Blickpunkt Arbeitsmarkt
- Arbeitslosenquote (1/4)
Das „neue Wirtschaftswunder“ ist vor allem ein Jobwunder. Die OECD errechnete für Deutschland im April 2017 eine Arbeitslosenquote von nur 3,5% - wenig im Vergleich mit anderen Ländern. Um die Zahlen international vergleichen zu können, greift die OECD dabei nicht auf die Angaben der nationalen Arbeitsmarktinstitute zurück, sondern legt eigene, einheitliche Maßstäbe an. Daher unterscheiden sich die Zahlen der OECD auch von denen, die die Bundesagentur für Arbeit monatlich bekanntgibt. Auf ihrer eigenen Berechnungsgrundlage kommt letztere für den April 2017 auf eine Quote von 5,8%.
- Beschäftigungsquote (2/4)
Die niedrige Arbeitslosigkeit geht mit einer erhöhten Erwerbstätigkeit einher. Eine Kennzahl dafür ist die sogenannte Beschäftigungsquote. Sie betrachtet alle 15-64-jährigen und gibt an, wie viele von diesen mindestens eine Stunde in der Woche arbeiten - und zwar für Geld. In Deutschland traf das zuletzt auf gut drei Viertel dieser Gruppe zu, ein im internationalen Vergleich hoher Wert. Das verbleibende Viertel umfasst z.B. Schüler und Studenten ohne Nebentätigkeit und Personen, die einer unbezahlten Arbeit nachgehen, etwa weil sie ihre Kinder betreuen.
- Leiharbeit (3/4)
Die Beschäftigungsquote erfasst auch Erwerbstätige in der Leiharbeit. Seit die Beschäftigung von Leiharbeitern im Zuge der Agenda-Reformen deutlich erleichtert wurde, hat sich ihre Zahl auf über eine Million mehr als verdreifacht. Und die Unterschiede zu regulären Vollbeschäftigten sind groß, Leiharbeiter verdienen im Schnitt deutlich weniger.
- Offene Stellen (4/4)
Trotz der Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse sind die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt positiv. Die Zahl der offenen Stellen steigt seit Jahren und Fachkräfte sind rar. Und immerhin: für ca. 20% der offenen Stellen werden auch Ungelernte ohne Berufsabschluss gesucht.