Die externe Stromversorgung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporschischja ist nach den jüngsten russischen Angriffen wiederhergestellt worden. Der Strom fließe wieder, teilte Stromnetzbetreiber Ukrenerho am Donnerstag mit. Die für die Notversorgung eingesetzten Dieselgeneratoren könnten wieder abgeschaltet werden.
Wegen des russischen Beschusses wurde die Stromversorgung in dem AKW zeitweise unterbrochen. Die Anlage sei auf 18 Diesel-Generatoren angewiesen, mit denen sie zehn Tage lang betrieben werden können, teilte der staatliche Betreiber Enerhoatom mit. Atomkraftwerke müssen auch dann mit Strom versorgt werden, wenn ihre Reaktoren abgeschaltet sind, damit Kühlsysteme betrieben werden können und eine Kernschmelze vermieden wird.
Energieminister: "Barbarischer, massiver Angriff"
Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko sprach auf Facebook von einem "barbarischen, massiven Angriff" der Russen.
Russland hatte das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der
Ukraine kurz nach Beginn des Krieges im Februar besetzt. Seit Monaten beschuldigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein. Das größte AKW Europas liegt in der von Russland für annektiert erklärten Region Saporischschja nicht weit von der Front entfernt.
Neben Saporischschja waren seit den frühen Morgenstunden auch andere Landesteile mit Raketenschlägen überzogen worden, darunter auch die Hauptstadt Kiew. Infolge der Angriffe komme es zu
Stromausfällen in mehreren Regionen.
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Quelle: AFP, Reuters, dpa