London: Moskau wohl beunruhigt wegen Explosionen in Mariupol

    Britischer Geheimdienst:Explosionen in Mariupol: Moskau wohl besorgt

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    Laut dem britischen Geheimdienst rechnete Russland wohl nicht damit, dass ukrainische Kräfte die besetzte Stadt Mariupol treffen könnten. Nun soll es 14 Explosionen gegeben haben.

    Mariupol, Ukraine
    Von der Hafenstadt zur Trümmerwüste: Mariupols Identität wurde nahezu ausgelöscht.
    Quelle: epa

    Moskau dürfte nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten wegen Explosionen in der besetzten ukrainischen Stadt Mariupol beunruhigt sein. Wie aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums am Montag hervorging, ereigneten sich dort seit Anfang Februar 14 Explosionen an militärisch genutzten Orten.
    Die Detonationen fanden unter anderem an einem Munitionsdepot, zwei Treibstofflagern und dem Stahlwerk statt.
    Tweet des britischen Verteidigungsministeriums
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    Mariupol strategisch wichtig für Russland

    Moskau habe vermutlich nicht damit gerechnet, dass die ukrainische Armee in der Lage sein könnte, Ziele in der 80 Kilometer hinter der Frontlinie liegenden Stadt zu treffen, hieß es.
    Mariupol sei trotz weitgehender Zerstörung wichtig für Russland, weil es die größte seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eroberte Stadt sei, die sich noch in russischer Hand befinde. Zudem liegt sie an einer wichtigen Nachschubroute.
    Karte, Ukraine: Städte mit mehr als 400.000 Einwohner + Cherson (ca. 287.000)
    Ukrainische Städte mit mehr als 400.000 Einwohnern und Cherson (ca. 287.000).
    Quelle: ZDF

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.
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    Asow-Kämpfer leisteten Widerstand

    Mariupol und seine Kämpfer im Stahlwerk Asowstal gelten als Sinnbild des Widerstands im Ukraine-Krieg. Im März 2022 hatten russischen Truppen in Mariupol ein Theater zerstört, in dessen Keller nach ukrainischen Angaben Familien Schutz gesucht hatten. Satellitenfotos zeigen, dass vor dem Gebäude auf den Boden "Kinder" geschrieben wurde. Russland habe das Gebäude dennoch bombardiert, teilt die Ukraine mit. Hunderte Menschen seien getötet worden.
    Russland erklärte den Vorfall für inszeniert, lieferte dafür aber keine Beweise. Hilfskonvois versuchten, die Zivilbevölkerung aus der Stadt zu bringen. Das Rote Kreuz beschrieb die drei Monate dauernde Belagerung Mariupols als Hölle. Als letzte harrten wochenlang Zivilisten und Soldaten im riesigen Asowstal-Stahlwerk aus.

    Viele tote Zivilisten in Mariupol

    Mitte Mai wurden die Zivilisten in Sicherheit gebracht, die Kämpfer des Asow-Regimentes ergaben sich. Die Ukraine überlies die weitgehend zerstörte Hafenstadt den russischen Truppen.
    In Mariupol wurden mit Abstand die meisten Todesfälle dokumentiert. Insgesamt seien es etwa 2.000, sagte Matilda Bogner, Leiterin der Untersuchungsmission des Büros in der Ukraine. "Wir gehen davon aus, dass dort Tausende mehr Menschen gestorben sind."
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    Quelle: dpa, AP, Reuters
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