Rund um die Uhr von Putins Polizei überwacht - da ist eine Flucht gar nicht so leicht. Maria Aljochina hat es trotzdem geschafft: Verkleidet als Essens-Lieferantin konnte sie den Spitzeln entkommen. Freunde halfen ihr, in die EU zu fliehen - und jetzt ist sie in Deutschland, in Berlin.
Schon im April hat Maria Aljochina ihre Flucht geplant: Sie ist nämlich gegen den Krieg in der Ukraine und schon lange Putin-Gegnerin. Sie war deshalb sogar schon in einem Straflager. Sie sagt:
Deshalb müsse man gegen die Politik von Putin kämpfen und Opfern wie den ukrainischen Flüchtlingen helfen.
Wer hinter Pussy Riot steckt
Zu der Band Pussy Riot gehören etwa zehn junge Frauen, die sich unter anderem für Meinungsfreiheit und gegen Präsident Putin und die Kirche in Russland einsetzen. Das machen sie vor allem mit Kunstaktionen. Besonders eine Aktion erhielt weltweite Aufmerksamkeit: 2012 betrat die Band einen Raum in einer Kathedrale in Russland, dessen Betreten ohne eine Einladung durch einen Priester nicht erlaubt ist, und führten vor dem Altar eine Art verbotenes Konzert auf - sie nannten es "Punk-Gebet". Darin kritisierten sie die Kirche und Putin.
Nach dieser Aktion kamen Aljochina und zwei weitere Bandmitglieder ins Gefängnis und ins Straflager. Ende 2013 wurden sie begnadigt und kamen frei. Sie hörten danach aber nicht auf gegen Putin zu protestieren und hatten deshalb immer wieder Ärger mit der russischen Polizei. Sie äußerte auch Kritik am Krieg gegen die Ukraine, weshalb Maria Aljochina jetzt wieder für drei Wochen ins Straflager sollte. Ihr gelang jedoch die Flucht aus Russland.
Auf Konzerttour gegen den Krieg
Ein weiterer Grund zu fliehen war für Maria Aljochina aber auch, dass sie mit Pussy Riot auf Konzerttour gehen will, um dabei gegen den Ukraine-Krieg zu demonstrieren. Den Start machen sie am Donnerstag in Berlin. Dort tritt sie mit drei Bandmitgliederinnen auf, die ebenfalls in Berlin sind.
Pussy Riot zeigen mit ihren Aktionen vor allem eines: In Russland darf man nicht einfach die Kunst machen, die man möchte und auch nicht sagen, was man will. Ist man zum Beispiel anderer Meinung als Putin, kann man ziemlich schnell im Gefängnis landen. Mehr darüber erfahrt ihr hier: