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Leben retten mit dem AED

Automatischer Externer Defibrillator

Jeder kann mit den richtigen Maßnahmen Menschenleben retten. Gerade wenn es Probleme mit dem Herzen gibt, ist schnelles Handeln wichtig.

Datum:
06.02.2019
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Deutschlandweit wären schätzungsweise nur zwanzig Prozent aller Menschen in der Lage, in einer Situation, in der sie bei Herzkreislauf-Versagen erste Hilfe leisten sollten, sofort und mit den richtigen Handgriffen loszulegen. Dabei sterben circa 70.000 Menschen nach einem Herzkreislauf-Versagen wegen mangelnder Kenntnisse über die Reanimation, wovon jedoch 10.000 Menschen erfolgreich durch Reanimation gerettet werden könnten. Zur Verdeutlichung: „Jede Woche könnte ein vollbesetztes Flugzeug vor dem Absturz bewahrt werden, wenn 70 Prozent der Bevölkerung das Wissen und den Mut hätten, die herzrettenden Maßnahmen durchzuführen“, sagt der Erstretter Martin Buchholz.

Das Fatale: Wenn das Herz eines Menschen plötzlich aufhört zu schlagen, ist der Tod nur Minuten entfernt. Das Herz ist der Motor, der den Körper am Laufen hält, der die Organe mit Sauerstoff und Energie versorgt. Am empfindlichsten ist das Gehirn. Schon nach drei bis vier Minuten Herzstillstand kann es dauerhaft geschädigt sein. Durch den Sauerstoffmangel treten Enzyme aus, die die Gehirnzellen regelrecht auflösen. Bei Problemen mit dem Herzen kann nur schnelle Hilfe Leben retten. Das akute Herzversagen nach einem Herzinfarkt tritt doppelt so häufig auf wie ein akuter Schlaganfall und ist nach Angaben des statistischen Bundesamtes die häufigste Todesursache in Deutschland.

Wiederbelebung und AED

Erste-Hilfe-Kurs
Den Kursteilnehmern wird die Handhabung des AED erklärt.
Quelle: imago/Jochen Tack

Gerät man in die Situation, Erste Hilfe zu leisten, gilt zunächst immer die Regel „AAA“, also anschauen, ansprechen, anfassen. Man verschafft sich einen Überblick darüber, was los ist und prüft dann die Vitalfunktionen des Patienten. „Falls beim Ansprechen keine Reaktion erfolgt, wird der Kopf der Person nach hinten gelegt, wobei eine Hand den Haaransatz und die andere das Kinn berührt“, erklärt Martin Buchholz. Man solle sich ganz nah über die Person beugen, um den Atem hören zu können – den Blick dabei auf den Brustkorb richten, um auch dort gegebenenfalls Atmung feststellen zu können. Diese Position sollte zehn bis 15 Sekunden gehalten werden. „Atmet die Person, wird sie auf die Seite gelegt, der Kopf  überstreckt, und der Mund geöffnet“, ergänzt er. Atmet die Person nicht, leitet man die Herz-Lungen-Wiederbelebung ein.

Nun sei es am besten, einen weiteren Helfer damit zu beauftragen, den Notarzt anzurufen und einen externen Defibrillator (AED) vorzubereiten, während der andere Retter am Patienten die Herz-Lungen-Wiederbelebung vornimmt. Dafür muss die Person auf einem festen Untergrund liegen. In Höhe der Brustwarzen legt der Retter die Hände übereinander und verschränkt die Finger. „Am Anfang kann vorsichtig auf den Brustkorb gedrückt werden. Wenn die Person daraufhin nicht reagiert, muss richtig durchgedrückt werden – etwa 120 Mal pro Minute, sogar wenn Rippen brechen sollten“, erklärt Buchholz. Dies sollte so lange durchgeführt werden, bis die Sanitäter eintreffen und sich um die Person kümmern.

Bleibt die Wiederbelebung ohne Erfolg, sollte so rasch wie möglich der Defibrillator zum Einsatz kommen. Sobald das Gerät eingeschaltet wird, gibt es genaue Anweisungen. Zunächst werden die Elektroden nach Vorgaben des Geräts am Patienten angebracht. Bevor das Gerät mit der Messung des Herzschlags beginnt, wird der Helfer dazu aufgefordert, sich vom Patienten zu entfernen. Würde die Herz-Lungen-Wiederbelebung während der Messung fortgesetzt, würde das wohlmöglich das Ergebnis verfälschen. Misst das Gerät einen Fehler im Herzrhythmus, empfiehlt es einen Schock. Die Helfer müssen vom Patienten wegtreten, bevor sie den Schock auslösen. „Danach wird die Reanimation fortgesetzt, bis das Gerät erneut Anweisungen erteilt, da es weiterhin die Herzwerte der Person überprüft“, erklärt Buchholz.

Umgang mit dem AED

 

Wiederbelebung fortsetzen

Es ist ein Irrglaube, dass der Schock allein das Herz wieder zum Schlagen bringt – er bringt das Herz nur wieder in den richtigen Rhythmus. Die Herz-Druck-Massage wird dadurch nicht ersetzt. Aber auch hier nimmt das Gerät den Helfer an die Hand. Nach Abgabe des Schocks fordert der AED dazu auf, die Herz-Lungen-Wiederbelebung fortzusetzen. Dies geschieht auch, wenn zuvor kein Stromstoß empfohlen wurde. Zwischendurch misst das Gerät wiederholt den Herzrhythmus des Patienten – und teilt dies dem Helfer mit. So kann ausgeschlossen werden, dass der Rhythmus des Herzens während der Rettung aus dem Takt kommt.

Mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung aufhören sollte man erst, wenn das Herz des Patienten wieder von alleine schlägt und auch die Atmung wieder einsetzt – oder wenn die professionellen Retter eintreffen und übernehmen. Bei einem Kreislaufstillstand ist diese Maßnahme überlebensnotwendig für die betroffene Person, denn mithilfe der Reanimation kann der Restsauerstoff im Blut weiterhin zirkulieren. Dies erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes signifikant. Der Notdienst ist europaweit unter der Nummer 112 erreichbar.

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