Die "Correctiv"-Recherche führt vier Vertreter der AfD unter den Teilnehmenden, darunter:
- Roland Hartwig, persönlicher Referent von Parteichefin Alice Weidel
- Ulrich Siegmund, Fraktionsvorsitzender in Sachsen-Anhalt
- Gerrit Huy, Bundestagsabgeordnete
- Tim Krause, Vorsitzender im Kreis Potsdam
Das
Büro von Alice Weidel teilte gegenüber ZDFheute mit, der Parteichefin seien weder Inhalt noch Teilnehmerkreis des Treffens bekannt gewesen. Die AfD werde ihre Haltung zur Einwanderungspolitik nicht abändern, mit Sellners Ideen habe sich die Partei nicht beschäftigt. "Herr Hartwig erklärt zudem, dass er keine Kenntnis davon hatte, dass Herr Sellner dort sprechen wird." In der offiziellen Einladung, die dem ZDF vorliegt, heißt es allerdings: "Das Gesamtkonzept im Sinne eines Masterplans wird kein Geringerer als Martin Sellner einleitend vorstellen."
Ulrich Siegmund, der AfD-Fraktionsvorsitzende in Sachsen-Anhalt, soll laut "Correctiv" bei dem Treffen offen um Spenden für Wahlwerbung geworben haben. 1,37 Millionen Euro benötige er demnach "zusätzlich zu dem, was durch die Partei zur Verfügung gestellt wird". Gegenüber "Correctiv" ließ Siegmund über die Medienrechtskanzlei Höcker ausrichten, dass er als "Privatperson" vor Ort gewesen sei - nicht als Abgeordneter.
Die AfD-Bundestagsabgeordnete
Gerrit Huy soll bei dem Treffen laut "Correctiv" ein eigenes "Remigrationskonzept" angesprochen haben, dass sie schon bei ihrem Parteibeitritt vor sieben Jahren mitgebracht habe. Die von Sellner skizzierten Ziele verfolge sie demnach schon länger.
Der vierte AfD-Teilnehmer, der Potsdamer Kreis-Vorsitzende
Tim Krause, war laut einem Portrait in der "Welt" 2014 selbst zum Islam übergetreten, um in Marokko eine Muslimin heiraten zu können. Sein "Aufwachprozess" begannt laut "Welt" nach dem Scheitern der Ehe und der Flüchtlingskrise 2015.