken lassen, wären noch ein halbes Jahr vorher undenkbar gewesen. Für die Kanzlerin ist die Einheit der Union Voraussetzung für ihren Machterhalt: „Man kann die Unterschiede nicht einfach zukleistern. Wir mussten das schon benennen.“