Vorwahlkampf: Republikaner Christie gibt auf

    Trump-Kritiker:US-Vorwahlen: Republikaner Christie gibt auf

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    Ex-Gouverneur Christie gibt im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner auf. Der Druck auf den Trump-Kritiker, aus dem Vorwahlkampf auszusteigen, war hoch.

    Chris Christie
    Der Republikaner Chris Christie gilt als Kritiker von Ex-US-Präsident Donald Trump.
    Quelle: Reuters

    Der frühere Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, zieht sich aus dem Vorwahlkampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner zurück. 

    Christie: Keine Chance auf Nominierung

    Der scharfe Kritiker von Ex-Präsident Donald Trump sagte bei einer Rede vor Anhängern im Bundesstaat New Hampshire, ihm sei klar geworden, dass er keine Chance auf die Nominierung seiner Partei für die Präsidentschaftswahl im November habe.
    Deswegen steige er aus dem Vorwahlrennen aus.

    Ex-Gouverneur wegen Trump unter Druck

    Er wolle auf keinen Fall dazu beitragen, dass Trump erneut Präsident werden könnte. Christie stand entsprechend unter erheblichem Druck, aus dem Vorwahlkampf auszusteigen, damit die Stimmen der Gegner des in Umfragen weit vorn liegenden Bewerbers Donald Trump nicht zersplittern.
    Zugleich warnte er die Republikaner davor, bei den Vorwahlen für den hoch favorisierten Rechtspopulisten Trump zu stimmen: Der Ex-Präsident spalte das Land, "schürt Wut zu seinem eigenen Nutzen" und stelle seine Interessen über jene der Menschen des Landes.

    Verbalattacken gegen Trump als politisches Markenzeichen

    Der 61-jährige frühere Gouverneur des Bundesstaates New Jersey war im republikanischen Bewerberfeld der schärfste Kritiker von Trump - und hatte Verbalattacken gegen den Ex-Präsidenten zu seinem politischen Markenzeichen gemacht. In Umfragen kam er im Schnitt aber nur auf zwischen drei und vier Prozent.
    Christie war 2016 schon einmal angetreten, um der Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden. 
    Donald Trump
    Das Oberste Gericht entscheidet darüber, ob Trump an den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur teilnehmen darf. 06.01.2024 | 0:22 min

    DeSantis und Haley in TV-Debatte - ohne Trump

    Parallel wollten sich der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, und die ehemalige Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, als klare Alternative zum Favoriten Donald Trump positionieren. Beide warfen sich in einer TV-Debatte auf dem Sender CNN am Mittwoch gegenseitig vor, über ihre politischen Erfolge zu lügen. "Wir brauchen keine weitere großmäulige Politikerin, die uns nur das erzählt, was wir ihrer Meinung nach hören wollen, nur um unsere Stimmen zu bekommen, und die dann im Amt die Wünsche ihrer Spender erfüllt", sagte DeSantis. 
    Haley antwortete, indem sie für eine Website ihres Wahlkampfteams warb, die ihrer Meinung nach Dutzende von Lügen von DeSantis auflistet. Haley und DeSantis übten während der Debatte nur verhaltene Kritik an Trump. Zum fünften Mal schwänzte der ehemalige US-Präsident die Kandidatendebatte und hielt stattdessen eine Townhall in der Nähe in Des Moines ab, was ihm eine Plattform zur besten Sendezeit auf dem Sender Fox News mit einem freundlich gesinnten Fernsehpublikum verschaffte.
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    Vorwahlen beginnen am Montag

    Die Vorwahlen der Republikaner beginnen am kommenden Montag im Bundesstaat Iowa und ziehen sich über mehrere Monate. Die eigentliche Präsidentenwahl ist schließlich für Anfang November angesetzt.
    In den vergangenen Wochen hatten sich bereits andere republikanische Präsidentschaftsbewerber aus dem Wahlkampf zurückgezogen, darunter der frühere Vizepräsident Mike Pence.

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    :Diese Republikaner wollen US-Präsident werden

    Donald Trump, Ron DeSantis, Nikki Haley - sie alle haben ihre Bewerbung für die US-Präsidentschaftswahl 2024 verkündet. Mit wem sie es in ihrer Partei aufnehmen müssen.
    Ron DeSantis (l.) und Donald Trump, aufgenommen am 29.03.2019 in Canal Point (USA)
    Quelle: AP, AFP, Reuters, dpa

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