Tschernobyl liegt in der Ukraine, etwa 2.000 Kilometer von Deutschland entfernt. Dort geschah am 26. April 1986 der bisher schwerste Atom-Unfall. Vermutlich sind mindestens 9.000 Menschen gestorben und es gab eine riesige Umweltkatastrophe.
Wie es zum Unfall kam
Techniker wollten damals die Sicherheit des Atomkraftwerks bei Stromausfall überprüfen. Als der Test gestartet wurde, geriet plötzlich alles außer Kontrolle. Die Temperatur im Reaktor stieg extrem an. Das Notsystem, das in solchen Fällen eingreifen soll, war für den Test ausgeschaltet worden. Es kam zu einer Explosion und das radioaktive Material aus dem Reaktor wurde hoch in die Luft geschleudert.
Die radioaktive Wolke
Aus dem radioaktiven Material, das in die Luft geschleudert wurde, bildetet sich eine radioaktiven Wolke. Diese zog mit dem Wind in Richtung West-Europa. Als es regnete, wurden Teile der Ukraine, Weißrusslands und Europas radioaktiv verseucht, weil die radioaktiven Stoffe aus der Wolke über den Regen in den Boden gelangten.
Auch Deutschland war betroffen
Die "Tschernobyl-Wolke“ zog auch über Deutschland. Deshalb wurden damals Spiel- und Sportplätze geschlossen. Es wurde davor gewarnt, Frischmilch zu trinken und Gemüse zu essen. Verseuchte Lebensmittel wurden vernichtet. Viele Leute hatten große Angst.
Risiken für die Menschen
Quelle: dpa
Radioaktivität ist für Menschen und Tiere sehr gefährlich. Es zerstört die Zellen, aus denen wir bestehen. Da man Radioaktivität nicht fühlen, sehen oder riechen kann und man sich damals der Gefahr nicht sofort bewusst war, wurden viele Menschen und Tiere radioaktiv verseucht und starben. Andere überlebten die Katastrophe, erkrankten später aber zum Beispiel an Krebs.
Die Situation heute
Da Radioaktivität nur sehr langsam verschwindet, sind Reste davon noch immer in der Natur. Viele Menschen in der Umgebung von Tschernobyl leiden heute noch unter den Folgen des Unfalls. Deshalb gibt es bis heute viele Demonstrationen gegen Atomkraft und Atomkraftwerke.