CDU schlägt Ausweichquartier für Kanzleramt vor

    Kritik an Erweiterungsbau:Kanzleramt: CDU schlägt Ausweichquartier vor

    |

    Die geplante Erweiterung des Kanzleramts ruft weitere Kritiker auf den Plan. CDU-Politiker Christian Haase rät, auf das Projekt zu verzichten und nach Alternativen zu schauen.

    Baustelle am Kanzleramt in Berlin.
    Für den Erweiterungsbau des Kanzleramts sind die ersten Bagger schon angerollt.
    Quelle: Michael Kappeler/dpa

    Nach der Kritik am geplanten Erweiterungsbau des Kanzleramts rät der CDU-Politiker Christian Haase, auf das Projekt zu verzichten und lieber später ein geplantes Übergangsquartier des Bundespräsidialamts für die Regierungszentrale zu nutzen.
    "Das wäre eine pragmatische und vor allem kostengünstigere Lösung", sagte der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

    Überprüfung von Neubau des Kanzleramts gefordert

    Zur Unterbringung des Präsidialamtes während der bevorstehenden Sanierung von Schloss Bellevue werde ein neues Bürogebäude in unmittelbarer Nähe zum Kanzleramt gebaut, erklärte er. Das könne nach der Zwischennutzung durch den Bundespräsidenten für das Kanzleramt zur Verfügung stehen.
    Haase forderte von der Bundesregierung eine umfassende Überprüfung des bisher geplanten Neubauprojektes für das Kanzleramt im Umfang von mehreren hundert Millionen Euro.
    So soll es mal aussehen: Gegenüber vom Bundeskanzleramt soll auf der anderen Spreeseite, im Bild links, ein bogenförmigem Bürogebäude mit Hubschrauberlandeplatz entstehen.
    Eine neue Fußgängerbrücke im Süden wird die Verbindung über die Spree sein.
    So könnte der Naubaukomplex vom gegenüberliegenden Spreeufer aus aussehen.
    Eine erhöhte Landeplattform für Hubschrauber soll die ursprüngliche Landefläche im Park ersetzen.

    Wie das neue Bundeskanzleramt aussehen soll

    So soll es mal aussehen: Gegenüber vom Bundeskanzleramt soll auf der anderen Spreeseite, im Bild links, ein bogenförmigem Bürogebäude mit Hubschrauberlandeplatz entstehen.

    Quelle: Bundeskanzleramt/Schultes Frank Architekten


    Schloss Bellevue soll grundlegend saniert werden

    Das von 1785 an errichtete Schloss Bellevue und das 1998 fertig gestellte Verwaltungsgebäude des Präsidialamts, die Hauptwache und die Parkanlage sollen von 2025 an grundlegend saniert werden. Die Arbeiten werden mehrere Jahre dauern.
    Der Bundespräsident und seine Mitarbeiter müssen in dieser Zeit in ein Ausweichquartier ziehen, das bis Ende 2024 nahe dem Hauptbahnhof entstehen soll. Wenn sie in ihr altes Domizil zurückkehren, sollen andere Bundesbehörden den Bürobau nutzen.

    Lindner stellt Neubau infrage

    Finanzminister Christian Lindner hat Pläne für einen Neubau neben seinem eigenen Ministerium auf Eis gelegt, der Bau befindet sich in der Entwurfsphase.
    In der vergangenen Woche hatte der Vorsitzende der FDP den Erweiterungsbau des Amts von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) infrage gestellt, für den bereits Bauvorbereitungen angelaufen sind.

    Streit um Kanzleramt
    :Neubau, Baustopp? Minister Lindners Kalkül

    Minister Lindner will Spar-Vorbild sein. Er möchte die Erweiterung des Kanzleramts und den Neubau an seinem Ministerium stoppen. Dabei haben die schon Millionen Euro gekostet.
    von Kristina Hofmann
    Blick auf die Baustelle des Erweiterungsbaus vom Bundeskanzleramt, aufgenommen am 16.03.2023 in Berlin
    Quelle: dpa

    Mehr zum Kanzleramt