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Ohren anlegen mit Implantat

Ohr

Abstehende Ohren sind die harmloseste Missbildung bei der Ohrmuschelentwicklung. Dennoch kann sie für Betroffene mehr als nur ein Schönheitsproblem sein. Eine neue Operationsmethode verspricht raschere Ergebnisse.

Datum:
11.01.2019
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Bei etwa einer von 4000 Geburten kommen abstehende Ohren vor. Die Unzufriedenheit darüber kann zu psychischen Belastungen führen. Vor allem Kinder können deswegen in der Schule gehänselt werden. Daher werden die meisten Ohrmuschelplastiken auch bei Kindern durchgeführt – meist noch vor der Einschulung. Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Dazu ist neben der Diagnose auch ein psychologisches Gutachten notwendig, das belegt, dass man unter den abstehenden Ohren leidet. Operationsmethoden gibt es viele: Sie richten sich nach der individuellen Form des Ohres.

Herkömmliche Operationsmethoden

In einem meist ambulanten, chirurgischen Eingriff wird die Fehlbildung korrigiert. In den meisten HNO-Kliniken oder Krankenhäusern werden dazu konventionelle Techniken angewendet. Diese werden unterschieden in schneidende, ritzende und nähende Techniken. Bei fast allen Methoden wird das Ohr durch einen Zugang hinter dem Ohr korrigiert. Die gewünschte Form wird dann erreicht, indem man entweder die Falte durch Nähte vorlegt, den Knorpel durch schneidende Techniken schwächt, um ihn dann in Form zu bringen oder auf der Vorderseite ritzt, um die Elastizität zu durchbrechen und ihn dann zu formen. Bei diesen Methoden werden teilweise Haut- und Knorpelanteile hinter der Ohrmuschel entfernt.

Der Eingriff dauert pro Seite rund 45 Minuten. Nach der Operation muss eine Woche lang ein Kopfverband getragen werden, vier bis sechs Wochen ein Stirnband (überwiegend nachts) und es darf sechs Wochen kein Sport gemacht werden. Die häufigsten Komplikationen sind Hämatome, Wundinfektionen, Schmerzen, Nachblutungen und Unverträglichkeitsreaktionen. Seltener kann es zu krankhaften Narbenveränderungen, Entzündung der Knorpelhaut, Ohrmuscheldeformierungen oder Fistelbildung kommen. Darüber hinaus kann der Patient mit dem Ergebnis unzufrieden sein oder es kann zum Auflösen der Nähte kommen, sodass das Ohr in die ursprüngliche Form zurückrotiert.

Neue Methode

Eine neue Methode verkürzt diesen Prozess. Mithilfe eines Implantats wird die fehlende Falte im Ohr geformt. Die Operation ist weniger invasiv, da nur kleine Schnitte gemacht werden, und dauert nur 20 Minuten. Der Patient kann die Praxis direkt danach wieder verlassen, eine Narkose ist nicht notwendig. Die Nachsorgedauer ist innerhalb einer Woche abgeschlossen und anstatt eines Kopfverbands muss der Patient nur ein Pflaster tragen. Arbeiten ist direkt danach möglich, Sport für circa fünf Wochen nicht, Rauchen ist danach drei Monate lang nicht erlaubt. Das Operationsergebnis kann bereits vor der OP demonstriert werden. Dabei wird die Ohrmuschel mit einem Probeclip in Form gebracht. Denn bei dem Verfahren handelt es sich um ein vorgebogenes Metallimplantat, das an der Vorderseite der Ohrmuschel eingebracht wird.

Durch die Einbringung und Operation am vorderen Ohrbereich können auch vermehrt sichtbare Komplikationen auftreten. Zum einen besteht die Möglichkeit, dass man das Implantat sieht, zum anderen muss bei Komplikationen im vorderen Bereich operiert werden, was sichtbare Narben hinterlässt. Besonders problematisch bei dieser Methode ist, dass ein Fremdkörper eingesetzt wird. Dieser kann Entzündungen im Ohrknorpelbereich begünstigen. Knorpelgewebe ist gegenüber Entzündungen sehr empfindlich, sodass es auch noch später zu unschönen Deformierungen des Ohrknorpels kommen kann (zum Beispiel zum Ringer-Ohr). Bei diesen Patienten ist die Ohrform durch immer wieder auftretende Entzündungen zum Teil stark deformiert. Zudem ist die Studienlage noch sehr gering und der Nachbeobachtungszeitraum zu kurz. Bei Kindern ist die Methode laut Hersteller ab sieben Jahren freigegeben. Ärzte raten von einem Einsatz bei Kindern ab. Die Methode mit dem Implantat wird nicht von den Kassen übernommen und kostet ab 1000 Euro aufwärts pro Seite.

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