Italien: Klimaaktivisten sollen für Schäden bei Demos zahlen

    Schäden nach Protest-Aktionen:Italien will Klimaaktivisten zur Kasse bitten

    |

    Die Regierung in Rom will sogenannte Öko Vandalen künftig für Reparaturen bezahlen lassen. Zuletzt kamen bei Protesten der "Letzten Generation" historische Stätten zu Schaden.

    Umweltaktivisten protestieren am Samstag, 1. April 2023, vor der Spanischen Treppe auf der Piazza di Spagna in Rom an der "Fontana della Barcaccia" (Bootsbrunnen).
    Umweltaktivisten an der "Fontana della Barcaccia" vor der Spanischen Treppe in Rom (Archivbild).
    Quelle: AP

    Nach Schmierereien an Monumenten und Beschmutzungen von Kunstwerken durch Klimaaktivisten will die italienische Regierung Vandalismus an Kulturgütern härter bestrafen. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni einigte sich auf ein entsprechendes Dekret.
    Die Pläne sehen die Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 10.000 bis 60.000 Euro sowie "strafrechtliche Sanktionen" für diejenigen vor, die Kulturgüter "zerstören, beschmutzen oder verunstalten", wie der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano am Dienstag mitteilte. Das Parlament hat nun zwei Monate Zeit, das Dekret in ein Gesetz umzuwandeln.

    "Öko Vandalen" sollen künftig zur Kasse gebeten werden

    "Angriffe auf Denkmäler und künstlerische Stätten verursachen wirtschaftliche Schäden für die Gemeinschaft", sagte Sangiuliano nach der Kabinettssitzung in Rom. Beschmutzte Kulturgüter müssten von "hoch spezialisiertem Personal" und mit "teuren Maschinen" gereinigt werden.
    Wer das tue, müsse "auch die finanzielle Verantwortung übernehmen". In seiner Mitteilung bezeichnete der Minister die Aktivisten als "Öko-Vandalen".
    Wie in Deutschland machen Klimaaktivisten in Italien mit außergewöhnlichen Aktionen auf sich aufmerksam. Ende März beschmierten Aktivisten die Fassade des Palazzo Vecchio in Florenz mit orangener Farbe. Auch Kunstwerke wie etwa ein Van-Gogh-Gemälde in London oder ein Andy-Warhol-Auto in Mailand waren bereits Ziel.

    Klima-Protest: Minister sieht "systematischen Vandalismus"

    Zuletzt haben Mitglieder der Gruppierung Ultima Generazione (Letzte Generation) etwa schwarze Flüssigkeit in die Fontana della Barcaccia an der berühmten Spanischen Treppe in Rom geschüttet, um das Wasser des Brunnens zu färben. Kulturminister Sangiuliano kritisierte die Aktion an der Spanischen Treppe scharf:

    Es ist an der Zeit zu sagen, dass es genug ist.

    Gennaro Sangiuliano, Kulturminister Italiens

    "Wir sind mit einem systematischen Vandalismus unseres künstlerischen und kulturellen Erbes konfrontiert, der absolut nichts mit dem Umweltschutz zu tun hat", so Sangiuliano weiter. Den Aktivisten gehen die derzeitigen Anstrengungen der Regierung gegen den Klimawandel nicht weit genug - in ihren Aktionen sehen sie legitime Formen des Protests.

    Klima-Protest in Rom
    :Aktivisten kippen schwarze Brühe in Brunnen

    Die italienische "Letzte Generation" färbt in Rom das Wasser im Brunnen an der Spanischen Treppe schwarz. Die Aktion war Teil europaweiter Klimaprotest-Aktionen.
    Umwelt-Aktivisten kippen Schwarze Frabe in den ''Fontana della Barcaccia'' in Rom.
    Quelle: dpa

    Mehr zum Klima-Protest der Letzten Generation