Scholz und Xi für Ukraine-Friedenskonferenz

    Scholz in Peking:Xi: China keine Partei in Ukraine-Krieg

    |

    Kanzler Scholz und Chinas Präsident Xi haben vereinbart, einen geplanten Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz zu unterstützen. Eine Zusage für eine Teilnahme machte Xi aber nicht.

     Chinese President Xi Jinping (R) meets with German Chancellor Olaf Scholz at the Diaoyutai State Guesthouse in Beijing
    Zum Abschluss seiner China-Reise hat Bundeskanzler Scholz heute Chinas Präsident Xi Jinping getroffen. Das Hauptthema der Gespräche: eine Friedenslösung für die Ukraine.16.04.2024 | 1:36 min
    Bundeskanzler Olaf Scholz hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping bei seinem Besuch in Peking gebeten, bei Russlands Präsident Wladimir Putin auf ein Ende des Ukraine-Kriegs zu dringen. Er habe mit Xi zudem eine enge Abstimmung im Hinblick auf eine geplante Ukraine-Friedenskonferenz, die im Juni in der Schweiz stattfinden soll, vereinbart, erklärte Scholz nach dem Treffen mit Xi auf der Plattform X.

    Chinas Wort hat Gewicht in Russland.

    Olaf Scholz, Kanzler

    Er habe Xi daher gebeten, "auf Russland einzuwirken, damit Putin seinen irrsinnigen Feldzug endlich abbricht, seine Truppen zurückzieht und diesen furchtbaren Krieg beendet", sagte Scholz.
    Kanzler Olaf Scholz auf X:
    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Datenschutzeinstellungen anpassen

    Xi: Zur Entspannung beitragen, statt Öl auf Feuer gießen

    Xi rief nach dem Treffen mit Scholz zur internationalen Zusammenarbeit auf, um eine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg zu vermeiden und eine baldige Friedenslösung zu erreichen. Er appellierte nach insgesamt mehr als dreistündigen Gesprächen an alle Parteien, zur Entspannung beizutragen, "statt Öl ins Feuer zu gießen".
    Diana Zimmermann
    ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Diana Zimmermann hat Bundeskanzler Scholz auf seiner China-Reise begleitet. Mit welchen Ergebnissen geht es heute Abend zurück nach Berlin?16.04.2024 | 1:22 min
    Eine Zusage für eine Teilnahme an dem geplanten Friedensgipfel in der Schweiz machte Xi nicht, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Er unterstütze eine solche Konferenz nur, wenn sie sowohl von Russland als auch von der Ukraine akzeptiert werde. Man wolle aber im positiven Austausch über die Konferenz in der Schweiz sowie über "andere relevante internationale Friedenskonferenzen" in der Zukunft bleiben.
    Putin hat die Schweizer Initiative bereits abgelehnt. Die Gastgeber wollen möglichst viele Länder mit an den Tisch bekommen, die Russland freundlich gesinnt sind - allen voran China.
    Schaltgespräch mit Schmidt
    Bundeskanzler Scholz hat Chinas Staatschef um eine aktivere Rolle im Ukrainekrieg gebeten. ZDF-Korrespondentin Elisabeth Schmidt berichtet über die Entwicklungen.16.04.2024 | 1:20 min

    Xi: China kein Beteiligter im Ukraine-Krieg

    China gilt als enger Verbündeter Russlands, hat aber bisher von seinen Einflussmöglichkeiten auf den Konflikt kaum Gebrauch gemacht. Der Westen wirft China vor, Russland mit Gütern zu versorgen, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können und so die russische Kriegswirtschaft zu unterstützen. Xi ging in seiner Erklärung nicht darauf ein. Er sagte lediglich, dass China "keine Partei und kein Beteiligter in der Ukraine-Krise" sei.
    ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer bei heute Xpress live aus Peking.
    Auf der China-Reise von Kanzler Scholz stehen die Wirtschaftsbeziehungen der Länder im Fokus, berichtet ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer. Zudem gehe es um geopolitische Themen.16.04.2024 | 1:09 min
    Scholz hatte Xi zu Beginn des Gesprächs auf die verheerenden Folgen des Krieges hingewiesen. "Mittelbar beschädigen sie die gesamte internationale Ordnung, denn sie verletzen einen Grundsatz der Charta der Vereinten Nationen: den Grundsatz der Unverletzlichkeit von Staatsgrenzen." Putins Angriffskrieg und die Aufrüstung Russlands "haben ganz erhebliche negative Auswirkungen auf die Sicherheit in Europa".
    Einig zeigten sich Scholz und Xi erneut, dass keine Atomwaffen eingesetzt werden dürften. Dieses Bekenntnis Xis war der große Erfolg des Antrittsbesuchs des Kanzlers im November 2022.

    China für "stabile Zusammenarbeit" mit Deutschland

    Xi sprach von einer "neuen Epoche der Turbulenzen und der Umbrüche", in der die Risiken für die gesamte Menschheit zunähmen. "Um diese Fragen zu lösen, ist es unabdingbar, dass zwischen den Großmächten die Kooperation die Oberhand gewinnt." In diesem Sinne sei eine stabile Zusammenarbeit der großen Volkswirtschaften Deutschland und China wichtig.
    Auf dem Bild ist ein chinesischer Drache zu sehen.
    Die Abhängigkeit von China ist für Deutschland gefährlicher als die von russischem Gas und Öl. Wie erpressbar ist Deutschland im Falle eines Konfliktes? 25.10.2023 | 44:28 min
    Die Bundesregierung hatte im vergangenen Sommer erstmals eine umfassende China-Strategie beschlossen. Darin wird das Land als Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale definiert. Kern der Strategie ist es, die wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu verringern. Das wird als De-Risking oder Risikominderung bezeichnet.
    Xi betonte, dass die Kooperation zwischen Deutschland und China kein Risiko darstelle, sondern "eine Garantie für die Stabilität der Beziehungen". Er warnte eindringlich vor wirtschaftlichen Schutzmaßnahmen. Deutschland und China hingen beide von der Industrie ab und unterstützten freien Handel. "In diesem Sinne sollten beide Seiten sich vor der Zunahme des Protektionismus hüten." Die EU-Kommission prüft derzeit, ob der Absatz chinesischer E-Autos in Europa in unzulässiger Weise subventioniert wird. Darauf dürften die Aussagen Xis gemünzt sein.
    Quelle: dpa, Reuters, AFP

    Mehr zu China