Grünen-Chefin Dröge: 30 Milliarden für Wirtschafts-Zukunft

    Interview

    Grünen-Fraktionschefin im ZDF:Dröge: 30 Milliarden für Wirtschafts-Zukunft

    |

    Die Grünen wollen mit Investitionen von 30 Milliarden Euro die Wirtschaft ankurbeln. Im ZDF erklärt Fraktionschefin Dröge, was die Grünen planen - und woher das Geld kommen soll.

    Katharina Dröge
    Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Katharina Dröge, fordert im ZDF-Morgenmagazin unter anderem die Einführung eines Industriestrompreises.08.08.2023 | 5:35 min
    Die Grünen-Bundestagsfraktion will mit einem Investitionsprogramm in Höhe von 30 Milliarden Euro die Konjunktur ankurbeln. Die Fraktionschefin Katharina Dröge sagte im ZDF-Morgenmagazin, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) habe es im vergangenen Jahr geschafft, die Energieversorgung zu gewährleisten, "nachdem die CDU uns so stark in die Abhängigkeit von Russland gebracht hat".

    Jetzt geht es darum, die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sicherzustellen.

    Katharina Dröge, Fraktionschefin der Grünen im Bundestag

    Die Vorschläge des Investitionsprogramms seien "auf der einen Seite gut für Klima und Gerechtigkeit, auf der anderen Seite gut für Handwerk und Jobs." Dröge plädierte unter anderem für die bereits vor einiger Zeit von Habeck vorgestellte Idee eines Industriestrompreises, mit dem die Strompreise für energieintensive Unternehmen gedeckelt würden.

    Dröge: Braucht wettbewerbsfähige Strompreise

    Es müsse wettbewerbsfähige Strompreise geben, "bis die Erneuerbaren Energien wirklich effektiv die Preise senken", sagte Dröge. Außerdem sei gerade das Baugewerbe wegen der hohen Zinsen und Lieferengpässen in einer schwierigen Situation.
    Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck und NRW-Vizeministerpräsidentin und Landesministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie Mona Neubaur besuchen den Hochofen Schwelgern im Stahlwerk der Thyssenkrupp Steel Europe AG Duisburg, Westdeutschland.
    Die Stahlindustrie zählt zu den größten CO2-Emittenten in Deutschland. Um das zu ändern, setzen Unternehmen auf die Produktion von grünem Stahl und erhalten staatliche Hilfen. 26.07.2023 | 1:34 min
    "Wenn man die energetische Gebäudesanierung und den sozialen Wohnungsbau deutlich stärker fördern würde, dann würde man hier einen doppelten Effekt schaffen", sagte Dröge.

    Grünen-Fraktionschefin will auf US-Industrieprogramm reagieren

    Zur Frage, wie ein 30-Milliarden-Programm finanziert werden solle, schlage ihre Fraktion vor, die Kreditermächtigungen aus dem Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds zu nutzen, sagte Dröge. Dort sei noch Spielraum.
    In der Bundesregierung gebe es unterschiedliche Vorstellungen zwischen den drei Ampel-Parteien, räumte Dröge ein. Bis zum Ende des Sommers wollten sie aber zu gemeinsamen Lösungen kommen.
    Berlin: Robert Habeck (r, Bündnis 90/Die Grünen), Vizekanzler und Bundesminister fu·r Wirtschaft und Klimaschutz, Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr geben ein gemeinsames Statement zum Beschluss der Nationalen Wasserstoffstrategie im Bundeskabinett.
    Die Bundesregierung hat eine Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Diese fördert vor allem grünen Wasserstoff – und soll damit einen Beitrag zur Energiewende leisten. 26.07.2023 | 1:30 min
    Das grüne Industrieprogramm der USA müsse in Europa beantwortet werden, sagte die Grünen-Fraktionschefin, "damit weiterhin die Produktion von Zukunftstechnologien hier in Deutschland und in Europa bleibt."
    Quelle: ZDF, AFP

    Mehr zur Energiewende