Deutschlandticket: 25 Prozent mehr Fahrgäste im Juni

    Deutschlandticket:DB Regio: 25 Prozent mehr Fahrgäste im Juni

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    Das Deutschlandticket beschert der Bahn deutlich mehr Fahrgäste im Regionalverkehr. Im Juni habe es einen Zuwachs von 25 Prozent gegeben, so DB-Regio-Chefin Evelyn Palla.

    Hessen, Frankfurt/Main: Regionalzüge stehen vor dem Hauptbahnhof.
    Mit dem Deutschlandticket hat sich die Zahl der Fahrgäste bei der Deutschen Bahn erhöht. Laut DB wurden im Juni 25 Prozent mehr Reisende registriert als vor Einführung des Tickets.30.07.2023 | 0:24 min
    Nach Einführung des Deutschlandtickets ist die Zahl der Fahrgäste in den Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn nach Angaben von DB-Regio-Chefin Evelyn Palla um rund ein Viertel gestiegen.
    Ein «D-Ticket» im Chipkartenformat wird anlässlich des Verkaufsstarts des Deutschlandtickets im Frankfurter Hauptbahnhof auf einem Pressetermin gezeigt.
    Der Deutsche Städtetag fordert von Bund und Ländern die Sicherstellung einer Finanzierung des Deutschlandtickets. Drei Milliarden Euro pro Jahr wurden bereits zugesagt.31.07.2023 | 0:26 min
    Im Juni sei die Anzahl der Fahrgäste um 25 Prozent höher gewesen als noch im April, sagte Palla dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND). Das Deutschlandticket sei "bereits ein großer Erfolg".
    Seit dem 1. Mai können Reisende für 49 Euro im Monat den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen.
    Zu sehen ist eine Anzeigetafel an einem deutschen Bahnhof, die das Deutschlandticket bewirbt.
    Politik und Bahn berichten von Hunderttausenden neuen Kunden seit Einführung des Deutschlandtickets.01.06.2023 | 1:43 min

    Längere Strecken mit Regionalzügen

    Die Fahrgäste in Regionalzügen der DB hätten zudem "deutlich längere Strecken" zurückgelegt, besonders die Ausflugsrouten Richtung Meer und Berge seien in der Ferienzeit sehr beliebt. In manchen Regionen seien "die Menschen so viel unterwegs wie im 9-Euro-Sommer", sagte Palla dem RND mit Blick auf das im vergangenen Jahr von Juni bis August angebotene vergünstigte Monatsticket.
    Die deutschlandweit gültige Monatskarte sei "einfach, kostengünstig, ökologisch sinnvoll und digital", sagte Palla weiter.
    Zudem appellierte sie an Bund und Länder, den monatlichen Preis von 49 Euro auch im kommenden Jahr stabil zu halten. Die DB Regio wünsche sich, dass der Preis "weiterhin leistbar" bleibe und "vielen Menschen Zugang zu täglicher Mobilität" ermögliche.
    Nachtzug
    Die Nachfrage nach Nachtzügen steigt - auch aus Klimaschutzgründen. Auch nach dem Ausstieg der Deutschen Bahn gibt es weiterhin Fahrten - etwa nach Amsterdam, Stockholm, Brüssel, Paris oder Budapest.17.05.2023 | 3:12 min
    Die Nachfrage nach Nachtzügen steigt - auch aus Klimaschutzgründen:

    Wissing: "Ein Riesenerfolg"

    Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht wegen des Deutschlandtickets Chancen für einen dauerhaften Schub bei der Nutzung von Bussen und Bahnen: "Das Ticket ist wirklich ein Riesenerfolg", sagte der FDP-Politiker der dpa.
    In weniger als drei Monaten seit der Einführung seien nahezu eine Million Neukunden für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gewonnen worden. "Und wir haben die Zahl der Abonnenten erhöht, die sich fest an den ÖPNV binden. Das heißt, dass es nicht nur eine Gelegenheitsnutzung gibt, sondern eine Alltagsnutzung."

    Pro Bahn: Ticket kein wirklich großer Erfolg

    Für den Ehrenvorsitzenden des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, ist das Ticket dagegen kein "wirklich großer" Erfolg. Ein großer Teil der Neukunden habe das System ohnehin zwischendurch genutzt, etwa mit Tageskarten und Einzelfahrscheinen, sagte Naumann der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag):

    Dass man wirklich Menschen in großen Mengen von der Straße in den öffentlichen Personennahverkehr gelockt hat, ist nicht passiert.

    Karl-Peter Nauman, Fahrgastverband Pro Bahn

    Der Verkehrsexperte der Unions-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß (CDU), warnt vor weiter steigenden Kosten. Es sei vollkommen offen, wie es mit dem Deutschlandticket weitergehe, sagte er der "Rheinischen Post" (Montag). "Schon laufen die ersten Wetten, wann die ersten Preiserhöhungen kommen werden und das 49-Euro-Ticket Geschichte sein wird."
    Quelle: AFP, dpa

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