Eigentlich ist Plastik eine ziemlich coole Erfindung. Man kann daraus wirklich alles herstellen - hauchdünne Tüten, wasserdichte Kleidung, Spielzeug, Möbel, Schnellhefter, Brotdosen… ihr könnt ja mal einen Tag lang zählen, wie viele Dinge aus Plastik ihr benutzt. Da kommt wahrscheinlich einiges zusammen.
Plastik ist übrigens nur der umgangssprachliche Name für alle möglichen Kunststoffe. Sie werden vor allem aus Erdöl mit einigen Zusatzstoffen hergestellt. Der am häufigsten verwendete Kunststoff ist das sogenannte Polyethylen. Er wird zum Beispiel für Müllsäcke, Kabel oder Rohre verwendet.
Darum ist Plastikmüll ein Riesenproblem
Diese Kunststoffe können ganz nach Belieben benutzt werden, denn sie sind biegsam, bruchfest und ziemlich widerstandsfähig. Da kommen wir auch gleich zu einem von zwei Problemen mit Kunststoffen: Sie sind sehr langlebig. Das zweite Problem: Man kann sie sehr billig herstellen.
Eigentlich könnte man ja meinen, Materialien, die so praktisch sind wie Kunststoffe, wären für die Menschen besonders wertvoll. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Weil man es eben so billig herstellen kann, wird es massenhaft gebraucht und achtlos weggeworfen. Manchmal nachdem man es nur gerade mal fünf Minuten benutzt hat - wie zum Beispiel eine Plastiktüte für ein Pausenbrot.
Eine Plastiktüte verschwindet nicht so leicht
Und weil Plastik eben so widerstandsfähig und langlebig ist, verrottet es nicht wie das Kerngehäuse eines Apfels. Die Pausenbrot-Plastiktüte braucht zum Beispiel 20 Jahre bis sie zersetzt ist.
Wobei, ob Plastik wirklich zersetzt werden kann, wird noch erforscht: Die Sonne, bestimmte Stoffe wie Salz und ganz kleine Mini-Mini-Tierchen, Organismen, können Plastik tatsächlich zerstören. Das dauert aber sehr, sehr lange. Davor wird Plastik vor allem durch Wind und Wetter in ganz kleine Teilchen zerrieben - das sogenannte Mikroplastik. Und das macht ziemlich viele Probleme, es ist nämlich inzwischen wirklich überall, sogar in der Luft, die wir atmen. Es wird viel daran geforscht, welche Auswirkungen das hat. Außerdem ist sehr viel Mikroplastik in Flüssen und im Meer. Dort landet nämlich leider sehr viel von unserem Plastikmüll.
Das könnt ihr gegen den Plastikmüll tun
Viel besser wäre natürlich, das Plastik einfach wieder neu zu benutzen - also es zu recyceln. Dafür ist die richtige Mülltrennung ganz wichtig.
Oft sind bei Plastik allerdings verschiedene Kunststoffe so ineinander verschmolzen, dass man sie nicht mehr voneinander lösen und neu verwerten kann. Da sind auf jeden Fall die Hersteller gefragt, das besser zu machen. An einem großen Teil des Plastikmülls sind ohnehin Unternehmen schuld. Und auch die Politik könnte sich mehr gegen Müll einsetzen.
Aber auch ihr könnt etwas gegen den vielen Plastikmüll tun. Am besten ist natürlich, erst gar nicht so viel Plastik zu benutzen und wegzuwerfen. Da Plastik aber wie gesagt nun mal überall drin ist, ist ein plastikfreies Leben ziemlich schwierig. Hier sind sechs Tipps, die ihr ganz einfach umsetzen und damit schon einiges an Müll vermeiden könnt:
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Aber egal, wie sehr man aufpasst - irgendwann vergisst man zum Beispiel mal den Stoffbeutel zuhause und braucht dann eben doch eine Plastiktüte. Aber wie gesagt, Plastik ist eigentlich sehr praktisch und man kann es zu allem möglichen verwenden. Also behandelt es einfach als sei es etwas Wertvolles! Vielleicht könnte zum Beispiel so eine Plastiktüte noch zu irgendwas nützlich sein - um eure dreckigen Sportschuhe in eure Schultasche zu packen oder eure Trinkflasche vor dem Auslaufen zu schützen. Oder wenn gar nichts mehr geht, wenigstens als Müllbeutel - der hoffentlich nur ganz langsam voll wird!
Diesen Text hat Meike geschrieben.