Forscherinnen und Forscher haben die Natur in Europa und weltweit genauer unter die Lupe genommen und etwas Krasses herausgefunden. Sie haben festgestellt, dass doppelt so viele Pflanzen und Tiere weltweit vom Aussterben bedroht sind wie bisher angenommen.
Quelle: dpa/ Uwe Anspach
Die Forschenden haben sich alle Arten auf dem Kontinent Europa angeschaut, die im Jahr 2020 auf der Roten Liste standen. Auf dieser Liste sammeln Fachleute seit fast 60 Jahren Informationen zu Tieren und Pflanzen. Darin kann man unter anderem sehen, ob eine Art gefährdet ist und wenn ja, wie stark. Als gefährdet oder stark gefährdet gelten in Europa etwa der Feldhamster, der europäische Aal, die Bayerische Kurzohrmaus oder die Ries-Mehlbeere.
- Diese Arten sind in Deutschland gefährdet (1/11)
Einige Tier- und Pflanzenarten könnte es in Deutschland irgendwann nicht mehr geben. Welche davon kennt ihr? Klickt euch durch die Bildergalerie!
- Feldhamster (2/11)
Der Feldhamster ist eine von 7.000 Tierarten, die in Deutschland gefährdet sind. Die putzigen Nager finden immer weniger Lebensräume, weil viele Flächen für die Landwirtschaft genutzt werden.
- Würfelnatter (3/11)
Sie stellt sich tot, wenn Gefahr lauert: die Würfelnatter. Die ungiftige Schlange hält sich gerne in der Nähe von Flüssen und Seen auf. Mittlerweile sind ihr diese aber häufig zu verschmutzt.
- Schweinswal (4/11)
Der Schweinswal ist der einzige Wal, der in Deutschland zu Hause ist. Die schnellen Schwimmer leben in der Ost- und Nordsee. Leider verheddern sich die Wale immer wieder in Fischernetzen.
- Brockenanemone (5/11)
Die weiße Blume wächst nur auf dem Berg Brocken in Sachsen-Anhalt. Andere Gräser verdrängen die Brockenanemone aber. Darum pflanzen Naturschützer jedes Jahr neue Samen der Blume in die Erde.
- Birkhuhn (6/11)
Zwei Birkhühner wie hier sieht man nur noch sehr selten: In Deutschland leben nur noch rund 1.600 Birkhühner. Deshalb stehen viele ihrer sumpfigen Lebensräume unter Schutz.
- Kuckuck (7/11)
Kuckuck, Kuckuck, ruft's aus dem Wald - noch. Denn auch der Kuckuck gilt in Deutschland als gefährdet, weil der singende Vogel immer weniger Nahrung findet.
- Bodensee-Vergissmeinnicht (8/11)
Die gute Nachricht: Die meisten Vergissmeinnicht-Arten sind nicht in Gefahr. Die schlechte Nachricht: Das Bodensee-Vergissmeinnicht aber schon. Die Blume wächst am Ufer des Bodensees.
- Bekassine (9/11)
Mit ihrem langen Schnabel spürt die Bekassine kleine Insekten im Boden auf. Die Vögel finden aber kaum noch Plätze, wo sie ungestört ihre Eier ausbrüten können und gelten deshalb als bedroht.
- Sumpfschildkröte (10/11)
Auch für Sumpfschildkröten gibt es immer weniger Plätze, an denen sie ihre Eier ablegen können. Außerdem werden viele Sümpfe trocken gelegt, in denen die Tiere eigentlich leben.
- Hummel (11/11)
Sie bestäuben Wildpflanzen, Tomaten oder Heidelbeeren. Manche Hummelarten sind vom Aussterben bedroht, weil ihre Lebensräume zerstört werden und es ihnen wegen des Klimawandels zu warm wird.
Insgesamt wurden fast 15.000 Tier- und Pflanzenarten in Europa genauer betrachtet. Mit dabei waren Wirbeltiere wie Säugetiere, Vögel und Fische. Aber auch wirbellose Tiere wie Insekten und viele Pflanzenarten zählten dazu.
Die Forschenden stellten fest: In Europa ist jede fünfte untersuchte Art vom Aussterben bedroht. Das sind mehr als 2.800 Tiere und Pflanzen. Dabei kam auch raus, Pflanzen geht es noch schlechter als Tieren. Mit diesem Ergebnis konnten die Forschenden auch berechnen, wie viele Arten weltweit wohl vom Aussterben bedroht sind. Und das sind viel mehr als bislang angenommen: rund zwei Millionen Arten.
Warum Arten gefährdet sind
Vor allem wir Menschen zerstören den Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen.
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Was gegen das Artensterben helfen kann
Die Forschenden sehen auch Grund zur Hoffnung: Tierarten können sich neu ansiedeln. Wir Menschen können mit besonderen Schutzmaßnahmen dabei helfen, die Arten zu erhalten. Bei Arten wie dem Schwarzstorch, Seeadler, Wanderfalken, Uhu oder Fischotter hat das bereits funktioniert. Die Forschenden fordern deshalb, dass es mehr und vor allem frühere Schutzmaßnahmen geben muss.
Diesen Text hat Katrin geschrieben.
