Corona: Lauterbach fordert zu Covid-19-Auffrischimpfung auf

    Risikogruppen:Lauterbach fordert zu Corona-Impfung auf

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    Die Corona-Zahlen steigen an. Dem Gesundheitsminister bereitet das Sorgen, denn nur wenige Menschen in Deutschland haben sich bisher mit dem angepassten Impfstoff impfen lassen.

    Typical: Fußgänger
    Es wird kälter in Deutschland und die Corona-Infektionszahlen steigen.
    Quelle: picture alliance

    Bislang haben sich in Deutschland nur rund drei Millionen Menschen mit dem angepassten Corona-Impfstoff impfen lassen. Das sei "sehr enttäuschend", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach dem zweiten Runden Tisch zu Long Covid in Berlin.

    Im Moment wird die Gefahr, die von Covid ausgeht, tatsächlich unterschätzt."

    Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister

    Angesichts höherer Corona-Infektionszahlen rief der Gesundheitsminister Menschen mit Risikofaktoren zu Impfungen auf. Die Infektion sei keine Erkältungserkrankung, sagte der SPD-Politiker. Wenn man sich jetzt impfen lasse, sei dies "der optimale Zeitpunkt" für eine volle Wirkung bis zum Weihnachtsfest, erläuterte er mit Blick auf Ältere ab 60 Jahren und chronisch Kranke.
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    Der Krankheitsverlauf mit Covid-19 sei "deutlich milder geworden", so Allgemeinmediziner Malik Böttcher. "Es ist nicht mehr die große Gefahr, die wir mal hatten."01.12.2023 | 7:09 min
    Lauterbach machte deutlich, dass sich aus Berechnungen auf der Basis verfügbarer Daten eine Infektionswelle erkennen lässt. Diese dürfte einer Inzidenz von 1.700 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen entsprechen, sagte er.

    Lauterbach: Long-Covid-Risiko für Neu-Infizierte sinkt bei Impfung

    Der aktualisierte Corona-Impfstoff ist speziell an die Subvariante Omikron XBB.1.5 angepasst. Er unterscheidet sich damit von den Impfstoffen, die zu Beginn der Corona-Impfkampagne eingesetzt wurden. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine jährliche Covid-19-Auffrischimpfung für Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
    Aktuelle Corona-Lage
    Überblick über die neusten Erkenntnisse22.11.2023 | 2:45 min
    Bei dem Treffen von rund 30 Vertretern aus Wissenschaft, Medizin und Versorgung stand die Versorgung für Long-Covid-Erkrankte und die Forschung im Mittelpunkt. Dazu sagte Lauterbach:

    Das Problem Long Covid ist noch nicht gelöst.

    Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister

    Für diejenigen, die sich neu infizieren, liege das Long-Covid-Risiko bei geschätzt drei Prozent. Das seien zehntausende Betroffene. Allerdings sinke das Risiko nach einer Impfung.

    150 Millionen Euro für Long-Covid-Forschung

    Lauterbach zufolge sollen zusätzlich insgesamt 150 Millionen Euro in die Long-Covid-Forschung fließen. Es gebe immer mehr Wissen um die Mechanismen im Gehirn. Long Covid könne das Gefäßsystem und auch Gewebe im Gehirn betreffen.
    Auf dem Bild ist ein Kind zu sehen, dass auf einer Behandlungsliege liegt und unter Long-Covid leidet.
    Atemproblemen, Konzentrationsproblemen und Wortfindungsstörungen. Einige Menschen leiden noch immer an Long-Covid, darunter auch Kinder und Jugendliche. 06.10.2023 | 2:03 min
    Doch nach wie vor gebe es "keine Heilung". Zu den vielen Symptomen von Long Covid zählen unter anderem Erschöpfung, Gedächtnisprobleme und Organschäden.

    RKI-Präsident: "Hohe Aktivität an Atemwegsinfektionen" zu beobachten

    Nach Angaben des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lars Schaade, ist aktuell allgemein eine "sehr hohe Aktivität an Atemwegsinfektionen" zu beobachten. Ursache seien meist Covid-19 oder andere Erreger wie Rhinoviren. Es gebe noch keinen Hinweis auf eine beginnende Grippewelle, es sei aber mit ansteigenden Fallzahlen zu rechnen. Wichtig sei daher weiterhin eine Impfung gegen das Coronavirus für Risikogruppen.
    Dazu zählt die ständige Impfkommission Menschen ab 60 Jahre, Personen mit Grunderkrankungen, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie medizinisches und pflegerisches Personal, die ein erhöhtes Infektionsrisiko haben.
    Quelle: AFP, dpa

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