Ukraine: Tote nach russischem Angriff auf Hochhaus in Dnipro
Ukrainische Großstadt Dnipro:30 Tote nach russischem Angriff auf Hochhaus
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Das russische Militär hat wieder zahlreiche Regionen in der Ukraine unter Raketenbeschuss genommen. In Dnipro starben mindestens 30 Menschen bei einem Angriff auf ein Hochhaus.
Bei einem russischen Raketenangriff auf ein bewohntes Hochhaus in der ukrainischen Großstadt Dnipro sind nach ukrainischen Angaben mindestens 30 Menschen getötet worden. Mindestens 72 Menschen wurden verletzt, darunter 13 Kinder, wie die Behörden mitteilten.
Rettungskräfte zogen die Menschen aus den Trümmern des teils eingestürzten Hauses. Bis zum Sonntagnachmittag seien 25 Menschen tot aus den Trümmern des teils eingestürzten Hochhauses geborgen worden, teilte der Stadtrat von Dnipro mit. Insgesamt seien 72 Wohnungen zerstört worden; dort seien zwischen 100 und 200 Menschen gemeldet gewesen. Das seien beunruhigende Zahlen, hieß es. Noch immer werden Menschen vermisst. Auch ein Kran wurde eingesetzt, um in oberen Stockwerken festsitzende Menschen zu bergen. Insgesamt wohnten in dem Wohnturm etwa 1.700 Menschen.
Suche nach Verschütteten in Dnipro geht weiter
Die Suche nach Verschütteten ging weiter. Mehr als 1.000 Menschen müssten in warmen Unterkünften versorgt werden, hieß es. In den Trümmern signalisierten verschüttete Bewohner in der Dunkelheit nach ukrainischen Medienberichten auch mit ihren Taschenlampen an Mobiltelefonen, wo sie sich unter den Trümmern befanden, um gerettet zu werden. Viele schrien auch, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu hören war.
Die Präsidialverwaltung in Kiew veröffentliche Fotos und Videos von dem in Trümmern liegenden Gebäude. Der Leiter des Präsidialamts in Kiew, Andrij Jermak, zeigte sich entsetzt: "Russen sind Terroristen, die bestraft werden für alles. Alle - ohne Ausnahme." Er sagte, dass die Flugabwehr und Luftstreitkräfte ihre Arbeit erledigten. "Wir werden zurückschlagen", betonte er. Der Feind ändere seine Taktik nicht und setze seine Schläge gegen die zivile Infrastruktur fort.
Selenskyj: "Kämpfen um jeden Menschen"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte ebenfalls den "russischen Terror". Mit Blick auf die Bergungsarbeiten sagte er:
Die Verantwortlichen für diese Bluttat würden gefunden und bestraft.
Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe hilft Menschen in der Ukraine und auf der Flucht. Gemeinsam sorgen die Organisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland für Unterkünfte und Waschmöglichkeiten, für Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Auch psychosoziale Hilfe für Kinder und traumatisierte Erwachsene ist ein wichtiger Bestandteil des Hilfsangebots.
Mehrere russische Angriffe am Samstag
Der Raketeneinschlag in Dnipro war der folgenreichste von mehreren Angriffen am Samstag. Im ganzen Land galt zeitweise Luftalarm. Es war der erste russische Großangriff dieser Art auf die Ukraine seit dem Jahreswechsel. Das ukrainische Militär teilte mit, dass von 38 russischen Raketen am Samstag 25 abgeschossen worden seien.
Zuvor hatten die ukrainischen Luftstreitkräfte vor möglichen neuen Angriffen gewarnt. Demnach waren zahlreiche russische Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-95 tagsüber in der Luft. Im Schwarzen Meer hatten zudem russische Kriegsschiffe Stellung bezogen, von denen ebenfalls immer wieder Raketen abgefeuert werden.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.