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Jetzt mit Pflanzen-Anzucht starten

Eine Hand hält Erde in der Sich ein sprießender Samen befindet.

Im Handel gibt es nur eine begrenzte Auswahl an Blumen- und Gemüsesorten. Wer beispielsweise sein Lieblingsgemüse anbauen möchte, kann die Pflanze einfach selbst ziehen. Das Angebot an Saatgut ist fast unbegrenzt.

Datum:
28.02.2019
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Ab Ende Januar kann man mit der Vorkultur starten, bis Mitte März sollte sie abgeschlossen sein. Elmar Mai empfiehlt eine Vorkultur für viele Arten der Tropen und Subtropen. Besonders geeignet sind zum Beispiel Geranien, Gazanien und andere Blumen aus Südafrika sowie Tomaten, Paprika oder Auberginen aus Süd- und Mittelamerika.

„Der Aussaat-Termin ist immer auf der Tütenrückseite vermerkt, daran sollte man sich unbedingt halten“, sagt Elmar Mai. Wer sicher gehen möchte, sät dabei in Sätzen aus, also zeitversetzt immer nur einen Teil der Tüte, falls etwas schief gehen sollte. Wie tief der Samen in die Erde gegeben werden sollte, ist ebenfalls auf der Rückseite des Saattütchens angegeben.

Das wird benötigt

Anzuchtbehälter

Der Handel hält für den Laien eine ganze Palette an Hilfen bereit, mit denen die Selbstaussaat kinderleicht geht. So gibt es zum Beispiel fertige Anzuchthäuschen mit ganz unterschiedlicher Ausstattung – je nach Anspruch und Engagement des Gärtners.
„Alternativ können Tontöpfe oder ausrangierte Plastikbehälter verwendet werden, wie Joghurtbecher oder Obstverpackungen“, so Gartenexperte Elmar Mai. „Wichtig ist, dass bei den Behältern unten und eventuell seitlich Löcher eingefügt werden, durch die überschüssiges Wasser abfließen kann.“ Die Haube eines professionellen Anzuchtbehälters kann durch Kunststofffolie ersetzt werden.
Je größer die Samen und Kerne sind, desto größer muss auch der Anzuchtbehälter sein. Zu groß sollte der Behälter jedoch nicht sein, da die Pflanzen ansonsten schlechter bewurzeln.
Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass keine Samen mit unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeiten oder Wasserbedürfnissen zusammen in einen Behälter gesät werden.

Anzuchterde

Die Anzuchterde muss feinkrümelig, steril und nährstoffarm sein und eine gute Wasserführung gewährleisten. Es gibt sie in fertigen Mischungen in Beuteln zu kaufen. Außerdem gibt es gepresste Erdtabletten, die bei Wasserzufuhr aufquellen.
„Wer keine spezielle Erde kaufen möchte, kann sich mit einem Gemisch aus Blumenerde und grobem Sand im Verhältnis von 1:1 behelfen“, erklärt der Pflanzenexperte. Die Anzuchterde sollte in jedem Fall keimfrei sein.
Neben Anzuchterde können auch sogenannte Quelltöpfchen verwendet werden, die aus Torf oder Kokos bestehen. In diese kann man einzeln größere Samen aussäen und mitsamt den Töpfchen später weiter verpflanzen. Für lose Aussaaterde gibt es ebenfalls Übertöpfe aus Torf, die später mit eingepflanzt werden. Daneben kann man aber auch Ton- oder Plastiktöpfe verwenden, die sauber sind.

Samen

Eine Hand pflanzt einen Samen in einen Blumentopf ein.
Quelle: Imago / Westend61

Manche Samen, zum Beispiel von Kräutern, sind in Saatscheiben verpackt, die einfach nur auf die Erde aufgelegt, abgedeckt und angegossen werden. Hier ist der optimale Abstand bereits vorgegeben. Andere Samen sind so klein, dass sie niemals im richtigen Abstand gesät werden können. Sie müssen dann ab einer gewissen Größe vereinzelt werden. Dies nennt man pikieren.
Die kleinen Samen sind gelegentlich „pilliert“, d.h. mit einem Hilfsstoff, wie Zellulose ummantelt, damit sie besser dosierbar sind. Viele Samen sind auch gegen Pilzbefall gebeizt oder mit einem Substrat ummantelt, das Feuchtigkeit speichert, damit der Samen nicht so schnell austrocknet. „Beide Methoden sind ökologisch fraglich“, gibt Elmar Mai zu bedenken.
Das Saatgut sollte trocken, kühl (am besten unter zehn Grad) und dunkel gelagert werden. Die Haltbarkeit der Samen ist je nach Pflanzenart unterschiedlich. Dill-, Kerbel- und Schnittlauchsamen sind beispielsweise ein bis zwei Jahre bei korrekter Lagerung haltbar, die Samen von Gurke und Kürbis hingegen fünf bis sechs Jahre.

