Sie sind hier:

Krankenkassen kritisieren IGel-Leistungen

Ärztin mit Patienten.

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDS) sieht viele der am häufigsten verkauften "individuellen Gesundheitsleistungen" (IGel) kritisch. Viele der Angebote, die der Patient selbst zahlt, seien von zweifelhaftem Nutzen.

Datum:
04.05.2018
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Die in Arztpraxen häufig angebotenen Selbstzahler-Leistungen sind aus Sicht von Medizinexperten der Krankenkassen oft nutzlos oder können sogar schaden. Früherkennungen per Ultraschall, Messungen des Augeninnendrucks und andere Igel-Leistungen widersprächen teils den Empfehlungen von Fachverbänden, teilte der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen mit.

Geschäftsführer Peter Pick sagte, die Angebote orientierten sich nicht am nachgewiesenen Nutzen, sondern an Vorlieben von Arztgruppen und Umsatzinteressen der Praxen: „Zum Teil werden Patienten unter Druck gesetzt, damit sie solche Leistungen annehmen. Das ist nicht hinnehmbar“, kritisiert Pick. Etwa eine Milliarde Euro geben gesetzlich Versicherte jährlich in deutschen Arztpraxen für solche Leistungen aus. Das Spektrum reicht von der professionellen Zahnreinigung über die Laserbehandlung von Krampfadern und Reiseimpfungen bis zur Augeninnendruckmessung zur Früherkennung des grünen Stars.

Mehr Schaden als Nutzen?

Insgesamt bekommt jeder zweite Versicherte beim Arztbesuch Leistungen angeboten, die privat zu zahlen sind. Zu den häufigsten erbrachten Leistungen gehört die Augeninnendruckmessung zur Glaukom-Früherkennung. Eine solche alleinige Messung ohne eine Augenspiegelung werde vom Berufsverband aber als „Kunstfehler“ eingestuft, erläuterte der Medizinische Dienst. Diese Leistung wurde jedem Fünften (22 Prozent) angeboten, gefolgt vom Ultraschall der Eierstöcke zur Krebsfrüherkennung bei Frauen (19 Prozent). Zur Ermittlung der meistverkauften IGel-Leistungen wurden 2000 gesetzlich Versicherte von 20 bis 69 Jahren befragt.

Weitere Topseller sind demnach der Ultraschall der Brust zur Krebsfrüherkennung (zwölf Prozent) und der PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs bei Männern (sieben Prozent). Alle diese genannten Untersuchungen stuft der von der gesetzlichen Krankenversicherung finanzierte "Igel-Monitor" als negativ, tendenziell negativ oder bestenfalls unklar ein. Wie die Umfrage weiter zeigt, ging nur bei vier Prozent der erbrachten Selbstzahlerleistungen die Initiative vom Patienten aus. Mehr als jeder dritte Patient gab an, dass er sich bedrängt und unter Druck gesetzt fühlte.

Mit Material dpa/afp

Mehr zum Thema Gesundheit

Interdisziplinäre Ernährungsteams

Volle Kanne - Besseres Essen in Krankenhäusern 

Auch die Ernährung spielt bei der Genesung von Patienten eine wichtige Rolle. Mit interdisziplinären Ernährungsteams soll die Verpflegung in Kliniken verbessert werden.

02.12.2024
Videolänge
Lebensgefahr bei Aortenaneurysma

Volle Kanne - Lebensgefahr bei Aortenaneurysma 

Die Aorta ist das größte Gefäß des menschlichen Körpers und versorgt rund um die Uhr alle Körperzellen mit Blut. Wenn sie reißt, zählt in der Regel jede Sekunde.

25.11.2024
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.