Index zu Religionsfreiheit:Bericht: Christenverfolgung nimmt weltweit zu
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Verfolgt, gefoltert, getötet: Zehntausende Christen wurden 2023 vertrieben - über 5.000 ermordet. Die Gewalt gegen Gläubige steigt an - das zeigt der neue Weltverfolgungsindex.
Weltweit steigt die Gewalt gegen Christen. Am stärksten werden Christen in Afrika verfolgt und getötet.
Quelle: dpa
Die christliche Hilfsorganisation "Open Doors" mahnt auch für das letzte Jahr massive Verletzungen der Religions- und Glaubensfreiheit in zahlreichen Ländern an. Nach dem am Mittwoch im hessischen Kelkheim vorgestellten Weltverfolgungsindex erreichte die Gewalt gegen Christen von Oktober 2022 bis September 2023 einen neuen Höhepunkt.
"Open Doors"-Deutschland-Leiter Markus Rode appellierte an Politik und Medien, sich stärker für die Religionsfreiheit von Millionen verfolgter Christen einzusetzen.
Verfolgung in Nordkorea und Nordafrika am stärksten
Die zehn Länder mit der stärksten Christenverfolgung sind den Angaben zufolge Nordkorea, gefolgt von Somalia, Libyen, Eritrea, Jemen, Nigeria, Pakistan, Sudan, Iran und Afghanistan. Fast alle diese Länder fanden sich auch zuvor auf den ersten Rängen der Negativ-Rangliste von 50 Ländern, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens der stärksten Verfolgung ausgesetzt sind. Indien und China belegen die Ränge 11 und 19.
Rund 5.000 Christen seien weltweit wegen der Ausübung ihres Glaubens getötet worden, allein 4.118 in Nigeria, so "Open Doors". Im Vorjahreszeitraum waren es insgesamt mindestens 5.621 getötete Christen.
Der Bundestag debattiert über einen Antrag der AfD-Fraktion, in welchem ein Internationaler Tag gegen die Christenverfolgung gefordert wird.27.01.2023 | 43:54 min
Gewaltandrohungen massiv gestiegen
Von physischer Gewalt oder Todesdrohungen seien 42.849 Christen betroffen, im Vorjahres-Index waren es 29.411.
Laut Rode werden Zehntausende Menschen vertrieben, geschlagen, verschwinden in Arbeitslagern und dunklen Kerkern, weil sie sich zu Jesus Christus bekennen.
Vier mal soviel Angriffe auf Häuser von Christen
Angriffe auf Häuser von Christen haben dem Index zufolge gegenüber 2022 von 4.547 auf 21.431 zugenommen. 278.716 Christen seien aus ihren Häusern vertrieben worden, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr mit 124.310. Insgesamt seien 365 Millionen Christen weltweit wegen ihres Glaubens mindestens in hohem Maße Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt.
.... erscheint 2024 zum 31. Mal.
Wie das christliche Hilfswerk mit Sitz im hessischen Kelkheim erklärt, dokumentiert der Index seit 1993 die Verfolgung und Diskriminierung von Christen in 50 Ländern. Die Negativ-Rangfolge soll aufzeigen, wo es für Christen am gefährlichsten ist, ihren Glauben zu bekennen, wo sie getötet oder inhaftiert, von Behörden schikaniert, misshandelt oder dazu gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen. Der Weltverfolgungsindex basiert den Angaben zufolge auf der Erhebung von dokumentierten Übergriffen auf Christen und Gemeinden.
Zusätzlich werden laut "Open Doors" ortsansässige Forscher und Länderexperten befragt. Der Index soll Verfolgung sichtbar machen und verfolgten Christen eine Stimme geben. Es existiere jedoch keine allgemein anerkannte rechtliche Definition des Begriffes Verfolgung, räumt "Open Doors" ein. Bestimmte Situationen könnten als Verfolgung eingeordnet werden, wenn etwa Personen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit verwehrt werde.
Die Methodik des Weltverfolgungsindex folge "eher einer theologischen als einer soziologischen oder juristischen Definition". Nach diesem Ansatz sei Verfolgung definiert als "jegliche Art von erlebter Anfeindung aufgrund der Identifikation einer Person mit Christus". Diese weit gefasste Definition beinhalte unter anderem Diskriminierung, Einschüchterung, Ächtung, sexuellen Missbrauch und Gewalt, bis hin zur ethnischen Säuberung und Völkermord.
Quelle: epd
Wie das christliche Hilfswerk mit Sitz im hessischen Kelkheim erklärt, dokumentiert der Index seit 1993 die Verfolgung und Diskriminierung von Christen in 50 Ländern. Die Negativ-Rangfolge soll aufzeigen, wo es für Christen am gefährlichsten ist, ihren Glauben zu bekennen, wo sie getötet oder inhaftiert, von Behörden schikaniert, misshandelt oder dazu gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen. Der Weltverfolgungsindex basiert den Angaben zufolge auf der Erhebung von dokumentierten Übergriffen auf Christen und Gemeinden.
Zusätzlich werden laut "Open Doors" ortsansässige Forscher und Länderexperten befragt. Der Index soll Verfolgung sichtbar machen und verfolgten Christen eine Stimme geben. Es existiere jedoch keine allgemein anerkannte rechtliche Definition des Begriffes Verfolgung, räumt "Open Doors" ein. Bestimmte Situationen könnten als Verfolgung eingeordnet werden, wenn etwa Personen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit verwehrt werde.
Die Methodik des Weltverfolgungsindex folge "eher einer theologischen als einer soziologischen oder juristischen Definition". Nach diesem Ansatz sei Verfolgung definiert als "jegliche Art von erlebter Anfeindung aufgrund der Identifikation einer Person mit Christus". Diese weit gefasste Definition beinhalte unter anderem Diskriminierung, Einschüchterung, Ächtung, sexuellen Missbrauch und Gewalt, bis hin zur ethnischen Säuberung und Völkermord.
Quelle: epd
Der Weltverfolgungsindex basiert den Angaben zufolge auf der Erhebung von dokumentierten Übergriffen auf Christen und Gemeinden in den einzelnen Ländern. Das überkonfessionelle Hilfswerk "Open Doors" ist seit 1955 in mittlerweile mehr als 70 Ländern für verfolgte Christen aktiv. Der deutsche Zweig ist als Verein organisiert und wird vor allem von Freikirchen unterstützt.
Quelle: epd
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