Achtung: Bei der Aussaat von selbst geernteten Samen kann es zu bösen Überraschungen kommen, denn nicht alle Pflanzen werden garantiert wie ihre Eltern. Die Nachkommen von Zucchini können sehr giftig sein, daher sollte für diese Pflanze unbedingt gekauftes Saatgut verwendet werden.

Unterschiedliche Keimer

Nicht alle Samen keimen unter den gleichen Bedingungen. Bei der Auswahl der Samen sollte vor allem auf das Lichtbedürfnis geachtet werden – es wird zwischen Licht-, Dunkel-, und Kaltkeimern unterschieden.

Elmar Mai: „Falls unklar ist, ob es sich bei den Samen um Licht- oder Dunkelkeimer handelt, können einige Samen leicht untergraben und die restlichen oben aufgestreut werden. So kommen garantiert einige Samen zum Keimen.“

Vorgehen beim Aussäen

Die Aussaaterde wird in die sauberen Gefäße gefüllt und für eine ebene Oberfläche mit den Händen oder einem Brett angedrückt. Joghurtbecher können in ein Glas mit ähnlichem Durchmesser gestellt werden.
Nun werden die Samen ausgestreut. Eine empfohlene Distanz liegt bei der drei- bis sechsfachen Korngröße. Ganz feines Saatgut (z.B. Erdbeeren oder Begonien) kann mit feinem Sand (z.B. Vogelsand) in einer Tüte vermischt werden, um es leichter gleichmäßig ausstreuen zu können.
Die Erde sollte mit einer Brause befeuchtet und einer Haube abgedeckt werden, damit sich das Gewächshausklima entwickeln kann.

Der richtige Standort

Als Standort ist ein Platz mit Wärme von unten am besten geeignet, zum Beispiel auf der Heizung. „Aber aufpassen, dass aus dem Minigewächshaus keine Sauna wird,“ warnt Elmar Mai. Dann ersticken die Jungpflanzen, weil Wasserdampf die nötige Luft verdrängt. Aus diesem Grund sollte die Mittagssonne gemieden werden. Lüften mit Fingerspitzengefühl ist der Erfolgsgarant. Die Aussaaten müssen immer hell stehen, vertragen aber kein direktes Sonnenlicht. Wenn die Sämlinge untypisch lang und hellgrün werden, befinden sie sich wahrscheinlich an einem zu dunklen Standort. Eine zu warme Temperatur sorgt ebenfalls für das „Schießen“ der Sämlinge. Gute Abhilfe schafft ein kühler und heller Platz. Mehr Licht kann auch mit einer Pflanzenleuchte erzielt werden. Für gerades Wachstum sollten die Töpfe gelegentlich gedreht werden. 

Vorgehen beim Umpflanzen

Samen sprießen aus der Erde.
Quelle: Imago / Marius Schwarz

Sobald sich bei den Sämlingen im Gewächshaus „richtige Pflanzenblätter“ entwickeln, pflanzt man sie in einen größeren Topf um. Sobald sie also „aufgelaufen“ sind, d.h. so groß, dass man sie mit den Fingern fassen kann, werden sie pikiert. Für das Pikieren, sprich vereinzeln, werden die Pflänzchen vorsichtig mit einem Holzstäbchen aus der Erde gelöst und in die bereit stehenden Töpfe umgesetzt. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Wurzeln senkrecht in den neuen Topf gesetzt werden. So können sie einen größeren Wurzelballen bilden und werden kräftiger. Wenn sie deutlich gewachsen sind, dürfen sie auch mehr Sonne bekommen – ohne Gewächshausabdeckung. Wenn es draußen schon über 15 Grad warm ist, können sie stundenweise raus – erst noch in den Schatten, dann mehr und mehr in die Sonne. Jungpflanzen verbrennen sehr leicht. Wenn die Temperaturen steigen, können die Pflanzen auch über Nacht draußen bleiben, um abzuhärten. Erst Mitte Mai, wenn kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist, werden sie in den Garten gepflanzt.

Vorteile der Vorkultur und des Aussäens

Durch eine Vorkultur wird das Risiko ausgeschlossen, dass sich Vögel oder Mäuse über die Pflanzensamen hermachen. Pflanzen selbst zu vermehren spart außerdem Geld, denn aus einem Samentütchen können gleich 30 bis 40 Pflanzen gezogen werden. Darüber hinaus gibt es viele Neuheiten oder alte Sorten nur als Samen. Wer Wert auf Bio-Gemüse und -Kräuter legt, hat beim eigenen Anbau die beste Gewissheit über eingesetzte Düngermittel. Es gibt spezielle Gemüse- und Obstsamen, die sich besonders für den Balkon und die Haltung in Kübeln oder Töpfen eignen. Beim Anbau von Zucchini oder Kürbis können beispielsweise auch die essbaren und dekorativen Blüten geerntet werden.

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