Update am Morgen: Einigt euch!

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    Update am Morgen:Einigt euch!

    von Dominik Rzepka
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    Dominik Rzepka

    Guten Morgen,

    wie kommt man an so einem Streikmorgen zur Arbeit? Von Leipzig nach Halle fährt eine S-Bahn pro Stunde, immerhin. Von Worms nach Alzey fahren Züge im Vier-Stunden-Takt, schwierig. Von Braunschweig nach Helmstedt nur vereinzelt, klingt nach Homeoffice.
    Langsam nervt's. Es ist der sechste Streik im aktuellen Tarifkonflikt. Und in der Politik werden Stimmen laut, das Streikrecht zu beschneiden. "Wellenstreiks ohne mehrtägige Ankündigung sind unverhältnismäßig", sagt der Brandenburger CDU-Chef Jan Redmann. Und weiter:

    Es fehlen gesetzliche Regelungen zu Streiks in der kritischen Infrastruktur.

    Jan Redmann, CDU

    Der Schriftzug "Zug fällt aus" ist am Hauptbahnhof auf einer Anzeigetafel der Deutschen Bahn zu sehen.
    Es ist der sechste Bahnstreik im aktuellen Tarifkonflikt. Ist das noch verhältnismäßig? Sollte das Streikrecht eingeschränkt werden?11.03.2024 | 4:05 min
    In Großbritannien sind Streiks bei der Bahn oder im Gesundheitswesen nicht so einfach. Dort muss es eine Grundversorgung geben, auch wenn gestreikt wird. 40 Prozent der Züge müssen fahren, sonst müssen Gewerkschaften Schadensersatz zahlen.
    In Deutschland ist das aber nicht geplant, auch nicht bei der kritischen Infrastruktur. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagt:

    Es gibt Tarifautonomie in Deutschland. Die gilt auch, wenn es unbequem wird.

    Steffen Hebestreit, Regierungssprecher

    Die Folgen für die deutsche Wirtschaft sind dramatisch. Der Stillstand auf der Schiene belastet den angeschlagenen Wirtschaftsstandort Deutschland, sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie. Jeden Tag werden auf der Schiene 23.000 Tonnen Chemikalien transportiert. Oder heute eben auch nicht.
    Die Chemieindustrie appelliert an die Beteiligten, "nach Monaten der Verhandlung endlich einen tragbaren Kompromiss zu finden". Da ist was dran. Streit um Arbeitsbedingungen ist ja in Ordnung. Aber irgendwann muss man sich auch mal bewegen - das gilt für beide Seiten. Einigt Euch, es wird Zeit.
    Herzliche Grüße aus Berlin,
    Dominik Rzepka, Redakteur im ZDF-Hauptstadtstudio

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Russisches Rotes Kreuz unter Druck: Enthüllungen zeigen die fragwürdige Rolle des Russischen Roten Kreuzes bei der militärischen Ausbildung von Kindern. Schweden fordert Aufklärung, der Rotkreuz-Dachverband mauert.
    Luftwaffen-Inspekteur wählte sich falsch ein: In das offenbar abgehörte Gespräch von Bundeswehr-Offizieren zur möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine hat sich ein zweiter Teilnehmer falsch eingewählt.
    Scholz "nicht der Meinung des Papstes": Die Äußerung des Papstes, die Ukraine solle den Mut haben, eine "weiße Fahne" zu hissen, sorgt weiter für Diskussion. Ein Überblick über die Reaktionen aus der deutschen Politik.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    AfD kämpft gegen Verdachtsfall-Einstufung: Das Oberverwaltungsgericht Münster verhandelt ab Dienstag über eine Klage der AfD gegen ihre Einstufung als "extremistischer Verdachtsfall" durch den Verfassungsschutz. Worum es konkret geht, hat mein Kollege Samuel Kirsch zusammengefasst.
    So steht die Bundeswehr da: Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), legt heute ihren Jahresbericht zur Bundeswehr vor. Mit Interesse wird erwartet, wie sich Ausstattung und Bewaffnung sowie die Personallage in der Truppe im vergangenen Jahr entwickelt haben.
    Besser gegen Klimarisiken wappnen: Die EU-Kommission will in Straßburg Pläne für eine bessere Anpassung an die Folgen der Klimakrise in Europa vorstellen. Mit den Vorschlägen für eine sogenannte bessere Klimaresilienz antwortet die Brüsseler Behörde auf einen am Montag veröffentlichten Klimarisikobericht der Europäischen Umweltagentur.

    Ausführlich informiert

    ZDFheute-Backgroundcheck: Wer hat Nordstream gesprengt? (18 min)
    Eine Colalge mit Putin links im Vordergrund und Biden rechts im Vordergrund. Hintergrund: Nordstream-Sprengung.
    11.03.2024 | 18:05 min

    Zahlen des Tages

    Anfeindungen gegen Lokalpolitiker*innen
    Mehr als ein Drittel der Personen in kommunalen Ämtern haben im vergangenen Jahr Anfeindungen erfahren. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Bundeskriminalamts in Zusammenarbeit mit Städtetag, Landkreistag und Städte- und Gemeindebund.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden28.04.2024 | 2:17 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Dienstag bleiben die Wolken im Westen und Süden meist dicht und es gibt Schauer. Im Norden und Osten bleibt es trocken, im Osten ist es zum Teil auch freundlich. An der Ostsee kann sich Nebel halten. Die Temperatur steigt auf Werte von 6 bis 13 Grad.
    Wettervorhersage, 12. März 2024
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Jan Schneider
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