Russland: Kämpfer in Grenzregion Belgorod zurückgedrängt

    Angriffe in Grenzregion:Russland: Kämpfer in Belgorod zurückgedrängt

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    Die russische Armee hat nach eigenen Angaben die in die Grenzregion Belgorod eingedrungenen Kämpfer zurückgedrängt. Moskau leitete ein Strafverfahren wegen Terrorismus ein.

    Ein Mitglied des russischen Freiwilligenkorps posiert für ein Foto am Grenzübergang Graivoron in Kozinka, 23.05.2023
    In Belgorod hat es Kämpfe auf russischem Boden gegeben. Moskau beschuldigt ukrainische Nationalisten. Kiew hingegen weist zurück, etwas mit den Angriffen zu tun zu haben.23.05.2023 | 1:58 min
    Russland hat eigenen Angaben zufolge die in die Grenzregion Belgorod eingedrungenen Kämpfer zurückgedrängt. Die Angaben konnten aber zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Am Montag waren Kämpfe im Landkreis Graiworon des Gebiets Belgorod unmittelbar an der Grenze zur Ukraine ausgebrochen.

    Militärsprecher: "70 ukrainische Terroristen wurden vernichtet"

    Die nationalistischen Gruppierungen seien bei einem "Anti-Terror-Einsatz" "aufgehalten und zerstört" worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag. "Mehr als 70 ukrainische Terroristen, vier gepanzerte Fahrzeuge und fünf Geländewagen wurden vernichtet", sagte Militärsprecher Igor Konaschenkow. Von den Kämpfern gab es zunächst keine Information dazu.
    Neben dem Grenzschutz habe Russland eigenen Angaben zufolge auch Luftwaffe und Artillerieeinheiten zur Bekämpfung der Eindringlinge eingesetzt worden. Zu eigenen Verlusten machte Moskau keine Angaben. 

    Kämpfe gingen am Dienstag in Belgorod weiter

    Kurz zuvor hatte Russland noch gemeldet, dass die Kämpfe am Dienstag weitergingen. Russische Truppen waren am Dienstag in einer ländlichen Gegend rund um die Kleinstadt Graiworon aktiv, die am Vortag unter Beschuss geraten war, wie Belgorods Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mitteilte.
    Zwölf Zivilisten seien beim Angriff verletzt worden. Eine ältere Frau sei bei einer darauffolgenden Evakuierung gestorben.
    Karte: Russland, Ukraine, Belgorod
    In der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine gibt es offenbar weiter Kämpfe. Die russische Gruppe "Freiheit für Russland" beansprucht die Angriffe für sich. 23.05.2023 | 0:19 min
    Der Angriff auf die westrussische Region Belgorod beweist nach Ansicht des Kremls die Notwendigkeit, den Krieg gegen die Ukraine fortzuführen. "Das bestätigt ein weiteres Mal, dass ukrainische Kämpfer ihre Tätigkeit gegen unser Land fortsetzen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Das erfordere Anstrengungen von Russland.

    Diese Anstrengungen werden fortgesetzt wie auch die militärische Spezialoperation, um künftig solches Eindringen zu verhindern.

    Dmitri Peskow, Kremlsprecher

    Moskau bezeichnet seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine als militärische Spezialoperation.

    Russland leitet Strafverfahren wegen Terrorismus ein

    In einem Internetvideo bekannte sich die russische Legion "Freiheit Russlands" zu den Angriffen. Dabei handele es sich um auf Seiten der Ukraine kämpfende Russen.
    Das russische staatliche Ermittlungskomitee leitete ein Strafverfahren wegen Terrorismus ein. "Wohn- und Verwaltungsgebäude wurden von Minenwerfern und mit Artillerie beschossen.
    Oberst Markus Reisner zu Gast bei ZDFheute live
    Das russische Militär habe aus seinen Fehlern gelernt, sagt Militärexperte Reisner bei ZDFheute live. Russland könne nun beispielsweise Tausende Drohnen der Ukrainer abfangen. 22.05.2023 | 30:05 min
    Wegen dieser verbrecherischen Handlungen wurden mehrere Zivilisten verletzt", heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde. Schuld an den Angriffen seien "Vertreter ukrainischer Militärverbände". Ob "Freiheit Russlands" tatsächlich hinter dem Beschuss steht, ist derzeit nicht unabhängig überprüfbar.

    Kiew dementiert Beteiligung an Aktion

    Die Regierung in Kiew dementiert ihre Beteiligung an der Aktion. Die Ukraine beobachte das Geschehen interessiert, "ist aber nicht direkt daran beteiligt", schrieb der Berater des Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, bei Twitter.
    Tweet des Beraters des Präsidentenbüros der Ukraine, Mychajlo Podoljak
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    Quelle: AFP, AP, dpa
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