Tausende gedenken Opfer von rassistischem Anschlag in Hanau

    Protest gegen Rechtsextremismus:Tausende gedenken der Opfer von Hanau

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    Kurz vor dem vierten Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau haben Tausende Menschen an die Opfer erinnert. Bundesweit gab es derweil Proteste gegen Rechtsextremismus.

    GERMANY-ATTACK-RACISM-COMMEMORATION
    Vier Jahre nach dem rassistischen Anschlag gedenken Tausende der Opfer. Sie wollen ein Zeichen der Solidarität mit den Angehörigen setzen und demonstrieren gegen Rassismus. 17.02.2024 | 2:51 min
    Kurz vor dem vierten Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau haben Tausende Menschen in der hessischen Stadt an die Opfer erinnert. Nach Angaben der Polizei gingen am Samstag rund 5.000 Demonstranten auf die Straße. Viele Teilnehmer hatten Schilder mit den Fotos und Namen der Getöteten dabei. Nach einem Protestmarsch durch Hanau fand am Nachmittag eine Kundgebung auf dem Marktplatz statt.
    Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen mit Einwanderungsgeschichte erschossen und mehrere weitere Menschen verletzt. Anschließend erschoss er seine Mutter und nahm sich selbst das Leben.
    "Einzeltäter - Hanau"
    Die Doku-Trilogie "Einzeltäter" widmet sich Menschen, die bei den rechtsextremen Anschlägen von München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020 Angehörige verloren haben.15.02.2024 | 85:12 min

    Bundesweit demonstrieren Menschen wieder gegen Rechtsextremismus

    Auch in anderen Städten haben sich wieder Tausende gegen rechts positioniert. So nahmen etwa an der Demonstration "Bochum solidarisch - Hand in Hand gegen rechts" nach Angaben der Polizei rund 3.500 Menschen teil. Im schleswig-holsteinischen Bordesholm gingen etwa 2.500 Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße.
    In Magdeburg demonstrierten die Menschen mit Transparenten, Regenbogenfahnen, Seifenblasen und Musik. Auf gebastelten und selbst gestalteten Schildern war unter anderem "Respekt statt Ausgrenzung", "Nazis sind Kacke" und "Vielfalt ohne Alternative" zu lesen. Nach Polizeiangaben versammelten sich bis zu 3.000 Menschen. Die Organisatoren sprachen von etwa 6.000 Teilnehmern.
    Weitere Veranstaltungen mit je mehreren Hundert Teilnehmern gab es etwa in Bernau und im baden-württembergischen Gaggenau. In Berlin demonstrierten nach Polizeiangaben mehr als 1.000 Menschen gegen eine Veranstaltung mit dem früheren AfD-Politiker André Poggenburg.
    Auf einer Straße steht ein Metallgerüst mit Porträtfotos, davor stehen brennende Votivkerzen. Menschen gehen daran vorbei.
    Über drei Jahre nach dem Anschlag in Hanau hat der U-Ausschuss letztes Jahr die Aufarbeitung beendet. Kritik geht an Behörden, Hinterbliebene sind enttäuscht.05.12.2023 | 5:56 min

    Steinmeier beeindruckt von Demonstrationen

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich "beeindruckt" von den anhaltenden Demonstrationen gegen Rechtsextremismus gezeigt. Dies zeige, "die demokratische Mitte unserer Gesellschaft, die ist hellwach", sagte Steinmeier am Samstag in einer Videobotschaft.

    Diese demokratische Mitte hat mit den Demonstrationen etwas erreicht. Sie hat die Gleichgültigkeit vertrieben.

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

    Maßnahmen gegen Rechtsextremismus
    Bereits im Jahr 2022 stellte Innenministerin Nancy Faeser den "Aktionsplan gegen Rechtsextremismus" vor. Nun präsentiert sie ein neues Maßnahmenpaket.13.02.2024 | 1:46 min
    Seit Wochen gehen überall in Deutschland immer wieder Zehntausende Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Auslöser der Proteste war ein Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, an dem auch Politiker der AfD sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten.
    Quelle: AFP, dpa, epd

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