Das bedeutet aber nicht, dass jeder einfach sagen kann: "Ich protestiere, deshalb streike ich jetzt." Wenn das jeder machen würde, dann gäbe es ein Riesenchaos. Solche Streiks nennt man "wilde Streiks", sie sind verboten. Wie gestreikt werden darf, ist genau geregelt.
Gewerkschaften
Ein Streik darf nur von einer Gewerkschaft organisiert werden. Viele Berufsgruppen haben eine Gewerkschaft: zum Beispiel die Ärzte, die Bauarbeiter, die Piloten und die Lokführer. Jeder Angestellte kann Mitglied in einer Gewerkschaft werden. Die Mitglieder wählen ein paar Leute als ihre Stellvertreter. Die gehen dann für alle anderen zu den Chefs und verhandeln zum Beispiel darüber, wie viel Geld die Mitarbeiter für ihre Arbeit bekommen. Einige Berufsgruppen dürfen aber auch gar nicht streiken, zum Beispiel Beamte. Dazu gehören beispielsweise auch Lehrer.
Wenn sich die Gewerkschaft mit den Chefs nicht einigen kann, dann darf die Gewerkschaft die Mitarbeiter zum Streik aufrufen. Meist gibt es zuerst einen Warnstreik. Das bedeutet, die Mitarbeiter streiken nur für eine kurze Zeit. Ein Warnstreik soll die Chefs warnen.
Keine Einigung? Dann Streik
Quelle: dpa
Wenn die Gespräche zwischen den Chefs und den Gewerkschaften zu gar keinem Ergebnis führen, kann es zu einem Streik kommen. Dann können die Mitarbeiter theoretisch so lange nicht arbeiten gehen, bis eine Lösung gefunden ist. In den meisten Fällen müssen die Mitarbeiter darüber abstimmen, ob sie einen Streik wollen. Wenn es zu einem Streik kommt, dürfen die Chefs die Streikenden nicht bestrafen oder entlassen.