Trumps Ex-Anwalt Giuliani muss 148 Millionen zahlen

    Wegen Verleumdung:Trumps Ex-Anwalt muss 148 Millionen zahlen

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    New Yorks ehemaliger Bürgermeister Rudy Giuliani muss 148 Millionen US-Dollar zahlen. Das haben Geschworene im Prozess wegen Verleumdung gegen ihn entschieden.

    Ex-Trump-Anwalt Giuliani geht aus dem US-Gericht. Hinter ihm Protestierende und Sicherheitskräfte.
    Der ehemalige Anwalt von Donald Trump muss 148 Millionen Dollar Entschädigung an zwei Wahlhelferinnen aus Georgia zahlen. Er hatte ihnen fälschlicherweise Wahlbetrug vorgeworfen. 16.12.2023 | 0:27 min
    Der frühere New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani muss wegen der Verleumdung von zwei ehemaligen Wahlhelferinnen 148 Millionen US-Dollar (knapp 137 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen.
    Eine Geschworenenjury in der US-Hauptstadt Washington sprach Ruby Freeman und Shaye Moss am Freitag die Millionensumme zu, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.
    Freeman und Moss, die Mutter und Tochter sind, waren Wahlhelferinnen im US-Bundesstaat Georgia bei der Präsidentenwahl 2020.

    Mutter und Tochter geraten ins Visier von Trump-Anhängern

    Giuliani, ehemaliger Anwalt von Ex-Präsident Donald Trump, behauptete fälschlicherweise nach der Wahl, dass Helfer wie sie Wahlzettel für Trump weggeworfen und gefälschte Zettel für den Demokraten Joe Biden gezählt hätten.
    Dabei gerieten Moss und ihre Mutter ins Visier von Trump-Anhängern, weil sie auf einem Video zu sehen waren, das in Umlauf gebracht wurde.
    Trump vor Gericht
    Früher Präsident, heute angeklagt. Donald Trump musste im August vor Gericht erscheinen. Bei den Anschuldigungen geht es um Verschwörung, Wahlbeeinflussung und den Kapitolsturm.03.08.2023 | 2:30 min

    Frauen von Trump-Anhängern bedroht

    Beide Frauen bekamen im vergangenen Jahr nationale Aufmerksamkeit, als sie vor dem Untersuchungsausschuss zur Attacke auf das Kapitol im Kongress aussagten.

    Ich will nirgendwo mehr hingehen. Ich stelle alles infrage.

    Shaye Moss, Opfer

    Menschen hätten sie bedroht, ihr den Tod gewünscht. Die beiden Frauen klagten schließlich auf Schadenersatz und warfen Giuliani vor, dass seine Behauptungen ihren Ruf zerstört und zu zahlreichen auch rassistischen Drohungen gegen sie geführt hätten. Die beiden Frauen sind Schwarz.

    Giuliani bereut Verhalten nicht

    Ein Richter hatte bereits im Sommer entschieden, dass der ehemalige Trump-Anwalt die Frauen verleumdet hatte. Nun stand die Höhe der Entschädigung noch aus. Giuliani sagte in dem Prozess nicht aus, sagte aber vor dem Gericht zu Reportern, dass er seine Aussagen nicht bereue und diese wahr gewesen seien.
    Die Geschworenenjury sprach den beiden Frauen nun eine deutlich höhere Summe zu, als diese gefordert hatten. Sie klagten auf bis zu 43 Millionen US-Dollar.
    Ex-US-Präsident Trump auf dem Weg zu den Behörden in Georgia, denen er sich im Zuge der Anklagestellt.
    Im Zuge der Anklage wegen Wahlbeeinflussung hat sich Ex-US-Präsident Trump den Behörden im US-Bundesstaat Georgia gestellt. Er zahlte eine Kaution in Höhe von 200.000 Euro.25.08.2023 | 1:47 min

    Giuliani war einst geachteter Politiker

    Giuliani hat noch mit weiteren juristischen Problemen zu kämpfen. Er hatte Trump während dessen Amtszeit beraten und ist gemeinsam mit dem Republikaner in Georgia wegen versuchten Wahlbetrugs angeklagt.
    n diesem Bild, das aus dem Video von Richter Scott McAfees virtueller Zoom-Anhörung stammt, steht Scott Graham Hall (l) mit seinem Anwalt Jeff Weiner im Superior Court von Fulton County vor Richter McAfee (nicht im Bild) im Gerichtssaal 5A in Atlanta.
    Im Prozess wegen Wahlverschwörung hat sich der Mitangeklagte von Ex-US-Präsident Trump, Scott Hall, in mehreren Anklagepunkten schuldig bekannt.30.09.2023 | 0:23 min
    Der 79-Jährige war einst ein geachteter Politiker in den USA. Während der Anschläge vom 11. September war er Bürgermeister von New York und oberster Krisenkoordinator. In den vergangenen Jahren hat Giulianis Ruf allerdings erheblich gelitten - mit diversen Auftritten sorgte er für großen Spott.
    Quelle: dpa

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