Grünen-Fraktionsvorsitzende Haßelmann will bei der Kindergrundsicherung mehr Druck in der Ampel-Koalition aufbauen. Kinderarmut sei skandalös in einem Land wie Deutschland.
Die Grünen wollen bei der Kindergrundsicherung Druck machen, einem der zentralen Vorhaben der Regierung. In Deutschland sei jedes fünfte Kind arm oder von Armut bedroht.
Die Grünen machen Druck für eine Lösung noch ungeklärter Fragen zur Einführung einer Kindergrundsicherung. Nachdem das Thema im Koalitionsausschuss dem Vernehmen nach keine Rolle spielte, will die Grünen-Bundestagsfraktion es nun in den Fokus rücken.
Die Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), im Mittelpunkt stehe "die Bekämpfung der Klimakrise und die soziale Abfederung der nötigen Veränderungen". Gemeinsam habe man in der Ampel-Koalition
- den Mindestlohn erhöht,
- das Bürgergeld und zwei Entlastungspakete mit sozialem Ausgleich verabschiedet,
- das Wohngeld reformiert,
- die Energiepreispauschale eingeführt und
- das Kindergeld auf 250 Euro erhöht.
Deutschland gibt mehrere Milliarden Euro für Bundeswehr und Straßen aus. Doch was ist mit den Familien? Mit der geplanten Kindergrundsicherung soll die Kinderarmut beendet werden.
Haßelmann: Jedes fünfte Kind arm
Haßelmann machte zugleich deutlich: "Jetzt ist für uns eines der nächsten zentralen Projekte die Kindergrundsicherung." In Deutschland sei jedes fünfte Kind arm oder von Armut bedroht.
Kindergrundsicherung mehr als Digitalisierungsprojekt
Ab 2025 soll die Kindergrundsicherung die staatlichen Leistungen für Familien und Kinder bündeln. Umstritten ist in der Koalition weiterhin, was alles dazugehören soll. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) will eine Aufstockung, weil die bisherigen Hilfen ihrer Meinung nach Kinderarmut nicht ausreichend bekämpfen. Sie hat deshalb einen Bedarf von zwölf Milliarden Euro angemeldet.
- Risiko Ernährungsarmut: Zu wenig, zu ungesund
Millionen Menschen in Deutschland haben nicht genug Geld für gesunde Nahrungsmittel. Auch Kinder sind davon betroffen. Ernährungsforscher Jakob Linseisen fordert ein Gegensteuern.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) legt hingegen einen starken Fokus auf die Digitalisierung, damit Familien die ihnen zustehenden Leistungen in Anspruch nehmen können. Haßelmann sagte dazu: