In Nepal leben ungefähr 29 Millionen Menschen, die Nepalesen. Das sind weniger als ein Drittel der Einwohner Deutschlands. Die Nepalesen stammen aus ganz vielen unterschiedlichen Volksgruppen. Ihre Vorfahren sind aus verschiedenen Gründen vor vielen Jahrhunderten nach Nepal gekommen. Die Hauptstadt von Nepal heißt Kathmandu.
Auf dem Dach der Welt
Die Landschaft Nepals ist sehr abwechslungsreich: Während es im Süden Täler und sogar Dschungelgebiete gibt, ist der Norden von großen Bergen durchzogen. Das Gebirge dort ist sehr berühmt, weil es das höchste der Welt ist. Es heißt Himalaya-Gebirge. Wegen seiner großen Höhe nennt man es auch manchmal das "Dach der Welt". Auch der höchste Berg der Welt ist in Nepal: der Mount Everest. Er ist 8.850 Meter hoch.
Edmund Hillary und Tensing Norgai bestiegen 1953 als erste Menschen der Welt den Mount Everest. Das ist sehr schwierig und gefährlich, denn in einem so hohen Gebirge ist es bitterkalt. Um den Bergsteigern zu helfen, schleppen große Rinder - sogenannte Yaks - manchmal die Ausrüstung für sie auf die Berge. Sie haben ein langes zotteliges Fell, das sie vor der Kälte schützt.
Viele Tiere und Pflanzen
Das Klima ist in den Gebieten Nepals sehr unterschiedlich. Deshalb gibt es dort auch viele Pflanzenarten. Außerdem leben in Nepal viele wilde Tiere wie Tiger, Leoparden, Bären und Affen. Auch Panzernashörner sind dort zuhause. Sie haben ein sehr wertvolles Horn. Deswegen werden sie gejagt und es gibt nicht mehr sehr viele von ihnen.
Die meisten Menschen wohnen aber in den wärmeren Tälern im Süden Nepals. Dort können sie Reis, Mais und Weizen anbauen. Sie sind also Bauern. Einige halten auch Rinder, Schafe, Ziegen oder Hühner. Die Nahrung reicht aber trotzdem nicht für alle. Viele Nepalesen leben deshalb in großer Armut.
Arbeit statt Schule
Die Kinder müssen ihre Familien oft schon ganz früh unterstützen, indem sie arbeiten gehen. Oft helfen sie bei der Ernte, knüpfen Teppiche oder holen schwere Steine aus den Bergen. Eine Schule können nur wenige Kinder besuchen, weil das Geld kostet. Manche Kinder gehen in eine Klosterschule, dort können sie umsonst lesen und schreiben lernen. Sie wohnen dann aber nicht mehr bei ihren Eltern.
Besonders wichtig ist den Bewohnern Nepals ihre Religion. Am meisten verbreitet ist der Hinduismus, der aus Indien kommt. In dieser Religion gibt es viele verschiedene Götter. Es gibt sogar ein kleines Mädchen, das als Göttin verehrt wird. Die Kumari gilt den Gläubigen im hinduistischen Königreich Nepal als Wiedergeburt der Göttin der Stärke, Taleju. Sie lebt in einem Palast, allerdings ohne ihre Familie. Die sieht sie erst wieder, wenn sie zum ersten Mal ihre Periode bekommt. Dann wird aus der kleinen Göttin wieder ein ganz normaler, „irdischer“ Mensch. Dann wechselt das Mädchen, die "Kurami" und ein anderes Mädchen nimmt ihren Platz ein. Das sind bedauernswürdige Kinder - mit etwa vier Jahren werden sie ihrer Familie entrissen und müssen mehrmals am Tag viele Menschen segnen. Nur neun mal im Jahr dürfen sie den Tempel verlassen und kehren mit erst mit etwa zehn Jahren zu ihrer Familie zurück - ohne je eine Schule besucht zu haben.
Zu der Religion des Hinduismus gehören auch besondere Feste. Dafür kleiden sich die Menschen oft auf besondere Art und Weise und bemalen ihre Gesichter und Körper. Bunt geschmückte Wagen werden an den Festen durch die Straßen gezogen und die Menschen tanzen zu Musik.