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US-Präsidentschaftswahl:Zieht Kennedy sich aus dem Wahlkampf zurück?
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Am Freitag will sich der parteilose Kandidat Kennedy zu seiner politischen Zukunft äußern. Sollte er aus dem Rennen aussteigen, könnte das den US-Wahlkampf aufmischen.
Für Robert F. Kennedy Jr. läuft der Wahlkampf zunehmend schlecht.
Quelle: AP
Der unabhängige Kandidat Robert F. Kennedy Jr. könnte noch diese Woche das Ende seiner Bewerbung um die US-Präsidentschaft ankündigen. Kennedy wolle in einer Rede am Freitag über den "derzeitigen historischen Moment und seinen Weg vorwärts" sprechen, teilte Kennedys Team am Mittwoch mit.
Zuletzt war intensiv darüber spekuliert worden, dass sich Kennedy aus dem Rennen zurückziehen und hinter den Republikaner Donald Trump stellen könnte. Eine solche Option hatte zuletzt auch Kennedys Vizepräsidentschaftskandidatin Nicole Shanahan in einem Podcast ganz offen diskutiert.
Kennedy wird seine Rede in Phoenix in Arizona halten, und zwar wenige Stunden bevor Trump im nahe gelegenen Glendale einen Wahlkampfauftritt hat.
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Kennedy-Familie gilt als bedeutende demokratische Politiker-Dynastie
Auf Nachfrage wolle Kennedy-Sprecherin Stefanie Spear sich nicht dazu äußern, ob sich Kennedy aus dem Rennen zurückziehen will. Auch auf die Frage, warum er Arizona für seine Ankündigung ausgewählt hat, wollte sie keine Antwort geben.
Die Kennedys
Rose und Joseph Kennedy mit ihren neun Kindern: Eunice, John, Rosemary, Jean, Joe, Edward, Rose, Joe Junior, Patricia, Robert und Kathleen (von links).
Quelle: imago
Eine Unterstützung für die Republikaner wäre für Kennedy, der den Großteil seines Lebens Demokrat war und als Neffe von Präsident John F. Kennedy und Sohn von Robert F. Kennedy der wichtigsten demokratischen Politiker-Dynastie der jüngeren Geschichte der USA angehört, einst undenkbar erschienen.
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Während des Republikanischen Parteitags im Juli postete und löschte Kennedys Sohn schnell ein Video, das ein Telefongespräch zwischen Kennedy und Trump zeigte, in dem der ehemalige Präsident scheinbar versuchte, Kennedy dazu zu bewegen, sich ihm anzuschließen.
Experte Bernard Tamas vergleicht Drittparteien mit stechenden Bienen. Sie würden die großen Parteien angreifen und sich dabei auf ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf konzentrieren. "Wenn sie stechen, verursachen sie den großen Parteien Schmerzen. Diese reagieren darauf, indem sie diese Themen aufgreifen, als wären es ihre eigenen", so Tamas. Daraufhin verschwinde die Drittpartei üblicherweise, ähnlich wie eine Biene, die dann stirbt, sobald die großen Parteien ihr Thema übernommen haben.
RFK Jr. hingegen verfolge nicht diese Strategie, meint Tamas. Das unterscheide ihn von den meisten Kandidaten dritter Parteien: "Das Problem bei RFK Jr. ist, dass er kein klares, aufrüttelndes Thema hat, und dass er keine klare Untergruppe von Menschen hat, die er ansprechen will", so Tamas.
Kennedy baute zunächst starke Unterstützerbasis auf
Kennedy war zunächst in den demokratischen Vorwahlen angetreten, entschied sich dann aber, als Unabhängiger zu kandidieren. Für jemanden, der ohne die Unterstützung einer der beiden großen Parteien kandidierte, baute er eine ungewöhnlich starke Unterstützerbasis auf.
Sowohl Republikaner als auch Demokraten waren beunruhigt, dass er ihnen Stimmen abknöpfen könnte.
Ex-Präsident Obama hat beim Parteitag der Demokraten darauf hingewiesen, dass ein enges Rennen gegen Donald Trump bevorsteht. ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen berichtet. 21.08.2024 | 0:57 min
Aber seit Präsident Joe Biden seine Kandidatur beendet und sich die Demokratische Partei hinter Vizepräsidentin Kamala Harris geschart hat, lief es für Kennedy zunehmend schlecht. Es galt als äußerst unwahrscheinlich, dass er die nötigen Unterstützerzahlen erreichen würde, um als weiterer Kandidat für ein Fernsehduell zwischen Trump und Harris im September zugelassen zu werden.
Kennedy hatte darauf gesetzt, dass ein solcher Auftritt seiner Kampagne Schwung und ihm Legitimität verschaffen würde. Auch in Kennedys Wahlkampfkasse sieht es nicht mehr sonderlich gut aus.
Präsidentschaft: Trump oder Harris?
ZDFheute Infografik
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Möglicher Ausschluss von Wahl in einzelnen Bundesstaaten
Dazu kommen noch Gerichtsstreitigkeiten, die damit enden könnten, dass Kennedy in einzelnen Bundesstaaten gar nicht auf dem Stimmzettel stehen darf. Gegen eine entsprechende Entscheidung eines New Yorker Gerichts legte Kennedy Berufung ein. Hintergrund ist eine angebliche Scheinadresse Kennedys auf Anträgen.
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Am Mittwoch war er in einem Gerichtssaal außerhalb von New York City und wartete darauf, in einem weiteren Stimmzettelverfahren auszusagen, das von der Demokratischen Parteiorganisation unterstützt wird und in dem die von seinem Team gesammelten Unterschriften in Frage gestellt werden.
Auch in Arizona gibt es rechtliche Fragen zu seinen Unterstützerunterschriften.
Quelle: AP, dpa
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