Guten Morgen,
es braucht keinen übertriebenen Optimismus, um anzunehmen, dass die Züge heute pünktlich vor Ort sein werden, wenn DB-Chef Richard Lutz gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Ulm die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm einweiht, Schlag 12 Uhr. Der sechzig Kilometer lange Baustein ist Teil des Bahnprojektes Stuttgart 21, das in unserem Land vor allem durch die anhaltend heftigen Proteste um den Neuausbau des Stuttgarter Bahnhofs und die explodierenden Kosten des Milliardenprojektes betrübliche Bekanntheit erzielte. Allein die Kosten für die Teilstrecke schlagen mit fast vier Milliarden Euro zu Buche - ursprünglich wurde das Projekt mit knapp drei Milliarden Euro veranschlagt, für ein deutsches Großprojekt also gar nicht so schlecht.
Mit acht Tunneln und den herausfordernden Anstiegen am Albaufstieg ist die neue Strecke zudem ein Meisterstück deutscher Ingenieurskunst. Und die spektakulären Landschaftsbilder werden künftig die Herzen vieler Reisender höherschlagen lassen. Aber es gibt auch viel Kritik. Dass eine zusätzliche Auslastung der Strecke durch den Güterverkehr erfolgen wird, gilt als unwahrscheinlich. Schwere Güterzüge können die Steigungen nicht bewältigen. Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 hat zudem immer wieder darauf hingewiesen, dass die Brandschutzmaßnahmen angesichts der extremen Tunneldichte und Tunnellängen bis zu acht Kilometer völlig unzureichend seien.
Mein Kollege Andreas Linke aus dem ZDF- Landesstudio in Stuttgart - selbst auch gelernter Bauingenieur - verfolgt die Diskussionen seit vielen Jahren und wird auch heute in unseren aktuellen Sendungen berichten. Ihn stimmt in Sachen Stuttgart 21 eines nachdenklich: "Eigentlich tritt alles ein, was die Kritiker prophezeit haben." Unabsehbare Kosten, Probleme und eine miserable Preis-Leistungsbilanz.
Kommen Sie gut durch den Tag
Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Selenskyj beklagt anhaltende Gefahr durch Minen: "Das ist die Form des russischen Terrors, mit der wir noch jahrelang zu kämpfen haben", sagte er am Donnerstag in seiner Videobotschaft. Er beschuldigte Russland, die Minen absichtlich als tödliche Gefahr auch für Zivilisten hinterlassen zu haben.
Ukraine meldet russischen Artilleriebeschuss: Nach Angaben der ukrainischen Militärführung beschießen russische Streitkräfte zivile Infrastruktur in den Städten Kupiansk und Zolotschiw in der nordöstlichen Region Charkiw sowie in Otschakiw in der Region Mykolajiw mit Artillerie.
Was heute noch wichtig ist
Nach Einigung im Kanzleramt: Ihren Streit um das 49-Euro-Ticket haben Bund und Länder beigelegt. Kanzler Scholz erklärte nach den Beratungen am Vorabend, das Ticket werde jetzt "sehr zügig" kommen - Niedersachsens Ministerpräsident Weil konkretisierte: "bis Ende des erstens Quartals". Geklärt wurden auch letzte Details beim Härtefallfonds für Unternehmen in der Energiekrise, auch sollen Verbraucher mit Pellet- und Ölheizungen ähnlich wie bei Gas oder Fernwärme vor Preisschocks bewahrt werden.
Digital-Gipfel mit Kanzler: Einen "digitalen Aufbruch" versprach die Ampel im Koalitionsvertrag - bislang ist aber in vielen Bereichen nicht viel passiert. Im europäischen Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (Desi) rangiert die Bundesregierung auf Rang 13. So gibt es in vielen Amtsstuben keine rein digitalen Arbeitsabläufe, die digitale ID lässt auf sich warten, neue Herausforderungen birgt die Cybersicherheit. Warum Deutschland im EU-Vergleich bei der Digitalisierung hinterherhinkt - wir haben
Alexander Rabe vom Beirat Digitalstrategie gefragt.
Wort und Song des Jahres: Nicht die Häufigkeit ist entscheidend, sondern die Bedeutsamkeit und Popularität - am Vormittag gibt die Gesellschaft für deutsche Sprache das "Wort des Jahres" 2022 bekannt. Im vergangenen Jahr war es "Wellenbrecher" - der Begriff aus Küstenschutz und Schiffbau war im Zusammenhang mit Corona-Schutzmaßnahmen verwendet worden. Was in der Musik vorne lag, geben die Marktforscher der GfK bekannt. Heiße Titelanwärter bei den Singles: Spotify-Sieger "Beautiful Girl" von Rapper Luciano, "Heat Waves" von den Glass Animals oder aber der ebenso viel diskutierte wie mitgegrölte Sommersong "Layla" von DJ Robin & Schürze.
Fußball-WM in Katar
Was heute bei der WM ansteht: Die Viertelfinals starten. Neben der Partie Kroatien - Brasilien (16 Uhr) stehen am Abend (20 Uhr) die Niederlande und Argentinien auf dem Rasen in Katar.
Die Fußball-WM 2023 in Autralien/Neuseeland live im ZDF. Exklusive Livestreams, Highlights, Liveticker, Infos rund um das DFB-Team und Hintergründe zur WM.
Im Livestream
Der Skisprung-Weltcup der Männer in Titisee-Neustadt und das 10-km-Sprintrennen der Biathleten in Hochfilzen in Österreich - sportstudio live von 11:30 bis 15 Uhr.
Zahl des Tages
Vor 30 Jahren gibt Großbritanniens Premierminister John Major die Trennung von Prinz Charles und dessen Ehefrau Diana bekannt. Seine Mutter habe auch nach der Scheidung ein extrem schwieriges Leben gehabt, beklagt dieser Tage
Prinz Harry in einer Netflix-Doku: Sie sei konstant von Kameras "belästigt" worden.
Weitere Schlagzeilen
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden26.04.2024 | 1:48 min
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Im Südwesten und im Alpenvorland fällt etwas Schnee. An der Nordsee gibt es Schauer, auch einzelne Gewitter sind möglich. Sonst ist der Himmel stark bewölkt, hin und wieder zeigt sich aber auch die Sonne. Die. Höchsttemperatur liegt zwischen 0 und 4 Grad.
Zusammengestellt von Thorsten Duin
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