Corona und Ukrainekrieg haben zentrale Wohlstandserzählungen als Irrtümer entlarvt: 1. Energie ist billig. 2. Unser Geld ist stabil und Schulden machen günstig. 3. Wir sind ein Land der Handwerker und Ingenieure. 4. Wir sind gut für die Zukunft gerüstet.
Sichtbar wird ein verunsichertes Land, das sich auf das große Versprechen vom Wohlstand nicht mehr verlassen kann. Alte Versäumnisse und gegenwärtige Krisen kommen in einem perfekten Sturm zusammen.
"Unser Land steht vor einer schweren Zeit", sagt Bundeskanzler Scholz. "Wir werden ärmer werden", warnt Wirtschaftsminister Habeck. Und Finanzminister Lindner spricht von einer "Lawine", die auf das Land zurolle. Klar ist: Deutschland wird sich ändern müssen. Aber wie? Schaffen wir die Transformation? Und: Gibt es auch Chancen in dieser Krise?
Eine exklusive Umfrage für "ZDFzeit" unterstreicht: Für eine Mehrheit der Deutschen bedeuten die steigenden Kosten und Preise ein großes bis sehr großes Problem. Und 70 Prozent der Menschen finden, dass die Regierung zu wenig unternimmt, um die Ärmeren zu entlasten.
Für die "ZDFZeit"-Dokumentation "Teuerland" reisen Steffen Haug, Nico Schmolke und Andrea Maurer durch ein ärmer werdendes Land, das sich gerade neu erfinden muss: Unternehmen im Überlebenskampf, Branchen im Umbruch, Familien in Existenznot.
Das Autoren-Team trifft und begleitet das Spitzenpersonal der Regierung und der Opposition. Kanzler Scholz, Vizekanzler Habeck, Finanzminister Lindner und Oppositionsführer Merz stehen "ZDFzeit" in Interviews Rede und Antwort. In der Doku kommen gleichermaßen Fachleute und Bürgerinnen und Bürger zu Wort.
- Kosten- und Preisanstieg (1/10)
59 % der Deutschen sehen im enormen Kostenanstieg ein großes bis sehr großes Problem. 41% gaben an, dass es für sie ein nicht so großes Problem oder kein Problem ist.
- Unternimmt die Regierung genug, die Bürger zu entlasten (2/10)
70% der Deutschen: Die Bundesregierung unternimmt zu wenig, Bürger mit geringen Einkommen zu entlasten. 18% finden, die Maßnahmen sind gerade richtig. 3% meinen, die Regierung macht zu viel.
- Beitrag zum Entlasstungspaket von Vermögendem Personen (3/10)
74% der Bürger finden es richtig, wenn vor allem Vermögende und Menschen mit hohem Einkommen einen Beitrag leisten, um die Entlastungsmaßnahmen zu finanzieren. 19% finden es nicht richtig.
- Verstärkte Einsparung von Energie (4/10)
Beim Energieverbrauch sparen 63 % der Befragten stark oder sogar sehr stark. 36 Prozent sparen nicht so stark oder überhaupt nicht.
- Persönliche Einschränkung (5/10)
41 % der Befragten schränken sich wegen der steigenden Preise bei den persönlichen Ausgaben stark oder sehr stark ein. 59 % schränken sich nicht so stark oder überhaupt nicht ein.
- Repräsentative Umfrage (6/10)
50% der Deutschen sparen im Freizeitbereich, 46% bei Ausgaben des täglichen Bedarfs, 40% beim Urlaub, 37% bei größeren Anschaffungen, 31% legen weniger Geld auf die hohe Kante und 13% schränke...
- Repräsentative Umfrage (7/10)
63% vertreten die Ansicht, dass wir die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte brauchen. 27% sind der Meinung: Wir brauchen die Zuwanderung nicht.
- Repräsentative Umfrage (8/10)
68% der Deutschen glauben, dass der Staat in den nächsten Jahren nicht genug Geld für die Infrastruktur ausgeben wird. 22% glauben, es wird genug investiert.
- Soll die Ukraine weiter unterstützt werden (9/10)
71% der Deutschen sind der Meinung: Wir sollten die Ukraine weiterhin unterstützen. Auch wenn das bei uns mit hohen Energiepreisen verbunden ist. 18% haben sich dagegen ausgesprochen.
- Ausgaben Weihnachtsgeschenke (10/10)
53% der Deutschen werden etwa genauso viel Geld für Geschenke ausgeben wie 2021. 24% werden weniger Geld ausgeben, 2% wollen großzügiger sein als 2021 und 19% machen keine Geschenke.