Polen sichert der Ukraine Unterstützung zu

    Außenminister in Kiew:Polen sichert der Ukraine Unterstützung zu

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    Es ist ein Signal nach dem Machtwechsel in Polen: Der neue Außenminister Sikorski sichert der Ukraine Unterstützung zu. Auch die Blockade von Grenzübergängen ist Thema in Kiew.

    Radoslaw Sikorski und sein ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba sprechen während ihres Treffens inmitten des russischen Angriffs auf die Ukraine in Kiew 22.12.2023
    Polens Außenminister Radoslaw Sikorski (r.) und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba beim Treffen in Kiew
    Quelle: Reuters

    Beim Antrittsbesuch in der Ukraine hat der neue polnische Außenminister Radoslaw Sikorski Kiew die Unterstützung seines Landes im Verteidigungskrieg gegen Russland zugesichert. Sikorski sagte seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba am Freitag in Kiew:

    In diesem gewaltigen Kampf, Herr Minister, steht Polen auf Ihrer Seite.

    Radoslaw Sikorski, Polens Außenminister

    Kuleba drückte seine Hoffnung auf ein Ende der "inakzeptablen" Blockade polnischer Transportunternehmen an der gemeinsamen Grenze aus.
    Ein ukrainischer Soldat hält sich das Ohr zu, während eine Panzerhaubitze 2S1 Gvozdika auf russische Truppen an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut feuert am 15.12.2023.
    Russland hat die Ukraine erneut mit zahlreichen Drohnen angegriffen. Laut ukrainischem Militär wurden die meisten abgeschossen. In Kiew traf eine Drohne ein Wohngebäude.22.12.2023 | 0:18 min

    Sikorski: "Letzter Kolonialkrieg in Europa"

    Es sei "völlig inakzeptabel, dass ein Land seinen Nachbarn angreift und Städte bombardiert, ganze Provinzen zerstört und Kinder deportiert", sagte Sikorski bei seiner ersten Auslandsreise seit seinem Amtsantritt.

    Ich glaube, dass dies der letzte Kolonialkrieg in Europa ist, und er muss wie folgt enden: Russland sollte verlieren und die Ukraine sollte gewinnen.

    Radoslaw Sikorski, Polens Außenminister

    Zuvor hatte Sikorski in den Onlinediensten ein Foto von sich im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew veröffentlicht und dazu geschrieben: "Erster Besuch im Ausland; bereits am Ort des Geschehens."
    TN ZDFheute live mit Ex General Ben Hodges
    Der Krieg in der Ukraine scheint festgefahren. Was benötigt Kiew, um die russischen Truppen doch noch zu bezwingen? ZDFheute live analysiert die Lage mit Ex-US-General Ben Hodges. 21.12.2023 | 43:24 min

    Warschau gehört zu größten Unterstützern Kiews

    Der Besuch ist ein Signal der neuen polnischen Regierung, dass sie die Unterstützung der Ukraine fortsetzen will. Unter der rechtsnationalen Vorgängerregierung hatte es zuletzt Spannungen zwischen Warschau und Kiew gegeben. Sikorski hatte hingegen erklärt, die Unterstützung der Ukraine sei eine "Priorität" für die neue Regierung.
    Polen und die Ukraine sind traditionell enge Verbündete. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gehört Warschau zu den größten Unterstützern und Waffenlieferanten Kiews. Zuletzt gab es jedoch Streit über ukrainische Getreideexporte sowie ukrainische Transportunternehmen in Polen, was zu einer Blockade der Grenzübergänge zwischen beiden Ländern durch polnische Lastwagenfahrer führte.
    Lkw-Streik
    Polnische Lkw-Fahrer werfen ihren ukrainischen Kollegen vor, sie mit billigeren Frachtraten aus dem Warentransport in der EU zu drängen. Deshalb blockieren sie Grenzübergänge.29.11.2023 | 2:18 min

    Polnische Spediteure beklagen "unfairen Wettbewerb"

    "Wir müssen Lösungen finden", sagte Kuleba zu Sikorski. "Das Erste, was wir tun müssen, ist die Grenze freizugeben."

    Denn diese Situation, wenn unsere freundschaftliche Beziehung im Schatten der blockierten Grenze steht, ist inakzeptabel und schädlich.

    Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine

    Seit Anfang November blockieren polnische Transportunternehmen mehrere wichtige Grenzübergänge zur Ukraine, was den Güterverkehr weitgehend zum Erliegen brachte. Polnische Spediteure beklagen "unfairen Wettbewerb" durch ukrainische Unternehmen, nachdem die EU wegen des russischen Angriffs auf das Nachbarland eine Reihe von Auflagen für den Grenztransport ausgesetzt hatte.

    Moskau und Kiew werfen sich Drohnenangriffe vor

    Unterdessen warfen sich Russland und die Ukraine gegenseitig Drohnenangriffe vor. Kiew meldete, bei einem russischen Angriff auf ein Wohnhaus in der ukrainischen Hauptstadt seien zwei Menschen verletzt worden. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe vom Freitag startete Russland in der Nacht insgesamt 28 Kampfdrohnen iranischer Bauart in Richtung der Ukraine, von denen 24 abgefangen werden konnten.
    Russland erklärte, am Freitag mindestens zehn ukrainische Drohnen über der russischen Hauptstadt Moskau und weiteren Regionen abgefangen zu haben. Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden zudem fünf Drohnen über der südlichen Grenzregion Brjansk und vier weitere in der Region Kaluga südwestlich von Moskau "ausgeschaltet".
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    Quelle: AFP
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