Jens Spahn: Bürgergelderhöhung sendet "falsches Signal"

    Kritik an Bürgergeld-Erhöhung:Spahn: "Wer arbeiten kann, sollte arbeiten"

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    Für Jens Spahn setzt die geplante Bürgergeld-Erhöhung ein "falsches Signal" an Erwerbstätige. Er fordert zudem Sanktionen für arbeitsunwillige Erwerbslose.

    Jens Spahn, aufgenommen am 15.06.2023 in Berlih
    Jens Spahn sieht in der Bürgergeld-Erhöhung ein "falsches Signal". (Archivfoto)
    Quelle: dpa

    Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn kritisiert die geplante Bürgergeld-Erhöhung als falsches Signal. "Wer arbeitet, muss mehr haben als der, der nicht arbeitet", sagte Spahn der "Bild"-Zeitung.
    Nach heutiger Rechtslage erhalte eine vierköpfige Familie im Schnitt 2.311 Euro an Bürgergeld. Damit habe sie faktisch so viel zur Verfügung wie eine Durchschnittsverdiener-Familie in Deutschland, sagte der CDU-Politiker.

    Spahn fordert "finanzielle Konsequenzen" für Arbeitsverweigerer

    Zugleich forderte Spahn mehr Sanktionen für arbeitsunwillige Erwerbslose. "Wenn erwerbsfähige Bürgergeld-Bezieher wiederholt angebotene Arbeit oder Qualifizierung ablehnen, braucht es spürbarer als heute finanzielle Konsequenzen", erklärte der frühere Bundesgesundheitsminister.

    Wer arbeiten kann, sollte arbeiten.

    Jens Spahn, CDU/CSU-Franktionsvorsitzender

    Bürgergeld-Sätze steigen 2024

    Die Regelsätze beim Bürgergeld werden zum 1. Januar 2024 erhöht. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte am Dienstag angekündigt, dass der monatliche Betrag für einen alleinlebenden Erwachsenen von 502 auf 563 Euro steigt.
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    Das Bürgergeld, das Anfang des Jahres die Grundsicherung Hartz IV abgelöst hat, soll angehoben werden. 29.08.2023 | 1:35 min
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    Die zweite Stufe der Bürgergeld-Reform ist seit Juli in Kraft. Ein Überblick:

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    Quelle: epd, KNA, AFP
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