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Er nutzt die Zwangspause für einen Neuanfang und zieht nach Köln. Hier findet er einen Job auf einem Trödelmarkt und eine neue Gemeinde, die vom jungen Imam Bilal geleitet wird. Bald fängt er an zu predigen und ist beliebt bei allen, was bei Bilal Neid auslöst.
Als Burcu Oray überraschend besucht, merken sie, dass die Pause ihnen gut getan hat. Sie lieben sich nach wie vor. Deshalb fragt er Bilal um Rat. Doch dieser vertritt eine strengere Auslegung des islamischen Rechts: Das Aussprechen von "talaq" bedeutet nicht nur eine Beziehungspause, sondern die endgültige Scheidung.
Oray verdrängt Bilals Forderung. Er ist hin- und hergerissen zwischen seinem Glauben an die Liebe und seiner Liebe zum Glauben. Die Anspannung zwischen Bilal und Oray endet in einem heftigen Streit, woraufhin Oray die Gemeinde verlässt. Als auch Burcu nach Hagen zurückkehrt, vereinsamt er. Oray muss eine Entscheidung treffen - für seine Liebe oder für seinen Glauben.
"Oray" ist der Abschlussfilm von Mehmet Akif Büyükatalay an der Kölner Kunsthochschule für Medien (KHM), produziert von Bastian Klügel und Claus Reichel von der jungen Firma filmfaust. Mehmet Akif Büyükatalay erzählt seine Geschichte um den nach Halt, Orientierung und Liebe suchenden jungen Muslim Oray mit großer Authentizität und Milieu-Genauigkeit in der Welt einer Kölner Männer-Moschee. Ihm geht es um eine differenzierte Darstellung des Islam in Deutschland.
"Oray" untersucht das starke Zugehörigkeitsbedürfnis junger, männlicher Migranten und die damit verbundenen Probleme, die in einem in sich geschlossenen, nach außen hin hermetisch sich abriegelnden Mikrokosmos entstehen. In einer Gemeinschaft, die Identitäten schafft - die wohl nicht von der Mehrheitsgesellschaft erfüllt werden können oder wollen - und Sicherheit gibt, aber auch den Preis der Selbstaufgabe verlangt, wenn Abweichungen gegen die "eigenen Gesetze" vorliegen.
Darsteller
- Oray - Zejhun Demirov
- Bilal - Cem Göktas
- Burcu - Deniz Orta
- Tanju - Faris Yüzbaşıoğlu
- Ebu Bekir - Mikael Bajrami
- Abdussamed - Firat Baris Ar
- Muhammed - Kais Setti
- Süleyman - Ferhat Keskin
- und andere -
Stab
- Regie - Mehmet Akif Büyükatalay
- Autor - Mehmet Akif Büyükatalay
- Kamera - Christian Kochmann
- Schnitt - Denys Darahan