London: Kriegsausgaben belasten russische Wirtschaft

    Bericht aus London:Kriegsausgaben belasten Russlands Wirtschaft

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    Der russische Staat gibt immense Summen für die Kriegsfinanzierung aus. Das dürfte den Druck auf Russlands Wirtschaft weiter erhöhen, so das britische Verteidigungsministerium.

    Russisches Militärfahrzeug wird verladen
    Nach Ansicht des britischen Verteidigungsministeriums belasten die massiven Kosten für Russlands Krieg gegen die Ukraine die russische Wirtschaft.
    Quelle: dpa

    Der massive Anstieg der russischen Staatsausgaben für Verteidigung wird die russische Wirtschaft nach britischer Einschätzung deutlich belasten. "Kontinuierlich erhöhte Militärausgaben werden höchstwahrscheinlich zum Inflationsdruck in Russland beitragen", teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit.
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    Weitreichende Einsparungen für Militärausgaben

    Der Anstieg der Militärausgaben werde die Regierung vermutlich zwingen, zur Kriegsfinanzierung schwierige Entscheidungen zu treffen - das erhöhe den Druck auf Unternehmen. Der Haushaltsplan für 2024 sehe im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 68 Prozent für Verteidigung vor.
    Damit stiegen die Ausgaben in diesem Bereich auf sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts, hieß es in London weiter. "Im Gegensatz dazu werden die Ausgaben für Bildung und Gesundheit auf dem Stand von 2023 eingefroren, was aufgrund der Inflation einer realen Ausgabenkürzung entspricht."

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    Kostenfaktor: Versorgung für verletzte Soldaten

    Das britische Ministerium wies zudem darauf hin, dass wegen der hohen Opferzahlen im Angriffskrieg gegen die Ukraine die Ausgaben für die Versorgung verletzter Soldaten sowie die finanzielle Hilfe für Angehörige der Getöteten stiegen. Nach britischen Informationen wurden seit Kriegsbeginn im Februar 2022 etwa 150.000 bis 190.000 russische Soldaten getötet oder dauerhaft verwundet.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Ukraine-Kriegs Ende Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf und beruft sich dabei auf Geheimdienstinformationen. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung und Staatspropaganda entgegentreten als auch die ukrainische Position in dem Krieg stärken. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.


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