World Press Photo 2024 zeigt "unermessliches Leid" in Gaza
World Press Photo 2024:"Einblick in unermessliches Leid" in Gaza
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Eine junge Palästinenserin hält ein totes Kind im Arm, das in ein weißes Tuch gehüllt ist. Diese Aufnahme des Fotografen Mohammed Salem ist das World Press Photo 2024.
Das Leid in Gaza
"Es war ein starker und trauriger Moment", sagt Mohammed Salem über das Foto, das er am 17. Oktober 2023 im Gazastreifen machte. Es wurde als World Press Photo 2024 ausgezeichnet.
Quelle: Reuters/Mohammed Salem
Die Aufnahme einer jungen palästinensischen Frau mit einem toten Kind im Arm im Gazastreifen ist dieses Jahr das Gewinner-Foto des renommierten Wettbewerbs World Press Photo. Die Jury zeichnete dafür den Fotografen Mohammed Salem in Amsterdam mit dem ersten Preis aus. Der Palästinenser Salem hatte das Foto für die Nachrichtenagentur Reuters am 17. Oktober 2023 gemacht.
Die 36 Jahre alte Ina Abu Maamar, die ein blaues Kleid und ein ockerfarbenes Kopftuch trägt, beugt sich über den in ein weißes Laken gehüllten Leichnam ihrer fünf Jahre alten Nichte Saly. Sie war gemeinsam mit ihrer Mutter und Schwester getötet worden, als eine israelische Rakete ihr Haus in Chan Junis getroffen hatte.
Die Jury sprach von einem ergreifenden "Einblick in unermessliches Leid". Die Vorsitzende Fiona Shields lobte die große Aussagekraft des Fotos.
Ein Foto des Reuters-Fotografen Mohammed Salem ist zum World Press Photo 2024 gekürt worden. Es zeigt eine trauernde palästinensische Frau mit ihrer getöteten Nichte.18.04.2024 | 0:23 min
Photo-Story des Jahres geht an Südafrikaner
Die Photo-Story des Jahres ist eine Reportage der Südafrikanerin Lee-Ann Olwage für das Magazin "Geo" über den Umgang mit Demenzkranken in Madagaskar. Die Jury würdigte die Wärme und Zärtlichkeit in den Bildern.
Ein Mann aus Madagsakar, der an Demenz leidet, und seine Enkelin bereiten sich auf den Gottesdienst vor.
Quelle: Lee-Ann Olwage, Südafrika, für GEO
Der aus Venezuela stammende Fotograf Alejandro Cegarra wurde in der Kategorie langfristige Projekte für eine Serie über Immigration in Mexiko ausgezeichnet.
Die ukrainische Fotografin Julia Kochetova gewann den ersten Preis für ihr Projekt "Krieg ist persönlich". Sie zeigt in ihrem Projekt nach Darstellung der Jury, wie der Krieg in der Ukraine die Menschen täglich persönlich treffe.
Die Direktorin von World Press Photo, Joumana El Zein Khoury, verwies auf die persönliche Bindung der Fotografen mit ihren Themen. "Dies hilft ihnen, uns ein tieferes Verständnis zu vermitteln, das hoffentlich zu Empathie und Mitgefühl führt." Sie erinnerte auch daran, dass viele Fotojournalisten mit großem persönlichem Risiko arbeiten müssten und viele Journalisten im vergangenen Jahr durch den Gaza-Krieg getötet wurden.
Mehr als 61.000 Foto-Einsendungen
Insgesamt wurden 33 Fotografen ausgezeichnet. 3.851 Fotografen und Fotografinnen aus 130 Ländern hatten am diesjährigen Wettbewerb teilgenommen. Insgesamt wurden mehr als 61.000 Fotos eingeschickt. Zunächst hatten regionale Jurys in mehreren Kategorien Siegerfotos für ihre jeweilige Region ausgewählt. Alle ausgezeichneten Fotos sollen in einer Ausstellung in mehr als 60 Städten weltweit gezeigt werden.
Das Siegerfoto im vergangenen Jahr hatte der Ukrainer Evgeniy Maloletka aufgenommen. Das Bild zeigte die Bergung einer verletzten, hochschwangeren Frau im zerstörten Mariupol.